So nach langer Zeit habe ich auch wieder etwas durchgespielt.
Star Wars Jedi Fallen Order (PC)
Ein sogenanntes Souls-Like Spiel. Ich habe es zu 100% komplettiert.
Für Star Wars Fans (zu denen ich mich zähle) sicherlich ein tolles Spiel - die Story ist sehr gut mit einigen Überraschungen; auch wenn ich an einer Stelle noch etwas Potential gesehen habe - aber das mag auch in einem zweiten Teil genutzt werden....
Es war mein erstes Souls-Like, sodass ich nicht beurteilen kann, wie Liebhaber des Genres es finden werden. Generell ist die Anpassung der Schwierigkeitsgrade m.E. aber gut gelungen.
Das Spiel setzt eine Weile nach Episode 3 an. Ihr spielt einen überlebenden Padawan mit Namen Cal, der durch verschiedene Ereignisse in die Suche nach einem Holocron verwickelt wird. Mehr soll nicht verraten werden. Die Story hat mir gut gefallen.
Grafisch ist das Spiel sehr gelungen. Allerdings fehlt mir in einer Arena und in einem Lager, welches man aufsucht, aber das Leben. Charaktere, mit denen man friedlich interagiert, stehen zum Teil unbeweglich an einer Stelle, was doch Immersion kostet. Zumindest hätte EA dafür sorgen müssen, dass die Charaktere sich etwas im Lager bewegen. Auch wenige Antwortmöglichkeiten in Dialogen werden nicht genutzt bzw. haben keine Auswirkung. Dass ist auch ein Manko - ich hätte es schön gefunden, wenn man wie bei der Jedi Knight Serie (zumindest Teil 1 und 3) sich auch auf die dunkle Seite hätte begeben können. So bleibt man einer Seite verhaftet und hat auch dem Grunde nach nur 3 Machtkräfte, was ich etwas schade finde. Dies hat zwar wenig Auswirkungen auf das Gameplay, da man doch viele Parcour-Stellen und auch Kampfvariationen hat, sodass ein guter Flow aufkommt, aber trotzdem wäre hier noch mehr möglich gewesen. Ebenfalls nicht so gut gefallen hat mir, dass man sehr häufig gegen die Natur (Spinnen, froschartige Reptilien, sonstige Fauna) antreten musste. Klar, Abwechslung an Gegnern muss sein, aber ich hätte mich über etwas mehr Sturmtruppen und Variationen von Sturmtruppen sehr gefreut - die sind es ja gerade, die das Star Wars Feeling erzeugen. Aber dennoch herrscht viel Abwechslung. Diese kommt auch durch BD-1 auf, einen kleinen Droiden, der euch durch das Spiel begleitet. Verkamen vor allem in Episode 8 und 9 die Droiden nur noch zu einem Gimmick mit teilweise wenig Charme, zeigt sich dieser Droide von seiner besten Seite und entwickelt eine eigene Persönlichkeit, die mir sehr gut gefällt und sicherlich ein Highlight ist. Verbunden mit den nützlichen Gadgets, wie zur Nutzung als Teil einer Seilbahn und zum öffnen spezieller Truhen, ist eurer kleiner Begleiter perfekt in das Spiel integriert.
Während ihr verschiedenen Planeten erkundet, kann BD-1 auch immer wieder die Umgebung scannen, sowie ihr selbst durch die Macht verschiedenen Erinnerungen wahrnehmen, die dann durch ein Audiolog und durch Text im Menü mehr über die vorherigen Geschehnisse erzählen. Spannendes sog. Environmental-Storytelling (man erzählt durch die Umgebung die Story), manchmal hätte ich mir aber da auch Zwischensequenzen gewünscht bzw. wenn man eine Storykette komplett gefunden hat, wäre eine Zwischensequenz, die die Story erzählt schön gewesen. Das ist aber auch jammern auf hohem Niveau. Die Elemente sind gut in den Spielflow eingebunden, sodass dieser nicht unterbrochen wird. Leider folgt dennoch eine kleine Unterbrechung, nämlich dadurch, dass man die Planeten beliebig ansteuern kann (vor allem nach dem dem Erhalt neuer Fähigkeiten bietet sich dies an, um bisher unzugängliche Orte zu erkunden) und dadurch die drängende Suche doch etwas an Eile verliert. Ebenfalls als nervig empfand ich nach einer Heilung an einem Speicherpunkt, dass alle Gegner wieder respawnen - dass scheint aber typisch für Souls-like Spiele zu sein und erhöht den Schwierigkeitsgrad doch etwas. Das gute Gameplay sorgt aber dafür, dass dennoch keine Langeweile aufkommt und durch unterschiedliche Herangehensweisen kann man auch Wiederholungen vermeiden.
