Final Fantasy - Crystal Chronicles: The Crystal Bearer
Das Spiel fängt richtig bombastisch an.
Wir sehen unseren Protagonisten auf einem fliegenden Schiff in einer doch eher entspannenden Pose, bis das Schiff schließlich von feindlich gesinnten Drachen angegriffen wird. Was folgt ist ein Railshooter-Abschnitt und daraufhin eine weitere Zwischensequenz, welche dem Spieler zum einen etwas Kontext zu dem Spektakel gibt und zum anderen einen weiteren Charakter vorstellt. Eine Art organischer Roboter, der von unserem Protagonisten auch "Eisenstange" genannt wird.
Ähnlich wie unser Protagonist, sein Name ist übrigens Layle, scheint die Eisenstange übernatürliche Fähigkeiten zu haben und schafft es dadurch das Flugschiff seiner Energie zu entziehen. Was daraufhin folgt, ist ein Kampf zwischen Layle und Eisenstange, der jedoch von kurzer Dauer ist und mit Eisenstanges Flucht endet. Layle übernimmt wenig später das Steuer des Schiffs und gibt diesen, dank seiner Fähigkeiten, ein wenig Energie, die aber nicht ausreicht, um es wieder in die Lüfte zu bringen. Dieses Ereignis endet schließlich in einer Beinahe-Bruchlandung direkt vor den Mauern der Stadt: Alfitaria.
Square Enix hat sich wirklich nicht lumpen lassen, trotz der Plattform, auf die Kacke zu hauen. Von der Inszenierung gehört das Spiel mit zu den aufwendigsten Veröffentlichungen auf der Wii und auch die Grafik ist durchaus sehenswert.
Unserer Protagonist… nun ja, wir kennen diese Art von Person. Sehr selbstbewusst, wahrscheinlich ein bisschen zu sehr, aber auch sehr talentiert. Moralisch etwas zwielichtig, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Von der schmalzigen Frisur bin ich nicht unbedingt angetan, denn die lässt Layle wie ein Schnösel wirken.
Als ich jedoch schließlich in der Stadt ankam und mich mit der Steuerung und den Mechaniken vertraut machte, kam direkt erst einmal ein Schock. Unsere Fähigkeit der Telekinese erlaubt es uns nämlich Gegenstände durch die Luft zu schmeißen. Aber nicht nur Gegenstände, sondern auch Bürger der Stadt lassen sich bewegen. Egal ob kleine Kinder oder ältere Damen, niemand ist vor der Schmalzlocke Layle sicher. Und anstatt endlich mal einen auf den Deckel zu bekommen dafür, dass ich die Bevölkerung terrorisiere, fingen einige an mich wie irre Fanatiker zu verfolgen. Als ich dann einen Apparat reparierte, der wohl etwas mit den Zügen zu tun hatte, fingen sie sogar an mich mit Herzchen zu überströmen.
Erst als mir ein Frettchen einen Klunker klaute und ich diesen durch ein paar gezielte telekinetische Stöße zurück ergattert habe, wurde mir von der Besitzerin des Frettchens erklärt, das Kristallträger (so nennt man wohl Personen mit übernatürlichen Fähigkeiten) reichlich unbeliebt sind und riet uns diese in der Öffentlichkeit besser nicht einzusetzen. Arrogant wie eh und je überhört Layle das jedoch gekonnt und wir geraten wenig später ins Auge des Gesetzes. Also nichts wie weg hier.
Bisheriges Fazit: Absolut bekloppt und überzeichnet, aber irgendwie auch charmant. Ich werde definitiv weiterspielen.