Ein abwechslungsreiches und technologisch sehr wandelbares Jahr liegt nun hinter uns und vor allem der Begriff „Künstliche Intelligenz“ erklimmt die Ranglisten der Buzzwörter. Dass jegliche neue Technologie ihren Anklang im Unterhaltungssektor finden wird, hat nicht nur die Blockchain gezeigt, sondern fortlaufend auch die Nutzung von KI. Wie jedes Jahr veröffentlichte Square Enix zum Januar einen Jahresbrief, welcher Pläne und Zukunftsaussichten des Unternehmens beschreibt. Der neue Firmenchef Takashi Kiryu, welcher das Unternehmen seit Juni 2023 leitet, äußert sich in der Jahresansprache vor allem zur Nutzung von KI in der Videospielproduktion.
Square Enix habe laut dem Präsidenten demnach damit begonnen, „die Ressourcenzuweisung in [ihrer] gesamten Entwicklungskette zu optimieren,“ um die internen Entwicklungskapazitäten zu stärken. In diesem Zusammenhang stehen außerdem standardisierte Prozesse, um die Effizienz zu steigern. Hier könnte die vorhin genannte Nutzung von künstlicher Intelligenz helfen, die in diesem Jahr einen großen Stellenwert im Neujahresbrief einnimmt. Durch KI soll die Entwicklungsproduktivität gesteigert, aber auch das Marketing „verfeinert“ werden. Konkret heißt es:
ZitatWir beabsichtigen auch, die Anwendung von KI und anderen Spitzentechnologien sowohl bei der Entwicklung von Inhalten als auch bei der Veröffentlichung offensiv zu betreiben. Kurzfristig wollen wir unsere Entwicklungsproduktivität steigern und unsere Marketingbemühungen weiter verfeinern. Längerfristig hoffen wir, diese Technologien zu nutzen, um neue Formen von Inhalten für Verbraucher zu schaffen, da wir glauben, dass technologische Innovationen Geschäftsmöglichkeiten darstellen.
Darüber hinaus erwähnt Kiryu sogar die wohl berühmteste KI, nämlich ChatGPT, und spricht darüber, dass sie den bisher akademischen Rahmen verlassen habe und nun als unternehmensinternes Tool genutzt werden könne. Besonders die generative KI im Zusammenhang mit Dialog- und Textübersetzungen hebt Kiryu hervor. Beim Texten soll es aber nicht bleiben, denn KI habe auch in anderen Bereichen der digitalen Unterhaltung Potenzial. Er schreibt:
ZitatKünstliche Intelligenz und ihre möglichen Auswirkungen waren lange Zeit weitgehend Gegenstand akademischer Debatten. Die Einführung von ChatGPT, das es jedem ermöglicht, auf einfache Weise Texte oder Übersetzungen zu erstellen oder einen textbasierten Dialog zu führen, löste jedoch eine rasche Verbreitung der generativen KI aus. Seine Veröffentlichung machte deutlich, dass die Anwendbarkeit generativer KI keineswegs auf Text beschränkt ist, und in den folgenden Monaten wurden in rascher Folge neue Dienste und Inhalte eingeführt, die generative KI auf eine Vielzahl von Bereichen ausdehnten, die eng mit der digitalen Unterhaltung verbunden sind, darunter Bilder, Videos und Musik. Ich glaube, dass generative KI das Potenzial hat, nicht nur das, was wir erschaffen, neu zu gestalten, sondern auch die Prozesse, mit denen wir erschaffen, einschließlich der Programmierung, grundlegend zu verändern.
Den vollständigen Brief des Square Enix-Präsident Takashi Kiryu findet ihr hier. Was haltet ihr von den KI-Plänen des Unternehmens?