Es kommt ziemlich selten vor, dass die großen Videospiel-Studios Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer größten Titel gewähren, über so manches Geheimnis plaudern, oder man durch die Räumlichkeiten des Studios geführt wird. Das Magazin Game Informer durfte aber nun hinter die Kulissen der Pokémon-Spiele schauen und die Entwicklerschmiede GAME FREAK besuchen. Dabei konnten die Redakteure viele Details zum Entstehungsprozess der beliebten Spielreihe erfahren. Die kreativen Köpfe bei GAME FREAK sprachen unter anderem über den Design-Prozess der Pokémon.
Mittlerweile können die Pokémon-Meister in spe über 800 verschiedene Formen der virtuellen Wesen fangen, trainieren und mit ihnen kämpfen. GAME FREAK-Mitbegründer und Pokémon Director/Producer Junichi Masuda gab so einige Einzelheiten darüber preis, dass Pokémon-Designs selten verworfen werden, wie das Team über Entwicklungen denkt und warum sich die Augen der Pokémon über die Jahre verändert haben.
Wie Ideen für Pokémon aus verschiedenen Reihen bei GAME FREAK stammen:
Die Grafikdesigner sind natürlich diejenigen, die das finale Aussehen eines Pokémon bestimmen, aber es sind nicht nur sie, die auch Ideen oder erste Entwürfe für Pokémon kreieren. Diese Einfälle kommen von vielen verschiedenen Plätzen, das Gameplay, das Visuelle, die Handlung, und diese Ideen werden am Ende zusammengetragen und weiterentwickelt.
Über einige Regeln, die beim Design-Prozess von Pokémon zu beachten sind:
Eine Sache, der wir immer viel Beachtung schenken, ist es, die Pokémon wie lebende Wesen zu behandeln. So wird versucht zu überlegen und sich vorzustellen, wo es wohl in der Umwelt leben würde und die Hintergründe hinter seinem Aussehen zu berücksichtigen. Warum sieht das Pokémon gerade so aus? Was würde es essen? Wenn wir ein Pokémon designen, muss es einen Grund hinter dem geben, warum wir es diesen Aussehen geben und darüber nachdenken warum es in der Pokémon-Welt leben würde.
Pokémon-Designs werden nur selten verworfen:
Wenn man sich mitten im kreativen Entwicklungsprozess befindet und jemand meint: "Nein, das ist kein Pokémon", wird der ganze Prozess dann abgebrochen? Das kommt ehrlich gesagt ziemlich selten vor. Normalerweise, würde dann stattdessen die Person, die die Entwicklung des Spiels leitet, sagen, dass dieses Pokémon-Design nicht in seiner jetzigen Form funktioniert - aber wenn man gewissen Änderungen vornimmt oder weitere Ideen einfließen lässt, eignet es sich wömöglich besser als Pokémon.
Über Entwicklungen:
Es passiert manchmal, dass man beim Designen mit einer Katze beginnt, und wenn sie sich weiterentwickeln soll, ist es eine leichte Art einfach zu sagen: "Okay, nun bekommt sie mehr Köpfe." Wir wollen immer sicherstellen, dass der Gedanke mitschweift: "Warum passiert gerade das?" Und wenn ein Pokémon sich entwickelt, warum hat es dann drei Köpfe? Das ist ein Punkt, über den wir immer nachdenken müssen - worin liegt der Gründ für gewisse Veränderungen?
Wie sich die Augen über die Jahre verändert haben:
Einer der Gründe dafür liegt in der geringen Darstellungsmöglichkeit des Game Boy, worauf die ersten Pokémon-Spiele erschienen sind. Eine sehr limitierte Palette an Farben und anderen Möglichkeiten und die geringe Anzahl an Pixeln schränkten uns sehr ein, die Designs zu präsentieren. Es war schwierig Kreise zu erstellen, dies ist einer der Gründe, warum die meisten ein recht ähnliches Aussehen haben. Mit dem Fortschritt der Technologie, bekamen wir auch mehr Möglichkeiten eine größere Vielfalt an verschiedenen Formen darzustellen. So haben wir uns beispielsweise darauf fokussiert, eine größere Vielfalt an Augen zu kreieren.
Quelle: Game Informer