Angespielt: The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D

Bereits vor rund drei Monaten konnten wir auf der Nintendo 3DS Experience Night in Hamburg eine Vorab-Version des Nintendo 3DS-Remakes von The Legend of Zelda: Ocarina of Time testen und das allseits bekannte Einstiegsdorf Kokiri in stereoskopischem 3D erkunden. Am 16. Mai dieses Jahres lud uns Nintendo ein weiteres Mal ein, um die finale Version (in deutscher Sprache) unter die Lupe zu nehmen und die weite Welt von Hyrule auf mögliche Detailverbesserungen zu untersuchen. Nachdem ich mich also am reichhaltigen Buffet gestärkt und auf dem Außenbalkon im achten Stock eines renommierten 5 Sterne-Hotels über die Hamburger Innenstadt geblickt habe, griff ich mir eines der vielen 3DS-Geräte und versank in der märchenhaften Welt von The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D.

Schon in der Einführungssequenz des Spiels, in der die kultige (Anm. d. Red.: und nervige!) Elfe Navi unseren Helden Link aufsucht und dabei durch Kokiri fliegt, wird deutlich, dass sich Nintendo sehr strikt an das Original gehalten hat. Zwar wurde die (später noch thematisierte) Grafik des Abenteuers generalüberholt, das Spielgeschehen an sich ist aber nach wie vor identisch. Über einen anderen Spielstand konnten wir die eine oder andere Spielstunde überspringen und hatten vollen Zugang auf die Ebene von Hyrule (richtig gehört, einige Namen wurden aus bislang ungeklärten Gründen aktualisiert) und Hyrule selbst. Auch hier gilt die Devise: Inhaltliche Unterschiede habe ich keine entdeckt, nur die Grafik des Spiels verweist auf das gründliche Arbeiten seitens Greezo, die für die Entwicklung des Spiels verantwortlich sind.


Hervorzuheben ist neben dem zeitlosen Gameplay übrigens die äußerst gelungene Steuerung, die nahtlos auf die Systemeigenschaften des Nintendo 3DS-Systems angepasst wurde und euch das Abenteuer auf die bestmögliche Art und Weise bedienen lässt. Link selbst wird hierbei in klassischer Manier mit dem Schiebepad gesteuert, während ihr die Grundaktionen (Interaktion, Schwert, platzierte Items) mit den a-, b-, y- und x-Tasten ausführt. Die Items könnt ihr übrigens ganz intuitiv in den neugestalteten Menüs mit dem Touchpen über die dazugehörigen Schaltflächen aktivieren. Neben diesen Schaltflächen befinden sich auf dem Touchscreen noch eine übersichtliche Weltkarte, eure Energieanzeige und der Zugriff auf weitere Einstellungsmenüs. Oben links befindet sich dann noch der Perspektiven-Button, durch den ihr nach Betätigung eure Umgebung aus der Ego-Perspektive überblicken könnt. Dies lässt sich übrigens auch mit den Beschleunigungssensoren des Nintendo 3DS steuern, wobei ihr dann auf einen optimalen 3D-Effekt verzichten müsst. Doch keine Sorge: Ihr könnt euch auch ganz klassisch mit dem Schiebepad umsehen. Die Kamera lässt sich mithilfe der L-Taste übrigens jederzeit hinter Link zentrieren und bereitete uns während des Spielens keinerlei Probleme.

Doch was unterscheidet die überarbeitete Version für den Nintendo 3DS nun eigentlich abseits der Grafiken vom Original? Nintendo hat auch hier den Super-Assistenten implementiert, den man bereits aus diversen Wii-Spielen kennt. Habt ihr eure Energieleiste komplett ins Leere treiben lassen und den Game Over-Bildschirm zu Gesicht bekommen, könnt ihr auf das Vision-Menü zugreifen. Dort habt ihr Zugang zu kurzen (nicht länger als 10 Sekunden langen) Videos, die euch Auskunft über euer nächstes Ziel geben. Es ist derzeit noch nicht bekannt, ob ihr für das Überspringen der Vision-Hinweise irgendwelche Boni zu Gesicht bekommen werdet. Für Spieler, die in den späteren Dungeons allerdings an dem einen oder anderen Rätsel hängen bleiben, ist dieser Zusatz sicherlich eine nette Dreingabe.

