Der Videospielmarkt wächst und wächst, was natürlich einige staatliche Regulierungen mit sich bringt, damit auf Dauer ein fairer Wettbewerb für alle Beteiligten gegeben ist. Neben den großen Untersuchungen bezüglich des Activision Blizzard-Deals leitet die britische „Competitions and Markets Authority“ (zu Deutsch „Behörde für Wettbewerbe und Märkte“), kurz CMA, nun eine tiefgehende Untersuchung der Duopolstellung von Apple und Google ein. Dabei konzentriert sich die CMA auf den Markt der mobilen Endgeräte – vor allem das Angebot des Cloud-Gamings steht im Mittelpunkt.
Vergangenen Juni teilte die britische Regierung eine Studie, welche die Ökosysteme der Mobilgeräte unter die Lupe nimmt und kam zum Entschluss, dass Apple und Google „ein effektives Duopol haben ... das es ihnen erlaubt, einen Würgegriff über Betriebssysteme, App-Stores und Webbrowser auf mobilen Geräten auszuüben.“ Nach Untersuchungen der CMA surfen 97 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer des Vereinigten Königreich entweder mit einem Apple- oder Google-Gerät durch das World Wide Web.
Ein weiteres Beispiel ist die begrenzte Implementierung des Xbox-Cloud-Dienstes, der nur auf Google-Geräten per App verfügbar ist – iOS-Nutzerinnen und -Nutzer können den Service nur mit einem Webbrowser nutzen, eine Applikation für Apple-Geräte gibt es bislang noch nicht. Dadurch herrsche ein Ungleichgewicht zugunsten von Google, welches Innovationen behindere und unnötige Kosten verursache; die CMA schreibt:
Zitat von CMAComputerspiele sind ein milliardenschwerer Wirtschaftszweig in Großbritannien, der von Millionen von Menschen gespielt wird. Es gibt bereits mehr als 800.000 Nutzerinnen und Nutzer von Cloud-Gaming-Diensten im Vereinigten Königreich, aber Beschränkungen für die Verbreitung auf mobilen Geräten könnten das Wachstum in diesem Sektor behindern, was bedeutet, dass britische Gamer zu kurz kommen.
Zitat von Sarah Cardell, Interim Chief Executive Officer bei CMAWir wollen sicherstellen, dass die britischen Verbraucherinnen und Verbraucher die besten neuen mobilen Datendienste erhalten und dass britische Entwickler in innovative neue Anwendungen investieren können.
Viele britische Unternehmen und Webentwickler haben uns mitgeteilt, dass sie sich durch die von Apple und Google auferlegten Beschränkungen behindert fühlen ... Wir wollen untersuchen, ob die Bedenken, die wir gehört haben, gerechtfertigt sind, und, falls ja, Schritte zur Verbesserung des Wettbewerbs und der Innovation in diesen Sektoren festlegen.
Findet ihr die Untersuchungen gerechtfertigt? Wünscht ihr euch weniger gerätespezifische Einschränkungen?