https://www.play3.de/2025/01/3…wickler-wurden-entlassen/
Mehrere Dragon Age Entwickler, wurden bei BioWare entlassen. Das geschah weil das Studio in einer Umstrukturierungen gerade ist.
Finde das auch ziemlich blöd.
Ich wollte auch gerade was dazu schreiben. Habe mich nur gewundert, in welche Kategorie ich das reinschreibe.
Ja, ist ziemlich doof. Vor allem, die haben mit dem neuen Dragonage sehr viel richtig gemacht. War für mich - auch wenn erst 5 Stunden gespielt habe - ein wirklich sehr gutes Popcorn-Fantasy-Abenteuer. Wenn ich die Zeit hätte (und nicht so viele andere Spiele rausgekommen wären) würde ich es auf jeden Fall weiterspielen. Die Handlung ist liebevoll und kleinteilig, da stört die etwas oberflächliche Hintergrund-Geschichte nicht. Das Spiel ist motivierend und deutlich weniger langweilig als Inquisition. Außerdem ist es sensationell optimiert. Es gibt nicht viele Spiele, die mit meiner altersschwachen Grafikkarte überhaupt noch laufen, vor allem nicht in vollen Details, in UHD und mit Raytracing. Bis auf die steifen Figurenanimationen sieht das Spiel auch sehr schön aus - Beleuchtung und Reflexionen sehen wunderbar aus. Sogar auf dem SteamDeck läuft das Spiel flüssig, auch wenn es schon sehr weich gezeichnet wird wie Xenoblade 2 auf der Switch im Handheld-Modus.
Auf jeden Fall sehr schlecht gelaufen. Letzten Endes hätte dieses Spiel BioWares Fahrkarte zurück sein müssen.
Ich glaube, sie sind auch deswegen auf die Fresse gefallen, weil einfach das Angebot an guten Singleplayer-Titeln seit Ende 2023 phänomenal war. Dadurch ging „und jetzt auch noch Dragonage“ entsprechend unter. Wäre das Spiel 2021 oder 2022 erschienen, hätte es mangels Alternativen möglicherweise ganz anders aussehen können. Mein Game of the Year war eine chinesische bei uns noch nicht erschienene PC-Version von Trails through Daybreak - mit englischen Fanpatch und allen Nebengesprächen in Japanisch… das war mein Lieblingsspiel in dem Jahr. Das hätte Dragonage 4 wahrscheinlich getoppt. Aber dann sind seit 2023 fast alle durch COVID verschobenen Spiele auf einmal fertig geworden. Und damit ist das Überangebot so groß geworden, dass es ein einfach untergegangen ist. Ich meine, ich bin froh, wenn die Releases schnell erfolgen. Dann hat man es schon mal und muss nicht Jahre drauf warten so wie bei Square Enix, dem Zwillingsunternehmen der Deutschen Bahn in Japan… Aber für die Sales ist das schlechter…
Was ich sehr schade finde, ist, dass sich diese jahrelang auch ziemlich schlimme Spielpolitik an dem Studio rächt. Ein Studio, das nun wirklich ein gutes Spiel gemacht hat, sauber optimiert und ab sich echt schön… trotzdem fliegen die Mitarbeiter reihenweise raus und die Möglichkeiten werden eingeschränkt. Vielleicht wäre das neue Mass Effect ja ein Erfolg geworden. Dragonage hat zumindest die guten Kritiken bekommen und auch verdient. Es ist kein Überflieger wie Baldurs Gate 3, aber doch eine schöne Ergänzung des Genres. Und Lieblosigkeit kann man DA4 wirklich nicht vorwerfen. Umso frustrierender ist es, wenn das Spiel aus diversen Gründen floppt, die nichts mit der Qualität des Produktes zutun haben. Noch schlimmer, wenn die Mitarbeiter, die ihr Bestes gegeben haben, jetzt auch noch rausfliegen und zukünftige Projekte eingestampft oder zumindest verkleinert werden. Dann schon wenigstens konsequent bleiben und die Chefetage, welche die Arbeit an dem Spiel genehmigt und das Projekt abgenommen hat, gleich mit entlassen. Aber gut, das Spiel ist gut genug, um veröffentlicht zu werden und hätte sicher auch ein Erfolg werden können, es ist durchweg gut. Es handelt sich hier nicht um Daedalics Gollum, bei dem ein gutes Dutzend Entwickler versucht haben, einen AAA-Titel in drei Jahren aus dem Boden zu stampfen… da war von Anfang an klar, dass das nicht geklappt hat. Und selbst da hätte man die Entwickler doch wieder an einen handgezeichneten Titel setzen können. So charmant wie Daedalics Adventures von Edna, Deponia, Whispered World und den beiden DSA-Spielen gelingen narrative Produkte aus Deutschland eher selten. Klar sind diese Spiele unübersehbar Deutsch - aber diese grobschlächtige Art wurde noch nie so charmant umgesetzt wie in den Grafik-Adventures von Daedalic… aber auch hier wurden sämtliche Leute rausgeworfen (wobei die wahrscheinlich wohl auch nicht unglaublich unglücklich gewesen sein mussten, was man so hört). Nur leider sind Videospielstudios, die auf narrative Spiele spezialisiert sind, in Deutschland kaum mehr zu finden. Aber auch in Kanada werden es nun immer weniger.
Schuld sind nicht die Programmierer, Autoren und Spiele-Designer, sondern einerseits das Management und andererseits das Pech.