Im neuesten Blog von PlatinumGames über das Spiel Astral Chain erzählte der Lead Character Modelling Artist Koji Ishida von den Charakteren des Spiels. Thema des neuesten Blog-Eintrages war der Prozess, wie die Charaktere ihren Anime-Look erhielten und welche Techniken dafür eingesetzt wurden. Zu Beginn der Entwicklung gab es keine konkreten Vorlagen für die Protagonisten, einzig die Designauffassung, dass es ein cooler Polizist, der bei Nacht die Science-Fiction-Straßen sicher hält, sein sollte.
Noch bevor der Character Designers Masakazu Katsura zum Team hinzustieß, war die große Stadt mit ihren vielen Neonlichtern bei Nacht als Handlungsort entschieden. Als die Designs von Katsura dem Entwicklerteam endlich vorgelegt wurden, war die Aufgabe des Teams, sicherzustellen, dass die Charaktere auch zu diesem Ort passen. Schon in der Phase des Prototyping war die erste Hürde für die Modellierer gefunden: Die Charaktermodelle mussten cool aussehen und sich von der lichtüberfluteten Stadt abheben.
Damit hatte das Team sehr zu kämpfen, denn obwohl das Design der Charaktere gelang, hoben sie sich ohne spezielle Beleuchtung oder Effekte nicht genug vom Hintergrund ab. So musste abgewägt werden, ob nicht doch eher ein realistischer Ansatz gewählt werden sollte oder eher ein Anime-Cel-Shading-Stil, welcher sich mit dem Realismus der Umgebung beißt. Es wurde ein Hybrid-Ansatz gewählt, beginnend bei realistischem, physical-based Lightning und dann weiterer Charakter-spezifischer Beleuchtung, sodass der Anime-Pop-Stil zur Geltung kommt. Im folgenden Spoiler könnt ihr die einzelnen Beleuchtungsansätze und Effekte sehen, die bei Astral Chain zum Einsatz kommen:
Zunächst der (männliche) Protagonist ohne spezifische Charakterbeleuchtung:
Dann das selbe Modell mit Rim Light von der linken Seite des Bildes:
Und nun mit Key Light (von der rechten Seite des Bildes aus geworfen):
Hightlighs für Augen und Haar:
Scatter Coloring auf der Haut des Charakters zum Schattenwurf:
Und zuletzt das Outline um das ganze Modell herum:
Zusammen ergeben diese Effekte dann den nun im Spiel vorhandenen Stil:
Die Farbe der Beleuchtung kann abhängig von der Situation individuell angepasst werden. 3D-Modelle wie diese benutzen eine "Normal Map", die Höhen und Tiefen einer Textur anzeigen. Dadurch erhalten spezielle Regionen mehr Licht und andere eher weniger. Neben diesen Normal Maps in den Gesichtern der Charaktere wurde auch ein spezielles System eingebaut, um sicherzustellen, dass jeder Schatten an der richtigen Stelle ist, um den Anime-Effekt hervozuheben.
Doch es gab auch eine neue Herausforderung für das Modellier-Team bei PlatinumGames, denn das Spiel erlaubt es euch, euren Charakter zu individualisieren. Dies bedeutet, ihr könnt Haarfarbe und Frisur eures Charakters auswählen und auch Kleidung und Zubehör anpassen, um euch euren Charakter zu gestalten. Ishida hofft, dass die Spieler die Möglichkeit genießen werden, ihren Charakter individuell zu gestalten:
Findet ihr den Stil der Charaktere super oder hättet ihr gerne eine andere Präsentation gesehen? Und wie findet ihr die Möglichkeit zur Charakterindividualisierung?
Quelle: PlatinumGames