Satte drei Tage lang gab Nintendo allen Nintendo Switch-Besitzern die Möglichkeit schon vorab den Schläger in die Hand zu nehmen und einige actiongeladene Partien im Hafenstadion von Mario Tennis Aces zu erleben, bevor das Spiel hochoffiziell am 22. Juni an den Start gehen wird. Auch einige Mitglieder aus dem ntower-Team haben sich bei dieser Gelegenheit nicht lumpen lassen und die Chance genutzt, mit Mario, Waluigi, dem Kettenhund oder als einer der anderen Charaktere anzutreten. Wie uns unsere Zeit mit dieser besonderen Demoversion gefallen hat, lest ihr nun in der Reaktion der Redaktion:
Marco Kropp:
"Da war sie nun, die Demo-Version von Mario Tennis Aces, und natürlich habe ich auch an diversen Partien teilgenommen, allerdings nicht so erfolgreich wie manch anderer. Während ich zuerst keine Verbindung zu diversen Nintendo-Online-Sachen herstellen konnte, durfte ich nach dem Konsolen-Neustart doch in das Erlebnis Mario Tennis Aces eintauchen. Mario Tennis: Ultra Smash für die Wii U war zwar ein solides Tennis-Spiel, mehr aber auch nicht. Und selbst da habe ich gegen Mitspieler stets den Kürzeren gezogen.
Die erste Enttäuschung der Demo war, dass ich nicht meinen Joy-Con wie einen Tennisschläger schwingen konnte (oder schlicht dies nicht herausgefunden habe). Aber gut, mit einer Steuerung per Knöpfe/Tasten kann man auch zurecht kommen, auch wenn zu frühes oder zu schnelles Drücken leider zu falschen Resultaten führt. Manchmal drückte ich X zweimal, sodass ein Trickschlag ausgeführt wurde, der natürlich am Ball vorbei ging und ab und an blieb mein Charakter mittendrin stehen, da er den Schlag auflud.
Natürlich zeigte ich mein gesamtes Können, indem ich bei Zielschlägen den Ball oft ins Aus und einmal gegen das Netz befördert habe. Dieses Talent führte dazu, dass ich bis auf zwei Partien jede verloren habe. Es gab leider aber auch insgesamt nur ein paar spannende Spiele, die meisten waren eher einseitig und für mich langweilig oder frustrierend. Ab und an gab es auch Verbindungsstörungen und verzögerte Eingaben.
Und da ist auch mein Fazit zur Demo-Version: Ich bin kein Tennis-Profi und mit dem Spiel werde ich vermutlich auch keiner. Ich hatte nur wenig Spaß (nur zwei Partien hatten wirklich Spaß gemacht) und allgemein wirkte es recht eintönig, von meinen unglaublich präzisen Schlägen mal ausgenommen. Das Spiel wird eventuell später irgendwann erworben, vielleicht aber auch gar nicht."
Ladykiller Waluigi ist charmant wie eh und je. Wer kann bei diesem Anblick aber auch widerstehen? Und bam, da ist der nächste Gegentreffer.
David Pettau:
"Zunächst einmal zu den Rahmenbedingungen: Dass diese Demo über einen gesetzten Zeitraum die ganze Zeit über zur Verfügung steht, ist erst einmal um einiges angenehmer, als das beispielsweise bei Splatoon und ARMS der Fall war. Nachdem ich sehr viel Zeit mit der Demo verbracht habe, frage ich mich nun aber vor allem, welchen Zweck die Testphase erfüllen soll. Soll sie Spieler vom Kauf überzeugen? Dient sie dazu, die Stabilität der Online-Matches zu testen? Will man die Demo nutzen, um Feedback zu sammeln? Angesichts des größten Problems der Demo, völlig unabhängig vom Spiel selbst, erscheinen mir all diese Gründe etwas schleierhaft.
