Miyamoto äußert sich zu Fehlentscheidungen bei Super Mario Run sowie zu generellen Problemen bei der Entwicklung von Videospielen

  • In einer längeren Rede auf der CEDEC 2018 in Japan sprach Nintendo-Urgestein Shigeru Miyamoto über die letzten Jahre bei Nintendo und thematisierte dabei vor allem Spiele der Super Mario-Reihe, zusätzlich aber auch Pokémon GO, von dem er zunächst wenig begeistert war.


    Als Spieleentwickler habe er zuerst mit der Veröffentlichung des Famicoms und des NES, später mit Super Mario 64 und zuletzt mit Super Mario Maker unterschiedliche Zielsetzungen in Videospielen erlebt. Bei Arcade-Maschinen ginge es noch darum, es so weit wie möglich im Spiel zu schaffen und das von den Entwicklern gesetzte Ziel zu erreichen. Dadurch, dass man mit dem NES zu Hause ohne Münzeinwurf so viel spielen konnte, wie man wollte, hätten die Entwickler erstmals die Freiheit gehabt, keine Ziele setzen zu müssen.


    Diese Freiheit habe man in Super Mario 64 dadurch verwirklicht, dass es dem Spieler offen stand, wie viele Sterne er sammeln wollte. Dieses Konzept sei bei Super Mario Odyssey erneut aufgegriffen worden. Am meisten Freiheit hätten Spieler mittlerweile in Titeln wie Minecraft, bei dem Miyamoto bedauere, dass es nicht in Japan entstanden sei. Er habe noch vor der Veröffentlichung von Minecraft bei Nintendo ebenfalls mit dem Bauen mit Blöcken in Videospielen experimentiert, doch nicht den bei Minecraft entscheidenden Spaßfaktor entdeckt: den Spieler selbst seine Ziele wählen zu lassen und Spaß am Erschaffen zu finden. Letzteres wurde dann in Super Mario Maker verwirklicht.


    Rückblickend sprach Miyamoto mit Bedauern über die Entwicklung von Super Mario Run. Er selbst wollte ein Spielerlebnis kreieren, das nicht allzu leicht war. Doch wäre dies letztlich die richtige Entscheidung gewesen, sodass man im Nachhinein noch den leichteren Remix 10-Modus integrierte. Auch bei Pokémon GO habe er aufgrund des geringen Schwierigkeitsgrades zunächst nicht an einen Erfolg geglaubt. Mittlerweile würde er das Spiel jedoch zu schätzen wissen.


    Zuletzt zeigte er eine Liste mit den sieben Problemen von Spieleentwicklern, die er vor Jahren, auf seiner eigenen Erfahrung basierend, anfertigte. Aus dem Englischen von uns übersetzt lautet sie:

    • Alle sagen dir, es macht keinen Spaß.
    • Auch du bist dir nun unsicher, weshalb du entscheidest, nach neuen Konzepten zu suchen.
    • Die Suche nach neuen Konzepten kostet dich sehr viel Zeit. Du fängst an, frustriert zu werden.
    • Auch nachdem du dir die Resultate deiner Arbeit anguckst, denkst du nicht, dass sie Spaß machen könnten. → Du kehrst teilweise zu Punkt 2 zurück
    • Dir fallen verschiedene Konzepte ein, aber jetzt schaffst du es nicht, die einzelnen Elemente miteinander zu verknüpfen.
    • Weil du sie nicht miteinander verknüpfen kannst, kann aus ihnen keine ausgefeilte Idee werden. Du wirst noch frustrierter und dir fällt es schwer, deine Gedanken zu ordnen.
    • Rückkehr zu Punkt 1.

    Um nicht vollends die Motivation zu verlieren, versuche er stets, die Kritik seiner Kollegen zu würdigen und ihnen dafür zu danken, auch wenn sie besonders scharf ausfällt. Jeder, der seine Japanischkenntnisse auf die Probe stellen will, kann sich hier ein Bild der Liste anschauen:



    Wie sind eure Erfahrungen mit Super Mario Run? Stimmt ihr Miyamoto zu, wenn er sagt, dass das Spiel insgesamt einfacher hätte werden sollen? Und was denkt ihr über seine Liste der Probleme eines Spieleentwicklers?


    Quelle: Siliconera

  • Ich hatte mich damals so gefreut als ich gehört habe das ein Super Mario raus kommt für mobile Plattformen. War aber hinterher zutiefst enttäuscht das es nur ein Runner geworden ist. Wie es hunderte solche spiele geben tut in den AppStore. Und ich finde so ein Spiel wird Mario nicht gerecht in keinster Weise. Ob es nun zu schwer ist oder nicht. Ich mag allgemein solche Spiele nicht wo man keinen Einfluss auf die Bewegung der Figur haben tut. Ich finde da wird uns Spielern zuviel weg genommen. Weil ich als Spieler gerne selber bestimmen möchte wie ich die Figur steuern muss. Ich Finde erst das macht ein Spiel persönlich für einen!!!

  • Super Mario ist einfach keine Marke die auf Smartphones passt;´ Super Mario ist für Konsolen
    geschaffen und braucht einen Controller zum spielen und nicht nur einen Touch –
    Bildschirm. / Ich kann verstehen warum Nintendo Super Mario Run überhaupt gemacht hatt;
    weil jeder nach Super Mario auf dem Smartphone geschrien hat. [ Mit jeden; meine ich die
    Leute die nichts mit Nintendo verbindet; aber trotzdem Nintendo Spiele auf Mobielen Geräten
    oder den PC oder sonstigen Konsolen haben will. % Ein echter Nintendo–Fan will kein
    Mobil Game mit Mario sondern ein Super Mario Bros. oder Super Mario 3D Game
    für die Switch.]


    – Deshalb freut es mich das Miyamoto einsieht das die; die nach Mario fürs Smartphone
    geschrien haben, noch lange nicht Kunden für ein Mario auf dem Smartphone sind.
    Und die echten Mario Fans nur durch diesen Schritt verärgert wurden.

  • Merkwürdig, wie sehr er in letzter Zeit wegen Mario Run philosophiert, ich fand das für ein Smartphone Spiel sogar recht gut.


    Sehe da bei Paper Mario und Star Fox hundert Mal mehr Handlungsbedarf, aber wetten da ist er total zufrieden mit...

  • Fans:
    "Paper Mario macht uns Spaß!"


    Miyamoto:
    "Niemand hat Spaß an Paper Mario, wir müssen alles rauswerfen was die Leute nicht mögen."


    Fans:
    "F-ZERO ist geil!"


    Miyamoto:
    "Ohne ein neues äquivalent bahnbrechendes Konzept wie Katzenmario können wir kein neues F-ZERO bringen."

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