Angespielt: Bayonetta 2
Letztes Jahr auf der gamescom hatte ich die Gelegenheit, den Nachfolger zu einem der meiner Meinung nach besten Spiele der letzten Generation anzuspielen. Und ich war begeistert. Die Rede ist von Bayonetta 2, das exklusiv für die Wii U erscheinen wird. In Frankfurt bei Nintendo hatten wir vor kurzem erneut die Gelegenheit, den Exklusiv-Titel von Platinum Games anzuspielen. Doch ist es noch immer so unglaublich gut? Spoiler: JA!
Auch Bayonetta 2 ist ein actionreiches Effektgewitter, in dem riesige Dämonen zu Hilfe gerufen werden. Da bebt der Fernseher.
In der anspielbaren Demo gab es drei Kapitel, die zur Auswahl standen. So hätte ich das mir bereits bekannte Level spielen können, entschied mich aber für die beiden Abschnitte, die mir komplett neu waren. Darin sah man auch einige Teile der Story, doch da bin ich ehrlich: diese hab ich größtenteils übersprungen. Aber von dem, was ich mir dann doch anschaute, weil ich einfach zu neugierig war, kann ich bereits sagen: die Coolness und Lockerheit gepaart mit massig verrückten Sequenzen, die bereits den ersten Teil ausgemacht haben, ist auch in Bayonetta 2 wieder vorhanden.
Im Großen und Ganzen flitzte ich mit Bayonetta durch eine Stadt, die erneut einen sehr europäischen Stil aufwies. Am wichtigsten waren aber natürlich die Kämpfe. In der Demo hatte ich die Wahl aus insgesamt drei Waffenkombinationen. Zum einen die Doppelschwerter, die für schnelle und heftige Angriffe standen, und dann noch eine Bogen/Feuerschuh-Kombo. Letztere war äußerst interessant, da sie größtenteils für Fernangriffe zuständig war und nicht sehr viel Schaden anrichtete, dafür aber die Feinde in Schacht halten konnte. Letztendlich gab es auch die normale Pistolen-Kombo, welche Bayonetta auch schon im ersten Teil genutzt hat. Am interessantesten in den Kämpfen war jedoch letztendlich die Umbra-Time, die komplett neu ist.
Bei dieser nutzt Bayonetta ihre angesammelte Hexenmagie, die sich durch das Verkloppen von Feinden auflädt, um deutlich mehr Schaden anzurichten. Eure Attacken sind nicht nur deutlich größer und imposanter, sondern auch viel wirkungsvoller. Da greift dann auch mal ein ganzer Dämon, der von euch kurzerhand beschworen wird, mit einer großen Kopfnuss an. Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil von Bayonetta ist die Hexenzeit, die aktiviert wird, wenn ihr einem Angriff knapp ausweicht. Ist euch das gelungen, wird die Zeit kurz verlangsamt und ihr könnt ordentlich draufhauen. Im ersten Ableger war das nicht selten auch ein Gameplay-Element außerhalb der Kämpfe, also solltet ihr diese Fähigkeit schnell meistern.
Während ich so gegen zahlreiche Engel-Wesen kämpfte, fiel mir bei einem Blick auf den Fernseher neben mir, auf dem Bayonetta 1 lief, direkt auf, dass die sexy Hexe im zweiten Teil deutlich flotter agiert und angreift. Ein wenig skeptisch war ich wegen der angekündigten Luft-Kämpfe, in denen ihr keinen Kontakt zum Boden habt und in der Luft zuschlagt, aber das spielt sich ganz genauso wie auf dem Boden. Die Luft-Kämpfe sind komplett neu und vor allem ein Stilmittel von Platinum Games, um im Hintergrund ordentlich Action abgehen zu lassen. In einem Bosskampf kämpften beispielsweise im Hintergrund ein gigantischer Engel und ein Dämon gegeneinander, während ich den Boss verkloppte.
Umso beeindruckender war bei all der Action die Tatsache, dass die Wii U in keinster Weise in die Knie ging und alles stets flüssig lief. Überrascht war ich bei demselben Boss, als ich auf einmal den besagten Dämonen übernahm und in einem Boxkampf gegen den Engel antreten musste. Das war verdammt spaßig, wenn auch sehr kurzweilig. Ich hoffe, dass es häufiger solche abwechslungsreichen Passagen geben wird. Aber allein die Ankündigung von Mecha-Bayo sorgt bei mir schon für Erleichterung, dass das der Fall sein wird.
Wie bereits erwähnt, läuft Bayonetta 2 stets super flüssig und sieht dabei auch noch großartig aus. Musikalisch war das, was ich bisher zu hören bekam, auch wieder auf hohem Niveau. Bayonetta klingt mit ihrem englischen Akzent ebenfalls großartig und wird sicherlich einige freche Sprüche auf Lager haben.
Das Schönste an Bayonetta 2 ist, dass Fans des ersten Teils den Controller in die Hand nehmen und sofort ohne Probleme loslegen können, da sich das Spiel einfach genauso spielt, wie es der Vorgänger bereits tat. Und genau das ist einfach großartig, da man somit dem Gameplay keine unnützen Features hinzugefügt, sondern einfach größtenteils alles beim Alten belassen und mit der Umbra-Time einfach eine mächtigere Version der eigenen Angriffe eingebunden hat.