Ja, der Lag ist teilweise ein wenig schockierend – stellenweise laufen Matches sogar zu Beginn reibungslos, bevor es richtig anfängt, zu laggen. Beim Intro eines Finales kann man der Verbindungsqualität in Form der Balken sogar dabei zusehen, wie sie in die Knie geht. Dabei gibt es dann auch noch die unterschiedlichsten Arten von Lags – kurze Mikroruckler, kurze Freezes, ein extremer Input-Lag über 1-2 Sekunden – es ist wirklich alles dabei. Und das ist nicht die Ausnahme – von meinen knapp 120 Matches liefen maximal 10% völlig reibungslos. Vom Kauf überzeugen kann man damit niemanden, im Falle eines Stresstests für die Server hätte man sich ziemlich peinlich verschätzt. Nicht nur hier auf ntower hab ich viele Kommentare von enttäuschten Mario Tennis-Fans gelesen, die von der katastrophalen Verbindung abgeschreckt wurden – und das ist sehr schade. Schade deswegen, weil Nintendos bisherige Online-Demos und Nintendo Switch-Spiele keinen Anlass dazu geben, zu glauben, die Vollversion liefe besser. Schade deswegen, weil die Demo in spielerischer Hinsicht voll und ganz überzeugen kann.
Alleine die Tatsache, dass ich trotz des Lags über 100 Matches bestritten habe, spricht Bände. Ich bin kein großer Tennis-Fan, hab keinen der Vorgänger von Aces wirklich ausführlich gespielt, doch du heiliger Strohsack, ich bin völlig vernarrt in den komplexen Gameplay-Flow von Mario Tennis Aces. Zwar gibt es Kleinigkeiten, die stören, die ich auch bereits im Forum ausführlich angesprochen habe, unterm Strich kann das Kern-Gameplay aber komplett überzeugen. Nun hab ich auch keine Zweifel mehr hinsichtlich eines potenziellen Kaufs – nur bitte, bitte, bitte... Steckt endlich Geld in eure Online-Modi! Wofür zahlen wir ab September!"
Das kugelrunde Grauen – schnell zeichnete sich ab, dass Kettenhund zu einem der mächtigsten Charaktere im Spiel gehört, was unser David nur allzu gern ausgenutzt hat.
Max Kluge:
"In der Grundschulzeit zählte Mario Tennis auf dem Nintendo 64 zu meinen liebsten Multiplayer-Spielen. Ich weiß nicht genau warum, allerdings habe ich danach keinen weiteren Titel der Reihe angepackt – bis vor wenigen Tagen. Die Demo von Mario Tennis Aces schien mir der passende Impuls zu sein, mal wieder den Racket zu schwingen. Der Anfang war dabei ganz schön holprig: ein ziemlich unintuitives Tutorial, viele verschiedene Schlagmöglichkeiten und scheinbar übermächtige Gegner ließen zunächst wirklich wenig Spielspaß aufkommen. Irgendwie fühlte sich das alles sehr zufällig und "unkontrollierbar" an.
Nach einigen Runden und viel Schweiß, Blut und Tränen kam ich allerdings da an, wo ich die Reihe vor gut 20 Jahren verlassen hatte. Ich fing an, mit den verschiedenen Schlägen zu taktieren, lernte, wie man Spezialschläge ausführt und wie man seine Ausdauer optimal nutzt (und aufbaut). Derzeit finde ich das Gameplay streckenweise noch ein wenig zu hastig: Einige Schläge fühlen sich auch jetzt noch etwas zu schnell an, als dass ich wirklich auf sie reagieren könnte. Ich merke aber, wie ich immer besser werde und mit diesen Situationen umzugehen weiß. Ob sich dieser Kritikpunkt mit zunehmender Spieldauer komplett legen wird und nur meiner fehlenden Expertise geschuldet ist, kann ich natürlich noch nicht sagen. Es fühlt sich aber ein wenig so an.
Was mich allerdings wirklich massiv gestört hat, sind die dauerhaften Lags, die nach ein, zwei Spielen auftreten und scheinbar immer schlimmer werden. Hier muss definitiv noch etwas getan werden, denn das macht wahrlich keine Freude. Wenn es dann aber einmal flüssig läuft und man einen Gegner gefunden hat, der einem ebenbürtig ist, entfaltet sich ein wahrer Tennis-Krimi, der unheimlich viel Spaß macht und einen vor dem Bildschirm fesselt."
Auf dem Court zeigt die Prinzessin sich von ihrer besten Seite. Ihre ausgefuchsten Schläge lassen die Bälle bis in die hintersten Ecken des Spielfelds fliegen. Gemein!
