Ich habe bei Amazon gearbeitet im Standort Leipzig. Die Pausenzeiten werden nicht eingehalten, der Druck auf die Mitarbeiter wächst, sonderbare Regeln auf Toiletten und Pausen, permanente Kontrolle, Wegen Kleinigkeiten wird man abgemahnt damit die Mitarbeiter nicht mündig sind. Es gibt keinen Traifvertrag. Während Otto und co. nach Versandhandeltarif bezahlen, drückt Amazon den Lohn. Während man bei Otto fü 11.42 Euro Einstiegsgehalt eingestellt wird, bleibt man bei Amazon bei 9,65 Euro und kommt auf maximal 11,12 Euro.Zudem fast nur befristete Arbeitsverträge und sämtliche Boni können jederzeit rückgängig gemacht werden. Wer sich einbringt und besondere Leistungen zeigt bekommt ein Shirt, wo andere Geld geben. Dazu kein geregeltes Urlaubs oder Weihnachtsgeld, keine Absicherung und eben fragwürdige Arbeitsbedingungen. Alles um auf dem Markt eben weiterhin der Konkurrenz voraus zu sein. Beweise? Die unzähligen Streiks. Von den Arbeitsbedingungen für ihre eigenen Produkte die in China hergestellt werden fange ich da noch nicht mal an.
- Ok weil du bei Amazon Leipzig gearbeitet hast, sind automatisch alle Amazon Standorte schlecht?
- Warum werden die Pausenzeiten nicht eingehalten? Und wenn dem so ist, warum geht nicht einer! von den 566.000 Mitarbeitern mal zum Gewerbeaufsichtsamt und meldet das, die kommen nämlich schneller wie man denkt und jede Firma hat so einen Querulanten drinne der es machen würde. Bei richtig schlechten Arbeitsbedingungen ist ja dann auch die Gefahr der Kündigung kein Grund mehr Angst zu haben...
- was bedeutet "sonderbare Regeln auf Toiletten
- was bedeutet "permanente Kontrolle" - es gibt z.B. durchaus Mitarbeiter die klauen und dann halte ich es auch für gerechtfertigt wenn gerade in einem solchen großen Versandhandel, mit vermutlich hohem Ausländeranteil beispielsweise Packstationen Videoüberwacht werden. Alleine schon weil es auch Kunden gibt die einfach mal Falschaussagen tätigen um sich noch zusätzliche Sachen zu schnorren um sie dann zu verkaufen.
- Abmahnung zu verteilen ist prinzipiell erstmal das gute Recht des Arbeitgebers, wenn du das nicht verstehst, bist du vermutlich im Berufsleben auch nicht gut aufgehoben. Wenn du der Meinung bist das eine Abmahnung ungerechtfertigt ist, hast du immer das Recht eine Gegendarstellung schreiben zu lassen oder selbst zu schreiben und notfalls auch vorm Arbeitsgericht einzuklagen. Dank Gewerkschaften mit kostenlosem Arbeitsrechtschutz ist das ja wohl heutzutage absolut kein Problem mehr.
- nicht jedes Unternehmen möchte mündige Mitarbeiter haben, manche Unternehmen wollen nunmal einfach Leute haben die arbeiten! Das ist auch das gute Recht eines Unternehmens. Wenn man nicht zu dieser Firmenphilosophie passt, muss man sich eben ein anderes Unternehmen suchen. Wenn man keines findet, dann ist man vermutlich selbst das Problem.
- 9,65€ pro Stunde für ungelernte Arbeitskräfte im Osten ist ja wohl ein absolut vernünftiges Geld für eine einfache Packertätigkeit!
- Was Otto & Co. machen geht erstmal Amazon nichts an. Wenn Porsche mehr Geld an die Mitarbeiter bezahlt wie SEAT können die Leute bei SEAT nicht auch einfach sagen "ja aber bei Porsche bezahlen die besser". Andere Firmenstrategie kann nunmal auch andere Löhne rechtfertigen.
- befristete Arbeitsverträge halte ich zwar auch für nicht gut, ist aber trotzdem nun mal Rechtens. Wenn dir das nicht passt, engagiere dich bitte in der Politik und schaffe die Gesetze ab die das ermöglichen. Ansonsten kann ein Arbeitsvertrag nur maximal 2 Jahre befristet sein, wenn man sich ordentlich als Arbeitnehmer verhält, hat man danach eine Festeinstellung. Wenn man natürlich ein nur meckernder ungelernter Störenfried ist, muss man natürlich gehen. Davon gibts nämlich in Deutschland ne Menge anderer Auswahl.
- schon mal Weihnachtsgeld bekommen? Der Einzige der sich am Weihnachtsgeld erfreut ist Papa Staat, von daher kann ich Amazon mit dem geringen Weihnachtsgeld was es gibt (100€, 200€, 600€) schon verstehen. Dafür gibt es Coaching, 10% Mitarbeiterrabatt, Busfahrkarten, betriebliche Altersvorsorge etc. Natürlich nur für Festangestellte, aber es ist möglich Festangestellter zu werden, wenn man kein Querulant ist.
- ansonsten bleibt mir wirklich nur zu sagen, wenn man ein Nörgler und Meckerer ist ohne Eier in der Hose zu haben, dann wird man in einem solchen Unternehmen keine Freude haben. Entweder verbringt man seine Zeit auch mal mit arbeiten, dann hat man auch Möglichkeiten in einem solchen Unternehmen hoch zu kommen, oder wenn man wirklich unzufrieden ist dann gibt es genügend Möglichkeiten daran was zu ändern. Sei es mit Arbeitsgericht, Gewerbeaufsichtsamt, Krankenschein oder Sonstiges. Wer pfiffig ist und Lösungen finden will, findet auch eine Lösung. Wer natürlich immer nur rum jammert wie schlimm doch alles überall ist, wirds einfach nicht weit bringen.