In einem Interview mit Eurogamer plauderte Junichi Masuda ein wenig aus dem Nähkästchen bezüglich der neuen Pokémon Spiele Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! und verriet einige interessante Details darüber, wie auch Fans der traditionellen Pokémon-Spiele angesprochen werden sollen, wie es zu der Entscheidung kam, zwei verschiedene Pokémon-Reihen – nämlich Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! und die angekündigten Hauptteile für 2019 – gleichzeitig zu entwickeln und inwiefern die Möglichkeit von offenerem Gameplay in der Zukunft besteht.
Als Director des Großteils der Pokémon-Hauptspiele hat Masuda nie mit bestimmten Kernelementen der Reihe gebrochen. Zum Beispiel gebe es da das Element der Pokémon-Kämpfe gegen wilde Pokémon: Die KP des gegnerischen Pokémon durch den Einsatz von Attacken zu reduzieren und es dann zu fangen. Solche Sachen wollte man nie ändern. Doch dieses Mal war es die Idee, besonders für jüngere Spieler eine neue Spielerfahrung zu schaffen. So kam die Entscheidung das Gameplay in eine vereinfachte Richtung zu führen. Eine große Änderung, die Spieler entdecken werden, besteht darin, dass man wilde Pokémon nun auf der Oberwelt sehen kann. Masuda bemerkte, dass viele Spieler das hohe Gras in den Pokémon-Editionen eher gemieden haben, wo man noch nicht sehen konnte, welche Pokémon dort waren. Nun kann man also auf das Pokémon zurennen, da man sie bereits sehen kann. Dadurch möchte Masuda ein proaktiveres Gameplay schaffen, bei dem der Gedanke darin liegt, in ein Abenteuer hinauszugehen und Pokémon zu suchen.
Für Masuda, der an der Hauptreihe von Pokémon und auch an Pokémon GO gearbeitet hat, sind sowohl die Fans der Hauptreihe als auch die Fans, die mit Pokémon GO zur Faszination Pokémon gefunden haben, sehr wichtig. Aus diesem Grund möchte Masuda alle Fans mit Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! zusammenführen. Masuda wäre sehr glücklich, wenn Pokémon GO-Spieler und Fans der traditionellen Pokémon-Spiele zusammenkommen und gemeinsam Pokebälle werfen, ob mit Joy-Con oder mit den Smartphones. Der Wunsch der Pokémon-Entwickler läge darin, gemeinsam Spaß an Pokémon zu haben. Dies bezieht sich auch auf Eltern, wie Masuda mitteilt, welche Pokémon fangen und sie ihren Kindern geben können und damit die Spielerfahrung teilen. Pokémon Let's Go basiert auf Pokémon Gelb, und die damaligen Spieler dieser Edition sind heute womöglich selbst Eltern.
Hinsichtlich der Entscheidung sowohl die Let's Go-Spiele als auch einen neuen Hauptteil für 2019 zu entwickeln, stellt Masuda klar: Es war definitiv eine riskante Sache. Man wollte eine andere Pokémon-"Reihe" für alle Fans, die die Spiele bislang genießen, kreieren. Aber in Bezug auf die Spiele, die 2019 erscheinen. verrät Masuda, dass schon eine ganze Weile daran gearbeitet wird, genauso wie an Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! Einerseits, da mit der Nintendo Switch ein hoher Grad an Funktionalität geboten wird und die Entwickler möchten, dass Spieler so viel wie möglich von diesen Möglichkeiten erfahren können. Darum werden zwei verschiedene Spiele zur selben Zeit entwickelt. Und gerade was diese Spiele angeht, möchte Masuda, dass immer mehr Kinder eine Nintendo Switch bekommen und damit spielen, dies sei sein Ziel.
Auch in Bezug auf offeneres Gameplay im zukünftigen Pokémon-Franchise verriet Masuda einige interessante Punkte. Mit den Pokémon-Spielen versuchen Masuda und sein Team stets eine Spielerfahrung für alle Altersklassen zu schaffen, nicht nur für Ältere und auch nicht nur für Jüngere. Man versuche einen Weg zu finden, den Spielspaß beizubehalten und den Anreiz von Pokémon zu erweitern – und auch eine Art von offenerem Gameplay zu bieten. Solche Elemente stellen dem Entwicklerteam immer die Frage, wann sie zu weit gehen und das Gameplay keinen Anreiz mehr schafft. So war Masuda immer ein Fan von Top-Down-Shootern wir R-Type und als solche Shooter mit der Zeit immer in die Richtung gingen, noch schwerer und komplizierter zu werden, kam Masuda zu einem Punkt, wo er bemerkte, dass die Leute nicht mehr solchen Spaß daran hatten und diese Art von Spielen nicht mehr zugänglich genug waren wie einst. Aus diesem Grund möchte Masuda bei Pokémon sicherstellen, nicht in dieselbe Richtung zu gehen.
Eine weitere interessante Sache, die Masuda verriet, ist, dass die Möglichkeit besteht, zwei Reihen von Pokémon-Spielen zur selben Zeit existieren zu lassen: Die eine traditionelle Reihe von Pokémon-Spielen und die zweite Reihe, welche auf den Let's Go-Spielen basiert – sofern diese auch erfolgreich seien. Man möchte sich aber noch nicht darauf fokussieren.
Quelle: Eurogamer