Drei Kritikpunkte gibt es allerdings, die eine noch höhere Wertung von mir verhindern. Zum Einen gibt es keine Schnellreisefunktion. Die Karten sind sehr groß und zumindest an markanten Stellen wäre dies hilfreich gewesen, wenn nur noch eine Kiste gefunden werden muss, da z.T. mehrere minutenlang mit mehreren Kämpfen man sich zu einem Abschnitt begeben muss - wenn man den Weg zum zehnten Mal geht, wird es doch nervig. Unterstützt wird dies durch die absolut schlechte Umgebungskarte. Diese ist schlecht zu steuern, unübersichtlich und verschärft dieses Problem. Ich sprach außerdem von Kisten, die man findet. Auf der einen Seite, ist es schön, dass diese nur kosmetische Gegenstände beinhalten, da man doch manchmal um die Ecke denken muss, um alle zu finden. Auf der anderen Seite sind Skins für BD-1, euer Raumschiff, welches die Planeten anfliegt und Ponchos für Cal, die ich nie getragen habe, sondern bei den Anzügen, die deutlich weniger sind, die man findet, keine tolle Belohnung. Die Ponchos haben mir nicht gefallen und ein Bonus, für das Finden aller Kisten wäre schön gewesen.
Abschließend sei noch erwähnt - der Sound ist fantastisch - es ist ja auch ein Star Wars Spiel. Auch die Sprachausgabe weiß zu begeistern.
Als Fazit lässt sich festhalten - das Spiel macht trotz der Mankos sehr viel Spaß. Jedi Knight 2 - Jedi Outcast gefällt mir dennoch besser als Spiel (und Kyle Katarn ist deutlich cooler als Cal), dennoch von mir 86%.
Tigger's Honey Hunt (N64)
Tigger's Honey Hunt ist ein wenig bekanntes Winnie Pooh Jump'n Run mit Tigger in der Hauptrolle. Das Spiel ist ein 2D Jump'n Run. Angemerkt sei gleich - die PC-Fassung hat Zeichentricksequenzen, die der N64-Fassung fehlen, die aber sehr schön gemacht aussehen und man daher auch an diese Fassung denken kann (oder auch die PS1) Fassung.
Es handelt sich bei dem Spiel um ein auf die jüngere Generation ausgelegtes Jump'n Run. Es ist nicht sonderlich anspruchsvoll und enthält nichtmal 10 Level (wenn man die Minispiellevel nicht zählt, reduziert sich die Anzahl auf 6, zu diesen Leveln unten).
Das Spiel ist ein typisches 2D Jump'n Run. Ziel ist es allerdings nicht nur ans Ende des Levels zu gelangen, sondern dabei auch eine bestimmte Anzahl von Honigtöpfen einzusammeln. Zwischendrin muss man auch Teile von Fotos finden oder Charakteren wie Ferkelchen oder Rabbit im Level verlorene Gegenstände bringen. Dafür erhält man dann am Ende Bilder, die in ein Fotoalbum eingefügt werden. Die Level selbst sind relativ klein, aber abwechslungsreich. Man ist z.B. im Frühling, Sommer, Herbst, Winter oder bei Nacht unterwegs. Eine Fähigkeit, den erhöhten Sprung, erhält man später, sodass man Anreiz hat, frühere Level wieder zu besuchen. In den Level befinden sich wenige Gegner, sodass viele Sprungsequenzen vorliegen. Leider sind Steuerung sowie Kollisionsabfrage etwas schwammig, sodass man auch ungewollt Energie verlieren kann. Als einzige Abwechslung gibt es einmal eine kurze Verfolgungsjagd, bevor die Level eintönig werden, ist aber das Spiel auch schon wieder rum. Ein geübter Spieler spielt es locker in 1-3 Stunden durch. Das letzte Level hat mir nicht gefallen, da es sehr surreal und abstrakt angelegt war, mit komischen Elefantenfiguren, die m.E. auch nicht passten. Grafisch ist das Spiel in einem sehr schönen man kann beinahe Aquarellstil sagen, gehalten. Kein Meisterwerk, aber in sich stimmig (bis auf das erwähnte letzte Level mit sehr komischen Stil). Der Sound ist in Ordnung, nichts mit Ohrwurmqualitäten, aber auch nicht nervig.
Der Schwierigkeitsgrad ist generell niedrig. Man kann aber die Level nochmal auf Zeit spielen, um das Fotoalbum zu komplettieren, die dortigen Limits sind teilweise schon happig. Aber die Belohnung mit dem Fotoalbum auch nicht so lohnend, dass man es machen muss.
Es gibt drei Minispiellevel (Stein-Schere-Papier und ein Stöckchen ins Wasser werfen Spiel sowie ein merken von Buttonkombinationen). Diese Spiele sind extrem belanglos. Selbst, dass man sie im Mehrspielermodus spielen kann, rettet nichts. Sie sind langsam, ohne Herausforderung und machen wenig Spaß. Erledigen zum Durchspielen und dann schaut man sie nicht mehr an.
Mit doppelt soviel Leveln (ohne Minispiele!) und Feintuning in der Steuerung und Kollissionsabfrage wäre das Spiel sicherlich vor allem für jüngere Gamer, aber auch für ein Wochenende ein sehr schönes Spiel. So ist es zwar immer noch nett, aber sehr belanglos und für einen kurzen Abend geeignet. Das N64 hat viele bessere Jump'n Runs. Für die Preise, für die das Spiel aktuell gehandelt wird, muss man schon Sammler sein, um es sich zuzulegen.
65%