Heute ist die Electronic Entertainment Expo 2018 schon wieder eine Woche her, was für uns höchste Zeit war, um einen reflektierten Blick zurückzuwerfen auf das, was war, und auf das, was hätte sein können. Einige Teammitglieder haben sich wieder zusammengefunden, um ihre Meinung kundzutun. Thema dieses Mal sind Nintendos Ankündigungen, die während der kultigen Messe gemacht wurden. Neben dem groß umworbenen Super Smash Bros. Ultimate hatten nämlich auch andere Titel wie Super Mario Party oder Fire Emblem: Three Houses ihren Moment im Rampenlicht. Was manche von uns dazu denken, erfahrt ihr in der heutigen Reaktion der Redaktion:
David Pettau:
"Nun, obwohl eigentlich klar war, dass Nintendo mit dem zuvor angekündigten Super Smash Bros.-Titel und Pokémon für dieses Jahr ausgesorgt hat, verlief die E3 in ihrer Gänze doch etwas anders als erwartet. Spiele, mit denen man eigentlich gerechnet hatte bzw. die man sich erhofft hatte, blieben aus – allen voran Metroid Prime 4 und Yoshi. Allzu verwunderlich ist das dennoch nicht – es wäre kontraproduktiv, würde Nintendo bereits jetzt anfangen, den Hype der Nintendo-Gemeinde auf 2019 zu richten. Aktuell will man unser gesamtes Interesse auf Super Smash Bros. Ultimate lenken, und damit bin ich auch voll und ganz zufrieden.
Natürlich gab es dann doch die eine oder andere Ankündigung. Super Mario Party könnte zu Teilen endlich einmal wieder ein solcher Ableger der Reihe werden, den sich viele Fans seit Jahren wünschen – eine gewisse Grundskepsis herrscht bei mir dennoch. Fire Emblem: Three Houses hat definitiv Potenzial, wirklich begeistern wollte mich das gezeigte Material aber absolut nicht. Daemon X Machina kam ziemlich aus dem Nichts und hat ebenso Potenzial, wirkt allerdings auch noch sehr unfertig.
Das klare Highlight neben Smash stellt für mich der Software-Output seitens Nintendo während der E3 selbst dar – Paladins, Fortnite, Fallout Shelter, die Octo Expansion und selbstverständlich Hollow Knight, bei dem ich mittlerweile schon fast nicht mehr geglaubt habe, dass es noch im aktuellen Jahrzehnt für die Nintendo Switch erscheint. Insgesamt präsentiert sich Nintendo solide und, auf einer insgesamt sehr durchwachsenen E3, wohl auch als eines der überzeugendsten Studios. Alleine mit Super Smash Bros. Ultimate hat Nintendo für mich persönlich das beste Line-up für 2018 – darüber hinaus weiß man, wie bereits im letzten Jahr, noch wenig Konkretes. Doch dafür besitze ich natürlich noch die Xbox, deren grandiose E3-Präsentation sich fast ausschließlich auf 2019 und darüber hinaus fokussierte."
Daemon X Machina war der erste Titel, den Nintendo während der Nintendo Direct: E3 2018-Show vorstellte. Das hat sicher keiner kommen sehen! Mit viel Action und einem interessanten Stil scheint der Titel vielversprechend, doch weiteres muss abgewartet werden.
Daniel Busch
"Es ist faszinierend, denn zum ersten Mal in unserem Format "Reaktion der Redaktion" bin ich nicht positiv gestimmt. Und das gerade zur E3, wo wir uns doch über so viele, tolle Spieleankündigungen freuen können – nein, eben nicht! Zugegeben: das was Nintendo uns präsentiert hat, ist ganz toll und ich freu mich drauf. Das was Nintendo uns nicht präsentiert hat, ist die andere Seite der Medaille. 25 Minuten – also etwa die Hälfte der gezeigten Direct – galten Super Smash Bros. Ultimate in all seinen Details. Das Spiel wird toll, keine Frage. Und es hat auch viele Fans. Aber dennoch begreife ich nicht, warum Nintendo das Segment zu Super Smash Bros. Ultimate so dermaßen in die Länge ziehen musste. Es fühlte sich wirklich unnötig gestreckt an. Jeder einzelne Charakter wurde separat vorgestellt. Items und Stages und sonstige Kleinigkeiten kamen auch noch hinzu. Nintendo, wozu habt ihr bitte Nintendo Treehouse?
