Kürzlich feierte Nintendolegende Shigeru Miyamoto seinen 68. Geburtstag – in der verlinkten News findet ihr eine kurze Zusammenfassung über aktuelle Geschehnisse in Miyamotos Leben. Vorgestern hatte der "Mario-Vater" einen großen Auftritt in der Super Nintendo World Direct, wo er Fans auf der ganzen Welt den neuen Super Mario-Vergnügungspark in Osaka vorstellte. Nun hat The New Yorker ein aktuelles Interview mit Shigeru Miyamoto veröffentlicht, in welchem der Japaner Einblicke in sein Privatleben gewährte.
Das aktuelle Mammutprojekt Super Nintendo World
Hinsichtlich seines kürzlichen Geburtstages wurde Miyamoto gefragt, ob es leicht sei, passende Geschenke für ihn zu besorgen. Der Super Mario-Schöpfer entgegnete daraufhin, dass er anderen Leuten nicht so oft Geschenke kauft, weshalb es schwierig für ihn ist, Geschenke anzunehmen und er kann sich durchaus vorstellen, dass es für andere Leute eine Herausforderung ist, etwas Passendes für ihn zu finden. Von Universal Studios erhielt Miyamoto übrigens einen Geburtstagskuchen und ein Super Nintendo World-T-Shirt. Zurzeit verbringt Miyamoto viel Zeit bei den Universal Studios in Osaka, wo er den Attraktionen in Super Nintendo World den letzten Feinschliff verpasst.
Viele Fans sind der Ansicht, dass Miyamoto sich mit der Fertigstellung von Super Nintendo World einen Kindheitstraum erfüllt. Auch Ex-Präsident von Nintendo of America Reggie Fils-Aimé äußerte sich auf Twitter und freute sich, dass sein Freund Shigeru Miyamoto während der gesamten Super Nintendo World Direct ein Lächeln im Gesicht hatte, genau wie Reggie selbst:
Arbeitsmotivation und die Marke Super Mario
In Kyoto wohnt nicht nur Shigeru Miyamoto zurzeit, sondern auch das Nintendo-Hauptquartier befindet sich in der sehenswerten Touristen-Metropole: Miyamoto beschreibt das Nintendo-Gebäude von außen und innen betrachtet als unspektakulär und simpel, jedoch entstehen im Gebäude all die wundervollen Kreationen, die Fans Freude bereiten. Die Motivation, jede Woche erneut ins Büro zu gehen, liegt für Miyamoto in der Tatsache, dass er am Wochenende stets viel über Videospiele nachdenkt und den Wochenstart daher kaum erwarten kann, um an seinen Ideen in der Arbeit zu werkeln und diese zu verwirklichen. Manchmal verschickt Miyamoto sogar videospiel-/arbeitsbezogene E-Mails an Wochenenden, was seine Mitarbeiter möglicherweise nicht so sehr freue.
Shigeru Miyamoto wurde zudem gefragt, wie er sich fühlt, dass Super Mario dieses Jahr bereits das 35. Jubiläum feiert. In seiner Antwort kam der Disney-Fan erneut auf das Vorbild Mickey Mouse zu sprechen und er betonte die Wichtigkeit, auch Jahre später nicht in Vergessenheit zu geraten:
ZitatKurz nachdem Super Mario berühmt wurde, hat mir jemand erzählt, dass ich den Status von Walt Disney erreicht habe. Ich erinnere mich noch, dass ich damals gesagt hatte, dass Mickey Mouse mehr als fünfzig Jahre alt ist, während Mario damals erst seit zwei oder drei Jahren existierte und noch viel Aufholbedarf bestand. Ich denke, dass die Qualität davon abhängt, ob etwas auch einige Jahrzehnte nach der Erfindung noch begehrt ist. Walt Disney hat nicht alles erfunden, das Disney hervorgebracht hat, aber die Idee, dass eine Firma solch zeitlose Markenzeichen machen konnte, habe ich stets bewundert. Nun sind wir endlich an einem Punkt angelangt, wo es Leute gibt, die Nintendo-Charaktere bereits als Kinder gespielt hatten und nun mit diesen selben Charakteren zusammen mit ihren eigenen Kindern spielen. Diese Dauerhaftigkeit ist etwas Besonderes.
Miyamoto als Familienvater und Großvater
Miyamotos Kinder sind in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt und konnten ein relativ normales Leben abseits des Rampenlichts führen. Ab und zu kam der ein oder andere befreundete Hardcore-Nintendofan seiner Kinder zu Besuch, doch sein Nachwuchs habe laut dem zweifachen Vater und Großvater nie einen Druck gefühlt, einen bestimmten Weg zu folgen oder im Scheinwerferlicht stehen zu müssen. Auch das Thema Videospiele war daheim nie ein großes Thema und seine eigenen Kinder haben nie so viel gezockt, dass Papa Miyamoto den Zugang zu den Viddeospielen einschränken musste. Laut Miyamoto haben alle Konsolen und Spiele damals ihm gehört und die Kinder haben sich sozusagen seine Spiele ausgeborgt.
Als Familienvater kann Miyamoto verstehen, dass im Allgemeinen Kinder manchmal nicht aufhören können, ein Spiel zu spielen, weil es so Spaß macht: Es sei wichtig für Eltern beim heiklem Thema Videospiele sich in die Sicht der Kinder reinzuversetzen und sie beispielsweise zumindest noch bis zum nächsten Speicherpunkt spielen zu lassen. Bei schönem Wetter hatte er wiederum seine Kinder früher stets dazu motiviert, lieber draußen zu spielen.
Übrigens spielten seine Kinder gerne Titel von anderen Entwicklern, so besonders gerne SEGA-Spiele wie das Arcade-Rennspiel Out Run oder das Arcade-Shoot 'em up Space Harrier. Diese Tatsache motivierte Miyamoto dazu, noch härter an seinen eigenen Spielen zu arbeiten, damit diese auch den eigenen Kindern mehr gefallen. Zu guter Letzt verriet Miyamoto, dass sein fünfjähriges Enkelkind kürzlich Captain Toad spielte und die Kinder-Augen zu leuchten begannen. Miyamoto ist der Überzeugung, dass Videospiele wie diese dank der 3D-Struktur das Orientierungsvermögen fördern und sich positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirken können.
Wir haben das komplette Interview des New Yorkers mit Shigeru Miyamoto für euch zusammengefasst. Nachstehend findet ihr die drei weiteren Newsmeldungen zu allen behandelten Themen des Gesprächs:
- Mario-Vater kritisiert den Überfluss an Shooter-Spielen auf dem Videospielmarkt
- Nintendo-Mastermind Shigeru Miyamoto erklärt seine Philosophie in vielen Aspekten der Spielentwicklung
- Shigeru Miyamoto über seine Rolle als Vorgesetzter und Nintendos Zukunft ohne ihn
Wie gefallen euch die Einblicke in Miyamotos Privatwelt?