Nach der Direct war ich tatsächlich erstmal enttäuscht… meine größte Sorge, nämlich die Insel nicht wirklich "verlassen" und anderen Bereichen abseits des Dorfes einen Besuch abstatten zu können, wurde bestätigt. Also klar kann man die Inseln von Freunden besuchen und mit dem Piloten kleine unberührte Inseln zu erkunden ähnelt der Idee der Insel von New Leaf, aber das Insel-Setting als solches war in New Leaf so zumindest noch ein anderes im Vergleich zum Dorf und solche Bereiche wie die Großstadt in Let's Go to the City und die Einkaufsmeile in New Leaf gibt es gar nicht. Wahrscheinlich auch kein AdsH-Dorf und insbesondere keine Minispiele mehr, was ich eigenartig und wirklich schade finde. Gegenden und Aktivitäten abseits des Dorfes, um Abwechslung zum Alltag zu haben und dann dieses Gefühl zu haben, wieder heimzukehren… Das fand ich toll…
Deshalb habe ich auch Schwierigkeiten, zu einem Spiel wie Wild World zurückkehren zu können, ich fühle mich da so "eingeengt" und klaustrophobisch, nachdem man in den letzten Ablegern einige Bereiche abseits des Dorfes hatte.
Insgesamt hatte ich auch auf ein großes konkretes Ziel, auf das man hinarbeiten kann, gehofft. Denn der Start des Spieles ist ja diesmal ganz anders - eine völlig unberührte Insel, die man von Grund auf neu gestalten und zu bebauen hat. Das Ende scheint aber wieder altbekannt zu sein, man arbeitet wohl nur auf das hin, was man bereits in vorherigen Ablegern dann regulär haben konnte.
Aber wenn ich so länger darüber nachdenke, was gezeigt wurde, so gibt es doch viele schöne Dinge, auf die man sich echt freuen kann, das Spiel punktet insbesondere mit Detailverliebtheit, sinnvollen Erweiterungen von altbekannten Features und vielen gewünschten Veränderungen, die das Gameplay so viel angenehmer machen. Was Nutzerfreundlichkeit angeht, sind das Gestalten des Hauses, das Rieseninventar, das Umziehen der Klamotten und viele andere Dinge äußerst willkommen. Die Detailverliebtheit ist besonders festzustellen im Museum, in den Einrichtungen und im Allgemeinen in der Flora und auch bei Charakteren. Das Craften und die Nook-Miles sind große Spielveränderungen, die dem Gameplay einen neuen Spin geben und mehr Anreize verschaffen, Dinge zu erledigen. Doch vorallem der Fokus auf das Gestalten der Insel ist überraschend groß: entscheiden zu können, wo Bewohner und Läden hinkommen und das auch noch im Nachhinein verändern zu können, ist riesig. Möbel und Einrichtungsgegenstände nun draußen platzieren zu können, ist ein absoluter No-Brainer seit Jahren und ein totaler Game-Changer. Und das Verändern der Flussverläufe und Ebenen, wow. Für Typen wie mich, die sich kreativ gerne austoben, ist das ein echter Traum und das gestalterische Potenzial ist exponentiell gewachsen. Da steckt das wahre Potenzial von New Horizons, im "ans Herz wachsen lassen" der eigenen Insel dadurch, dass man mit eigener Kreativität aus dieser unberührten Insel seine eigene kleine Traumwelt schaffen kann. Es hängt von einem selbst ab, was man dann daraus macht.
Alles in allem sieht das also auch wieder nach einem AC-Ableger aus, in welches ich hunderte Stunden setzen möchte wie bereits in Wild World und New Leaf. Leider gibt es einige negative Punkte für mich: es scheint so, als würden die unterhaltsamen Minispiele, die toll waren im Mehrspieler, fehlen, vom Schwimmen und der Meereskreaturen ist nichts zu sehen und es gibt quasi nichts Richtiges abseits der Insel… insgesamt habe ich mir noch mehr grundlegende Veränderungen gewünscht. Aber die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, das neue Setting, die Grafik, die Nook-Miles-Aufträge und das Craften mischen das Spielgeschehen dennoch ordentlich auf und deuten auf einen vielversprechenden Ableger hin. Und bestimmt wurde nicht alles gezeigt, was man noch freischalten und auf die Beine stellen kann!
Also ja, auch wenn ich (teils nicht erfreuliche) Klarheit habe bezüglich einiger Sorgen, so freue ich mich nun doch noch mehr nach der Direct auf das neue Spiel.