Nicht jeder dürfte eingefleischter Fan von Super Smash Bros. sein und hatte dagegen vielleicht noch auf neue Informationen zu Yoshi gehofft... oder zu Metroid Prime 4. Letztes Jahr angekündigt – dieses Jahr totgeschwiegen. Sehr schade. Zwei Titel, auf die ich mich eigentlich sehr freue. Immerhin wurde uns mit Super Mario Party ein würdiger neuer Ableger der Reihe beschert, der nicht nur zu den Wurzeln der Reihe zurückkehrt, sondern auch noch eine Online-Komponente in einem separierten Minispiel-Modus zu bieten hat. Die gezeigten Minispiele sehen auch kurzweilig aus. Kann man sich da noch mehr wünschen? Wohl kaum. Auch der gezeigte Story-DLC zu Xenoblade Chronicles 2 mit dem Namen "Torna ~ The Golden Country" hat mein Interesse geweckt. Die Vorgeschichte zu Rex' großem Abenteuer in Alrest sieht äußerst vielversprechend aus und ich freue mich schon auf den Release. Dieses Jahr steht aber wohl am ehesten Pokémon: Let's Go, Pikachu und Pokémon: Let's Go, Evoli! bei mir hoch im Kurs. Die beiden neuen Pokémon-Abenteuer bekamen ebenfalls einen Auftritt auf der E3 spendiert. Mein Dasein als großer Pokémon-Fan begann in den Kindertagen mit der Gelben Edition – und nun quasi ein Remake im Geiste zu erleben und Kanto in einer vollkommen neuen Pracht zu bereisen, darauf freue ich mich schon. Das Gameplay mag abgespeckt sein, zugunsten vieler Einsteiger, doch einige Elemente gefallen mir durchaus. So zum Beispiel der Aspekt, die Pokémon in der Landschaft sehen zu können und auch, dass ich gefühlt den Pokéball richtig werfen kann. Natürlich erwarte ich die weiteren Hauptteile für 2019 noch viel mehr, aber das dauert ja noch. Da finde ich dies nun eine willkommene Überbrückung.
Ansonsten war's das eigentlich schon bezüglich der Ankündigungen von meiner Seite aus. Nicht viel, kann ich anmerken. Das ist, wie schon eingangs angeschnitten, das große Problem bei Nintendos Direct gewessen. Die Art und Weise, wie Nintendo die Direct gestaltet hat, war wirklich nicht optimal. Es wäre noch so viel Platz für weitere Ankündigungen gewesen, hätte man nicht Super Smash Bros. Ultimate so strecken wollen. Seien es auch nur kürzere Teaser oder Trailer gewesen. Animal Crossing, Paper Mario, Metroid, Yoshi, Zelda – die Wunschliste ist lang. Immerhin, auf das was kommt, freue ich mich dennoch! Mein absolutes Highlight der E3 konnte ich dagegen bei Sony bewundern: nämlich The Last of Us Part II."
Pikachu freut sich bereits riesig auf sein kommendes Nintendo Switch-Abenteuer. Auch wenn die "Let's Go"-Spiele schon im Vorfeld der E3 enthüllt wurden, ging Nintendo während der E3 erneut auf diese potenziellen Verkaufsschlager der diesjährigen Weihnachtssaison ein.
Ilja Rodstein:
"Also ich persönlich fand Nintendos E3-Auftritt super. Ich habe wirklich gemerkt, dass mein Geldbeutel knapp wird, denn mit Splatoon 2: Octo Expansion, Hollow Knight und dem bald erscheinenden Mario + Rabbids: Donkey Kong Adventure habe ich spontanes Spielefutter erhalten, ohne daran so schnell geglaubt zu haben. Nintendo stellte das wohl beste Super Smash Bros.-Spiel vor und auch Super Mario Party sieht so gut aus, ich kann es nicht richtig fassen. Zumindest mein Jahr 2018 ist damit genug gefüllt, auch wenn es doch etwas dauert bis Super Smash Bros. Ultimate erscheint.
Doch eine Sache hat mich mächtig gestört und das ist die Nintendo Direct: E3 2018. Warum baut man ein 25-minütiges Super Smash Bros.-Segment in eine E3-Präsentation. Die E3 ist anders als jede Nintendo Direct, denn viele Nicht-Nintendo Switch-Besitzer schauen auch mit Interesse auf die Präsentation und das Super Smash Bros.-Segment war nur auf die Fans ausgerichtet, die sich sowieso das Spiel gekauft hätten. Ich finde man hätte sich mehr darauf konzentrieren müssen, neue Spieler davon zu überzeugen, warum das Spiel kein Port ist. Dass Yoshi und Metroid Prime 4 keine Erwähnung gefunden haben, finde ich zwar schade, doch nicht wirklich schlimm.
Ich habe gehofft, es wird die E3 der Dritthersteller, doch leider habe ich mich getäuscht, denn mehr Nintendo Switch-Spiele als letztes Jahr waren es nicht. Vielleicht brauchen die Hersteller noch ein Jahr mehr, doch zumindest in dieser Hinsicht bin ich enttäuscht. Die Treehouse-Präsentation war wie immer unterhaltsam, vielleicht etwas zu viel Super Smash Bros. Ultimate und weniger Neuankündigungen als letztes Jahr. Nein, die E3 war nicht die beste, doch sie war meiner Meinung nach nicht besonders schlecht. Wären die Pokémon: Let's Go-Spiele dort erstmals angekündigt worden, wäre der Eindruck bestimmt ganz anders."
