Streit zwischen Nintendo und Amazon Frankreich bringt Nachteile für französische Kunden

  • Für Nintendo-Fans im nahen Frankreich hat sich eine brisante Lage ergeben. Der französische Zweig des Riesen-Online-Händlers Amazon zankt sich mit Nintendo über angebotene Nintendo-Produkte. Wer in Frankreich derzeit online eine Nintendo Switch bestellen möchte, der kann nicht auf Amazons eigene Ware hoffen, sondern muss auf Drittanbieter oder andere Online-Händler setzen. Der Grund: Nintendo hat Amazon den Hahn zugedreht und beliefert das Online-Versandhaus mit keinen weiteren Exemplaren oder verschiedenen Bundles der Nintendo Switch-Konsole.


    Laut Berichten soll Nintendos Entscheidung in Amazons Preispolitik begründet liegen. Beim Händler war Nintendos neueste Konsole nämlich meist günstiger zu finden als anderswo in Frankreich – und das scheint Nintendo nicht geschmeckt zu haben. Auch wenn Nintendo Amazons günstiger Preis nicht schadet, vergrault er andere Händler, Nintendo-Produkte anzubieten. Diese verdienen immerhin nichts mehr, wenn alle Kunden zum günstigeren Angebot Amazons übergehen, während sie selbst sich auf einem etwa gleichen Preisniveau eingependelt haben und damit leer ausgehen.


    Die Entscheidung betrifft nicht nur die Nintendo Switch, sondern auch kommende Hit-Spiele der Plattform, darunter Super Mario Party und Super Smash Bros. Ultimate. Genannte Spiele können beim Online-Händler überhaupt gar nicht mehr gefunden werden, sodass Kunden dazu gezwungen sind, ihre Spiele anderweitig vorzubestellen.


    Für gewöhnlich ist Frankreich eines von Nintendos stärksten Ländern in Europa. Auch der frische Nintendo of Europe-Chef stammt von dort. Denkt ihr, die Entscheidung wird sich negativ auf die Verkaufszahlen der Weihnachtssaison auswirken?


    Quelle: Nintendo Life

  • Löblich aber nur ein Tropfen des Eisbergs und eine kleine Ausnahme. Die Industrie knickt unter der Marktmacht der großen wie Amazon ein, der Leid tragende ist der kleine Händler um die Ecke.

  • Wird das Amazon irgendwie jucken bzw. schadet Nintendo sich nicht eher selbst?

  • Klassische amazon-Strategie...
    Man versucht mit niedrigen Preisen die Konkurrenz aus dem Geschäft zu drängen um langfristig ein Monopol aufzubauen. Gewinne erwirschaftet man hauptsächlich durch Kundenbindungs-Programme, die im Laufe der Zeit immer teurer werden, und durch komplizierte Geschäfts-Konstrukte, um möglichst wenig Steuern zu zahlen.


    Kaufe auf amazon deswegen nur noch ein, wenn es exklusive Special Editions gibt...

  • Sollten sich andere mal ein Beispiel nehmen. Märkte durch Ramschpreise auszutrocknen ist nicht gerade fair.

    dat stimmt, dennoch kaufen viele bei Aldi, Lidl und Co. ein, die mit ihren Ramschpreisen alle Tante Emmaläden und andere kleinere Läden kaputt gemacht haben, ebenso Mediamarkt, Saturn und Co. Ramschpreise, mit denen die kleinen Händler nicht konkurrieren können. Aber dem ist immer so, dass ein größerer Fisch die kleineren auffrisst, bis es nur noch wenige große, dicke Fische gibt.

  • Schadet sich Nintendo damit, den Onlineshop schlechthin unter Druck zu setzen... Ja


    Ist es das richtige für seine Partner und Händler einzustehen... Ja




    Jeder Arbeitgeber hat eine Sozialeverpflichtung der er nachkommen muss. Amazon gilt nicht unbedingt als Vorbildlich im Umgang mit seinen Arbeitnehmern und erst Recht nicht wenn es um Steuern geht. Man versucht einfach nur auf Teufel komm raus seine Marktmacht auszubauen.
    Vermutlich bin ich auch voreingenommen, da ich selbst im Handel gelernt und gearbeitet habe.
    Aufgrund unserer Faulheit, Bequemlichkeit und Geiz ist Geil Mentalität, haben wir Amazon viel zu lange unterstützt und schneiden uns damit ins eigene Fleisch. Das Sterben der Einkaufspassagen und dann auch Einkaufszentren ist unaufhaltsam. Amazon und eBay haben das Shopping getötet.

  • Verstehe diese Ausgangslage der News leider nicht. Normalerweise hat so ein Großhändler wie Amazon einen festen Preis der beim Hersteller oder Zwischenhändler bezogen wird.


    Wenn laut der News Amazon allerdings einen viel zu "geringen" Preis beziehen sollte bzw. im Verkauf verlangen sollte, was sollte das Nintendo "jucken"?. Die Software oder die Hardware wurde doch schon verkauft?


    Von daher ist diese News wieder so richtig romantisch auf soziale Handlungen bezogen.

  • @billy_blob
    Nintendo hat mehrere Partner im Einzelhandel, die wahrscheinlich Druck ausüben. Im Sinne von: „wenn ihr amazon weiter die Switch Konsole zu diesem Preis verkaufen lässt, dann kaufen wir keine Switch Konsolen mehr an“.


    Die Gewinn-Spanne ist bei Konsolen sowieso sehr niedrig, amazon übt mit so einem dauerhaften Kampfpreis deshalb massiven Druck auf die Konkurrenz auf.


    Es gab in den USA auch ein ähnliches Problem zwischen Sony und amazon.

  • @Swordman


    Online-Shops schädigen die Händler vor Ort. Vor allem Amazon als amerikanischer Onlineriese.


    Das ist in Deutschland genauso. Und Deutschland liegt dir ja besonders am Herzen, wie wir vom Politikthread bereits wissen :D

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