Es war eine kalte, neblige Nacht, und Lisa saß allein in ihrem kleinen Haus am Waldrand. Der Wind pfiff um die Ecken, und die Schatten der Bäume tanzten wie geisterhafte Figuren über die Wände. Sie hörte ein leises Kratzen an der Tür und dachte, es wäre der Wind, bis das Kratzen lauter wurde und schließlich ein schauriges Klopfen folgte.
Zögernd stand sie auf, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie öffnete die Tür einen Spalt – niemand war zu sehen. Als sie die Tür schließen wollte, bemerkte sie es: Im Schlamm vor der Tür waren keine Fußabdrücke, sondern eine einzige, lange Spur – wie von einer Hand, die sich vom Wald bis zu ihrem Haus gezogen hatte. Panik kroch in ihr auf.
In der nächsten Nacht hörte sie wieder das Kratzen. Dieses Mal war es näher, viel näher. Sie schloss die Augen, doch das Geräusch kam immer näher, bis sie das Kratzen direkt neben ihrem Bett hörte. Sie wagte es nicht, die Augen zu öffnen, aber sie spürte den Hauch von kalter, modriger Luft und eine leise, flüsternde Stimme, die in ihr Ohr hauchte: „Ich bin zurückgekommen – für dich.“
Am nächsten Morgen fand man das Haus leer vor. Von Lisa fehlte jede Spur. Doch auf dem Boden, von ihrem Bett bis zur Haustür, zog sich die lange, einsame Spur einer Hand durch den Staub.