Ilja Rodstein:
"Mario Tennis bringt überraschend viel Taktik in ein normalerweise simples Spiel ein. Durch die vielen Steuerungsmöglichkeiten ergeben sich unterschiedliche Taktiken, die man schon nach mehreren Matches beherrscht. Die Kombination aus den Moves, die man mit dem rechten Stick machen kann und die fünf unterschiedlichen Schlagarten machen großen Spaß. Erst dachte ich, dass dieses Zeitlupensystem den Spielfluß einschränkt, doch dies ist nicht so. Dieses System ist genauso freiwillig wie die Sternschläge. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass jeder Spieler nach seinem eigenen System spielt und kein Match dem anderen gleicht.
Probleme gab es dennoch zu Hauf. Denn nicht nur die Internetverbindung schien zu stocken. Gegnern mit maximaler Internetleistung wurden nach zwei Ballwechsel die niedrigste Internetleistung angezeigt. Die Folge sind schwerwiegende Inputlags und die Unspielbarkeit des Spiels. Nein, Nintendo, dafür lohnt es sich nicht, Geld zu bezahlen, wenn der kostenpflichtige Online-Service im September anfängt. Offensichtlich wird hier wieder auf Peer-to-Peer gesetzt und dies gefällt mir gar nicht. Es profitiert immer der Spieler mit der schwächeren Internetverbindung und so kann es wirklich nicht sein. Abgesehen davon wünsche ich mir die Doppel-X-Funktion ausstellen zu können, denn ich bin mehrmals aus Versehen draufgekommen.
Ich warte immer noch auf das vollwertige Mario Tennis Aces und lasse mich von den Tests und Berichten überzeugen. Denn das Spiel macht Spaß, großen Spaß, doch die Inhalte, die wir bisher gesehen haben entsprechen bislang Mario Tennis: Ultra Smash. Ich bin vor allem auf den Story-Modus gespannt und den Mehrwert, den dieser bietet."
Bei ihrem Spezialschlag erhält Rosalina Unterstützung von ihren kosmischen Freunden, den Luma. Ein süßer Anblick!
Daniel Kania:
"Mit Mario Tennis kam ich das letzte Mal in Kontakt, als Mario Tennis Open für den Nintendo 3DS erschienen ist. Ob alleine oder zusammen mit Freunden, das trickreiche Mario Tennis-Gameplay konnte stets für spaßige Partien sorgen. Den Wii U-Teil habe ich schließlich aus mangelndem Interesse und aus zu großer Angst vor der schlechten Qualität des Titels ignoriert. Umso mehr habe ich mich gefreut, in Mario Tennis Aces mein Comeback zu den Courts des Pilz-Königreichs zu feiern. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Mario Tennis Aces spielt sich einfach klasse. Ich war von den Spezialschlägen, welche mithilfe des Gyro-Sensors gesteuert werden, und dem Superzeitluper von Anfang an begeistert und finde, dass sie die zuvor möglicherweise eingerosteten Mario Tennis-Mechaniken ordentlich aufpeppen und sogar taktische Tiefe verleihen. Das Spiel bietet tatsächlich mehr Tiefgang, als einem auf den ersten Blick auffallen würde – wer sich aber einmal durch allerlei Tipps und Tricks des Spiels durchliest, der wird sicher nicht schlecht staunen, was sich alles machen lässt. Dabei hat die Lernkurve für ordentlich gute Laune sorgen können. Während man zuerst noch von einigen scheinbar übermächtigen Gegnern frustriert wird, lernt man langsam selbst jener übermächtige Gegner zu werden.
Meine Online-Erfahrung war, wie man es von Nintendo leider gewohnt ist, durchwachsen. Wenn die Verbindung tatsächlich normal funktionierte, liefen die Matches butterweich und konnten große Freude bereiten. Kaum aber sinkt die Signalstärke, welche in der oberen, rechten Ecke zu sehen ist, wird man mit einer massiven Verzögerung der Spielaktionen konfrontiert, was ein schnelles Spiel wie Mario Tennis Aces nicht nur praktisch unspielbar macht, sondern auch für mächtig Frust sorgt. Solche Momente sind dann immer sehr schade und ich kann nur hoffen, dass Nintendo noch an der einen oder anderen Ecke schraubt, damit es im finalen Spiel besser funktioniert. Ich freue mich insgesamt aber jetzt schon sehr auf die volle Spielerfahrung. Die Demo konnte bei mir auf jeden Fall punkten."
Vielen Dank für's Lesen! Teilt uns doch auch eure Meinung zum Pre-Launch Online-Turnier von Mario Tennis Aces mit. Wie viele Punkte habt ihr erzielen können?