Nach dem Beenden der Story habt ihr Zugriff auf den Master Quest-Modus. Dieser lässt euch das Spiel noch einmal unter erschwerten Bedingungen bestreiten. Dazu zählen vor allem komplett ausgetauschte Gegnertypen oder auch die Tatsache, dass ihr doppelten Schaden bei Treffern erleidet. Ihr werdet außerdem feststellen, dass die Spielwelt komplett gespielt wurde, was selbst die eingefleischtesten Zelda-Fans zum Grübeln bringen dürfte. Der Master Quest-Modus stellte sich für mich übrigens schon früh im Spiel als große Herausforderung dar und brachte mir in regelmäßigen Abständen den Bildschirm-Tod. Zwar scheinen die Veränderungen nicht weltbewegend zu sein, ambitionierte Fans unter euch werden es sich vermutlich trotzdem nicht nehmen lassen und es sich auch als Ziel setzen, diesen Modus zu beenden. Als Zelda-Fan hat man sowieso keine andere Wahl, oder?

Aus technischer Sicht macht der 3DS-Hit übrigens einen überraschend frischen und modernen Eindruck. Der 3D-Effekt wirkt sehr gelungen und beschränkt sich überwiegend auf den Tiefeneffekt, der allerdings sehr natürlich und real wirkt. Wirkliche 3D-Spielereien haben wir in dem Sinne nur wenige gefunden. So scheinen die Items im Verwaltungsmenü beispielsweise aus dem Bildschirm herauszuragen. Auch Links Fee Navi sorgt immer wieder für einen netten 3D-Effekt. Doch auch abseits des 3D-Effekts wurde die Grafik von Grund auf erneuert. Gerade die Charaktere wirken sehr schön und lassen nur noch wage an das Original erinnern. Kokiri, der Deku-Baum, Kakariko oder auch Hyrule selbst wirken wesentlich bunter und lebhafter, als man es anhand der anfänglichen Screenshots vermuten mag. Auch die neuen Menüs auf dem unteren Bildschirm sind sehr übersichtlich gestaltet und wissen zu gefallen. Also: Traut bitte nicht den Bildern im Internet und überzeugt euch selbst! Wir waren von der grafischen Qualität des Spiels überrascht. Die Musik hingegen scheint aus dem Original übernommen worden zu sein, was in diesem Fall allerdings kein Problem darstellen sollte. Euch erwarten also immer noch dieselben Ohrwürmer, die euch schon vor 13 Jahren tagelang in den Köpfen festsaßen. Versprochen!

Unsere Prognose

Meinung von Kevin Maßmann

The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D liefert euch genau das Spielerlebnis, das man erwarten konnte. Die Grafik wurde stark aufpoliert, der 3D-Effekt kompromisslos und ohne jede Probleme eingebaut und die Steuerung bestmöglich auf das Nintendo 3DS-System angepasst. Mit dem Master Quest-Modus und dem Boss-Modus erwarten euch außerdem nach dem Abschluss der Hauptgeschichte neue Herausforderungen, wobei wir letzteres leider nicht selbst testen konnten. Das Gameplay selbst wirkt immer noch genau so frisch wie man es vor vielen Jahren auf dem Nintendo 64 erleben konnte und wirkt keineswegs veraltet. Spieler der ersten Stunde, die das Original bereits bis zum Erbrechen durchgespielt haben, müssen für sich selbst entscheiden, ob ein erneuter Kauf vonnöten ist. Nintendo 3DS-Besitzer, die das Original noch nicht kennen, müssen so oder so zugreifen, da hat man ja sowieso keine andere Wahl!

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