Seit einigen Wochen schon möchte die US-amerikanische Federal Trade Commission, oder auch FTC genannt, klagen, um die 69 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Activision Blizzard seitens Microsofts zu verhindern. Wie wir berichteten, sieht die FTC einen unfairen Vorteil für den grünen Tech-Giganten vor, besonders im Bereich Mobile- und Cloud-Gaming. Nun schalten sich weitere Tech-Player des globalen Marktes ein, die ihre Informationen und Bedenken bezüglich des Deals teilen – und damit die vermuteten unfairen Vorteile bekräftigen.
Diese Informationen gehen aus einem Bericht des Magazins Bloomberg hervor, welches sich auf vertraute Quellen beruft, die übereinstimmend aussagen, dass die FTC mit Google und Nvidia im Kontakt stehe. Demnach haben die beiden Unternehmen vertrauliche Informationen mit der Commission geteilt, die ebenfalls einen unfairen Vorteil bei Cloud-, Abonnement- und Mobile-Gaming vorhersehen. Nvidia habe sich zwar nicht direkt gegen den Deal ausgesprochen, befürwortet aber den Gedanken eines gleichberechtigten und offenen Zugangs zu Videospielen – Microsoft antwortet mit dem weiterhin bestehenden Vorhaben, mit anderen Unternehmen diesbezüglich zusammenzuarbeiten, um den Sorgen entgegenzuwirken. Der Fokus läge darauf, dass mehr Spielerinnen und Spieler Zugang zu Videospielen bekommen. Microsoft-Sprecher David Cuddy erklärt:
Zitat von David CuddyWir sind bereit, auf die von Aufsichtsbehörden oder Konkurrenten aufgeworfenen Fragen einzugehen – und haben dies auch proaktiv getan, um sicherzustellen, dass das Geschäft vertrauensvoll abgeschlossen werden kann.
Wir wollen, dass die Menschen mehr Zugang zu Spielen haben, nicht weniger.
Die FTC hingegen äußerte sich, dass es keine „substanziellen“ Gespräche mit Microsoft gegeben habe. Geht der Fall also tatsächlich vor Gericht, wird dieser im August 2023 verhandelt. Microsoft arbeitet stark daran, die Vorwürfe und Sorgen zu entkräften und bietet Sony an, nach Übernahme der Call of Duty-Marke die Reihe noch mindestens zehn weitere Jahre für PlayStation-Geräte anzubieten (wir berichteten). Dazu äußert sich Microsoft ebenfalls:
ZitatDer Erwerb eines einzigen Spiels durch den drittplatzierten Konsolenhersteller kann eine wettbewerbsintensive Branche nicht umkrempeln.
Die Tatsache, dass der marktbeherrschende Wettbewerber von Xbox sich bisher geweigert hat, das Angebot von Xbox anzunehmen, rechtfertigt nicht die Blockierung einer Transaktion, die den Verbrauchern zugutekommt. Das Kartellrecht soll den Verbrauchern qualitativ hochwertige Inhalte auf mehr Wegen und zu niedrigeren Preisen bieten, nicht sie daran hindern.
Nun schalten sich weitere große Unternehmen ein, um den Deal weitestgehend zu verhindern. Was sagt ihr mittlerweile? Kommt es letztendlich zur Übernahme?