Gary Bowser, ehemaliges Mitglied der Hackergruppe „Team-Xecuter“, sollte bereits 4,5 Millionen US-Dollar Schadensersatz an Nintendo of America zahlen. Dieser hatte eine Sicherheitslücke der Nintendo Switch gefunden und konnte so erfolgreich illegale Spiele auf dem Gerät abspielen. Die Gruppe wurde durch den Verkauf von Soft- und Hardware, die dies möglich machte, verurteilt (wir berichteten). Laut der US-Regierung beläuft sich der Schaden auf bis zu 150 Millionen Dollar. Nun steht Gary Bowser eine Haftstrafe bevor.
Im September 2020 wurde er erstmalig verhaftet und stand letzten Oktober vor Gericht, wo ihm 11 Straftaten vorgeworfen wurden. Er bekannte sich in zwei Anklagepunkten für schuldig und bot Nintendo of America die Zahlung von 4,5 Millionen US-Dollar an. Zwar erklärte sich die Staatsanwaltschaft daraufhin bereit, auf die restlichen Anklagepunkte zu verzichten, aber der Richter warnte dennoch vor einer Freiheitsstrafe. Trotz Geständnis könne Bowser in jedem Fall mit fünf Jahren Gefängnis rechnen.
Neben der Geldstrafe empfiehlt die US-Regierung nun diese Freiheitsstrafe. Im Urteil heißt es:
Zitat„Diese Strafe ist zwar höher als die von der Bewährungshilfe empfohlenen Strafe, aber sie ist die richtige für diesen bedeutenden Fall.“
„Eine Strafe von 60 Monaten ist angemessen angesichts der Art und Umstände der Straftat, der Vorgeschichte, der Charakteristika des Angeklagten und der Schwere der Straftat. Diese fördert die Achtung vor dem Gesetz und sieht eine gerechte Strafe vor, um eine angemessene Abschreckung für kriminelles Verhalten zu bieten.“
Mit dem Argument, dass Bowser die komplette Verantwortung des Teams tragen würde, bat sein Anwaltsteam, nur eine 19-monatige Haftstrafe zu verhängen. Darüber hinaus müsse Bowser ertragen, dass die Regierung eine „Botschaft“ mit der langen Haftstrafe senden wolle, die als Abschreckung diene.
In sieben Jahren soll Bowser insgesamt 320.000 US-Dollar unter anderem mit dem Betreiben von Websites, die illegale Produkte anbieten, verdient haben. Hinzu kommt das Hosten bestimmter Foren und Bereitstellung von Kundensupport. Dass er dies nicht alleine hätte stemmen können, sieht auch seine Verteidigung und plädiert für Beachtung seiner Mitangeklagten.
Findet ihr die Strafe gerecht?