Fire Emblem kehrt nach vielen Jahren zurück zu Nintendos Heimkonsolen und macht ordentlich Gebrauch von der neu gewonnenen Hardware-Power. Einheiten ziehen nicht mehr allein übers Schlachtfeld, sondern werden von Truppen begleitet, was in einer neuen Spielansicht auch hervorragend beobachtet werden kann.
Dennis Gröschke:
"Die E3 war in diesem Jahr für mich insgesamt eher enttäuschend. Im Fokus standen hier bei allen Plattformen oftmals Titel, die erst im Jahr 2019 oder später erscheinen werden. Im Bezug auf Nintendo nehme ich jedoch eine weiter ansteigende Tendenz wahr. Die E3 ist für Nintendo nicht so wichtig. Klar, hier wurden auch wichtige Spiele gezeigt und im Treehouse näher vorgestellt, aber ansonsten hat die Präsentation von Nintendo mittlerweile keine Aussagekraft mehr, was die Fans von den Japanern in den nächsten 6-12 Monaten erwarten können. DOOM und Wolfenstein II wurden auf einer "normalen" Direct im Verlauf des letzten Jahres angekündigt, nicht auf der E3. So war es auch hier, der Fokus lag eindeutig auf Smash Bros.. Das wurde im Vorfeld aber auch so angekündigt und war zu erwarten. Smash Bros. lässt mich allerdings kalt. Der letzte Prügler, den ich aktiv gespielt habe, war Tekken 3 auf der PlayStation 1. Es ist einfach nicht mein Genre. Dennoch wird das Spiel in meine Sammlung wandern, weil ich einen 9-jährigen Sohn habe, der momentan dabei ist in Pokémon Tekken DX alle Moves auswendig zu lernen. Ich denke das wird bei Smash Bros. nicht anders sein.
Ich brauchte auch nicht viele Ankündigungen von Nintendo auf der E3. Ich freu mich nun erstmal auf die Crash Bandicoot N. Sane Trilogy, auf Donkey Kong Adventure für Mario + Rabbids, auf Pokémon: Lets Go, Pikachu! und Evoli! und Starlink: Battle for Atlas. Allesamt Spiele, die nicht von Nintendo auf der E3 vorgestellt wurden, aber mich dennoch bis Weihnachten mitunter hervorragend unterhalten werden. Darüber hinaus stellen Super Mario Party, Daemon X Machina sowie der Ausblick auf Yoshi und Metroid Prime 4, die ja auch noch erscheinen werden, für mich ebenfalls tolle Titel dar. Ich mache mir über die zukünftigen Veröffentlichungen auf der Nintendo Switch keine großen Gedanken mehr, ich komme im Moment schon nicht hinterher mit dem Spielen, erst recht nicht, wenn man mehr als eine Plattform besitzt. Ich bin gespannt, was Panic Button demnächst noch als nächste große Portierung ankündigen wird und denke Nintendo wird uns schon noch die eine oder andere Überraschung bis Ende des Jahres 2018 präsentieren, auch ohne eine E3."
Nach jahrelangem Herumnörgeln der Fans hat man sich die Kritik endlich zu Herzen genommen und bringt das traditionelle Brettspiel-Erlebnis zurück in die Mario Party-Serie. Dabei kommt Super Mario Party sogar mit einem Online-Modus daher. Wer hätte das gedacht?
Niels Uphaus:
"Mein Highlight der E3 war ohne Frage der DLC zu Xenoblade Chronicles 2. Sowohl der Herausforderungsmodus als auch Torna ~ The Golden Country konnten mich begeistern. Der September kann gar nicht schnell genug kommen. Auch Pokémon: Let's Go, Pikachu/Evoli! sehen toll aus, allerdings wurde kaum etwas Neues gezeigt, was wohl daran liegt, dass es sich dabei "nur" um Remakes von Pokémon Gelb handelt und eben keine komplett neuen Spiele. Gekauft werden natürlich trotzdem beide Versionen auf Deutsch und Japanisch. Und dann gibt es natürlich noch Super Smash Bros. Ultimate, das Spiel, über das mit Abstand am längsten gesprochen und das auch während den Treehouse-Streams am häufigsten gezeigt wurde. Was soll ich sagen? Ein schöner Titel, aber nun einmal genauso wie ich mir Smash für Nintendo Switch vorgestellt hatte. Ach ja, das neue Fire Emblem-Spiel wurde ja auch noch gezeigt. Leider erscheint es erst 2019, doch sieht es durchaus interessant aus, genauso wie Super Mario Party. Das waren im Großen und Ganzen aber alle Ankündigungen. Keine schlechte E3-Vorstellung von Nintendo, aber auch nicht so überragend, wie man es beim derzeitigen Erfolg der Nintendo Switch vermutet hätte."
Das war es von uns – und nun geht's um euch! Stimmt ihr uns zu oder seht ihr die Sache ganz anders? Schreibt es uns in die Kommentare!