In Seattle haben sich anlässlich der 2018 GeekWire Summit über 800 führende Persönlichkeiten zusammengefunden, um über die Zukunft von innovativen Technologien zu sprechen und um über aktuelle Errungenschaften, unter anderem im Unterhaltungssektor, zu reflektieren. Einer der Gäste vor Ort war niemand Geringeres als Nintendo of America-Präsident Reggie Fils-Aimé höchstpersönlich, welcher im Gespräch mit dem Technik-Magazin GeekWire verraten hat, was man aus dem Wii U-Misserfolg gelernt hat, um die nun weitaus erfolgreichere Nintendo Switch-Konsole zu kreieren.
Nintendo veröffentlichte die Wii U gleich nach dem Riesenerfolg der Wii, erinnert sich Reggie. Jedoch konnte man mit der neuen Konsole nicht dasselbe Maß an Erfolg erreichen wie mit ihrem Vorgänger. Was man von Konsumenten allerdings immer wieder zu hören bekam, war die Begeisterung von der Grundidee, die Spiele nicht nur am großen Fernsehgerät, sondern auch am Tablet, auf dem sogenannten Wii U-GamePad, spielen zu können. Das sei etwas, was den Leuten sehr gefallen habe, meint Reggie.
In diesem Sinne habe das Konsumenten-Feedback Nintendo sehr dabei geholfen, den richtigen Weg für die Nachfolgerkonsole zu finden. Fans freuten sich über das Wii U-GamePad, waren gleichzeitig aber auch darüber enttäuscht, dass eine ständige Verbindung zur Konsole bestehen musste, um spielen zu können. Wenn man sich zu weit von der Konsole entfernte, wurde das Spiel unterbrochen. Nintendo erkannte, dass es Spielern wichtig war, überall und zu jeder Zeit spielen zu können. Also setzte man darauf seinen Fokus.
Anschließend fragte GeekWire das Nintendo-Gesicht, wie er das Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten geleitet hat. Dabei vermerkte Reggie, dass "sich zu verändern" in der DNA des Unternehmens liege. Wenn etwas gut läuft, sollte man sich nicht darauf ausruhen und wenn etwas schlecht läuft, sollte man nicht darüber traurig sein, sagt Reggie. Man erfinde sich alle fünf bis zehn Jahre neu und konzentriere sich immer auf die nächste große Sache. So schafft man es auch durch schwierige Zeiten.
Im selben Artikel von GeekWire beleuchtete man auch die Meinung von Industrie-Analysten Michael Pachter, der seine Ansichten zu Themen geteilt hat. Pachter denkt, dass Nintendo die Wii U zu spät veröffentlicht hat und das Konzept, eine Spielkonsole mit einem Tablet auszustatten, schon damals veraltet gewesen sei. Die Konsole schien unnötig kompliziert und konnte Konsumenten nicht überzeugen. Gepaart mit einem schwachen Software-Support (seitens der Third Party-Entwickler) hat dies unweigerlich zum Konsolen-Flop geführt. Die Nintendo Switch hingegen kann mit einem starken First Party- und Third Party-Line-up überzeugen, wenn auch ihr Konzept ebenso nicht brandneu ist, meint Pachter.
Was meint ihr? Ist die Nintendo Switch ihrem Vorgänger in allerlei Hinsicht überlegen und hat Nintendo wirklich aus alten Fehlern gelernt?
Quelle: GeekWire, Nintendo Everything