Bin echt überrascht was für ein "Hass" hier stellenweise auf Phil Spencer herrscht und verstehe auch nicht ganz wo das herkommt. Natürlich muss man bei jeder Aussage vorsichtig sein und nicht alles blind glauben was irgendein Business CEO in Interviews sagt.
Gleichzeitig hat Spencer und sein Team die Inklusion in der Videospielindustrie aber so gefördert wie kein anderes Unternehmen (Adaptive Controller, Einstellungen für Barrierefreiheit usw.), die Beziehungen zur "Konkurrenz" gestärkt (Banjo in Smash, Xbox Spiele auf Switch und mit Cuphead sogar auf Playstation), Crossplay gepusht und mit dem GamePass meiner Meinung (!) nach eine der besten Dinge für uns Konsumenten erschaffen. Ich weiß, der GamePass ist hier teils umstritten, ich persönlich habe damit aber schon Hunderte Euro gespart (und durch Täglich max. 5 Minuten Zeit investieren in Microsoft Rewards seit mehreren Monaten keinen einzigen Cent für den GamePass ausgegeben).
Ja, auch ich sehe den Activision Blizzard Aufkauf für die Zukunft kritisch, denn ein Monopol ist nie gut (wobei wir auch nach dem Deal noch ein gutes Stück davon entfernt sind). ABER, Activision hatte sich selbst zum Kauf angeboten, was wäre denn die Alternative gewesen? Ein Amazon, Google, Tencent usw.?
Immerhin sehen wir an den anderen Xbox Game Studios das die Akquisitionen bisher in die richtige Richtung gehen. Ninja Theory kann sich seit Jahren auf die Entwicklung von Hellblade 2 konzentrieren, gleichzeitig an etwas experimentellen wie Project Mara arbeiten. Obsidian kann mit Avowed das Spiel machen, welches sie seit Jahren entwickeln wollten und gleichzeitig mit einem kleinen Team an Grounded arbeiten. Double Fine konnte ohne Zeit- und Geldsorgen Psychonauts 2 fertigstellen und arbeitet nun an mehreren kleineren Projekten. Die Liste kann man noch lange weiterführen. Wenn Entwicklerteams nach den letzten Jahren mal wieder mehr Kreativen Freiraum brauchen könnten, dann sind das wohl definitiv die Teams von Activision Blizzard.
Und es ist ja auch nicht so das Microsoft nur Studios aufkauft. Playground Games hat ein neues Studio bekommen (Fable), The Initative (Perfect Dark) und Worlds Edge (Age of Empires) wurden komplett neu gegründet und ganz frisch bekommt Undead Labs nun auch ein neues Studio in den USA.
Ich will hier nichts Schönreden, natürlich will Microsoft genauso wie Sony und Nintendo unser Geld. Aber wenn ich mir Äußerungen von Phil Spencer aus der Vergangenheit anschaue, dann sehe ich nicht wo er eine "Laberbacke" sein soll (man muss halt unterscheiden welche Äußerungen so ein Mann in Interviews aus Business Sicht tätigt und welche eben nicht). Ein Gamer (man braucht sich ja nur mal sein Xbox Spieleprofil anschauen, der zockt fast täglich) an der Spitze eines Unternehmens ist mir Tausend Mal lieber als ein Jim Ryan oder Shuntaro Furukawa. Beide Unternehmen machen ebenfalls grandiose Spiele, treffen aus Konsumentensicht meiner Meinung aber teils deutlich fragwürdigere Entscheidungen.