Runbow für die Hosentasche

Mit Runbow lieferten die US-amerikanischen Entwickler von 13AM Games im vergangenen Jahr einen wahren Überraschungshit im Nintendo eShop der Wii U ab, welcher vor allem mit seinem actionreichen Neun-Spieler-Modus sowie zahlreichen Gastauftritten anderer Indie-Titel auf sich aufmerksam machte. Auf der diesjährigen E3-Messe durften sich Nintendo-Fans über die Ankündigung einer mobilen Fassung des 2D-Plattformers für New Nintendo 3DS-Modelle freuen, um bald auch unterwegs durch die knallbunten Welten zu sprinten. Ich durfte im Rahmen der gamescom 2016 nun erstmals selbst in die Sphären von Runbow Pocket eintauchen und verrate euch im Folgenden meine ersten Eindrücke dazu.


In Runbow müsst ihr möglichst schnell ins Ziel gelangen. Achtet auf wechselnde Farben!

Bei Runbow Pocket handelt es sich tatsächlich um eine konsequente und vollständige Portierung des beliebten Wii U-Originals und kommt mit allen vorhandenen Einzel- und Mehrspieler-Modi daher. Am grundlegenden Gameplay, welches ich euch jetzt noch einmal kompakt vorstellen möchte, hat sich deshalb rein gar nichts verändert. Runbow-Veteranen dürfen den folgenden Absatz deshalb ganz ohne schlechtes Gewissen überspringen!


In Runbow besteht euer vorrangiges Ziel darin, mit eurer Spielfigur in möglichst kurzer Zeit bis zum Ende eines linearen 2D-Levels zu sprinten. Dabei tretet ihr im Idealfall gegen bis zu acht weitere menschliche Gegner (lokal oder über das Internet) an, um durch präzise Sprünge und Fausthiebe als erster ins Ziel zu gelangen. Während die einzelnen Hindernisse der mehr als 100 verschiedenen Level, etwa tiefe Abgründe oder farbige Plattformen, eher Mittel zum Zweck sind, sorgt ein entscheidendes Spielelement für ordentlich Chaos und Action: der Farbwechsel. Schließlich wechselt die Hintergrundfarbe des jeweiligen Levels in regelmäßigen und gleichbleibenden Intervallen (im Takt der Musik, in fester Reihenfolge und alle vier oder fünf Sekunden). Nimmt der Hintergrund die gleiche Farbe einer schwebenden Plattform an, so verschwindet die Plattform für den Moment von der Bildfläche und taucht erst dann wieder auf, wenn sich die Hintergrundfarbe erneut verändert. Dadurch kommt es zwangsläufig zu ziemlich hektischen Wettrennen, da ihr bei einer Farbpalette von drei oder vier Farben eigentlich ständig in Bewegung sein müsst. Auch aus diesem Grund macht Runbow gerade in lokalen Sessions mit mehreren Spielern Laune, weshalb es für Einzelspieler nur bedingt zu empfehlen ist. Unser Spieletest zur Wii U-Version von Runbow versorgt euch mit ergänzenden Details zum Gameplay und den enthaltenen Modi.


Runbow entfaltet sein volles Potenzial erst mit mehreren Spielern. Das gilt auch für die Pocket-Version.


In meinem etwa 15-minütigen Probespiel von Runbow Pocket durfte ich mich leider nur mit dem Einzelspieler-Modus beschäftigen, weshalb ich den wesentlich interessanteren Multiplayer-Modus erst zu einem späteren Zeitpunkt unter die Lupe nehmen kann. Die Entwickler versicherten jedoch, dass Runbow Pocket auch auf dem New Nintendo 3DS mit bis zu neun Spielern, lokal oder online, gespielt werden kann.


Ein gutes Gefühl, wenn ihr eure Kontrahenten mit einem Fausthieb in die Lava stürzt!

Was gibt es zur Pocket-Version von Runbow zu sagen? Die Steuerung reagiert genauso präzise und intuitiv, wie man es schon aus der Wii U-Fassung gewohnt ist. Zur Navigation eures Charakters kann wahlweise das Schiebepad oder das Steuerkreuz genutzt werden, auch wenn ich nach meiner Probesession wohl eher zum letzteren raten würde. Mit den Aktionstasten des Handhelds könnt ihr Sprünge (durch wiederholtes Drücken auch Doppelsprünge) und Schläge ausführen, wobei ihr eure Fäuste im Einzelspieler-Modus wohl eher seltener verwenden werdet. Andere Eigenschaften der New Nintendo 3DS-Hardware, etwa der Touchscreen oder die 3D-Darstellung, werden wiederum nicht unterstützt. Ansonsten macht der Indie-Titel aus technischer Sicht einen überzeugenden Eindruck und konnte vor allem mit seiner flüssigen Bildrate und seinen prägnanten Farben gefallen. Es bleibt abzuwarten, ob es auf dem kleineren Bildschirm des Handhelds mit neun Spielern gleichzeitig vielleicht zu unübersichtlich werden könnte. Ob es über die bekannten Inhalte des Wii U-Originals hinaus noch weitere Modi, Charaktere oder andere Inhalte gibt, wurde bislang noch nicht abschließend kommuniziert. Der Austausch von Bestzeiten über StreetPass oder der Einsatz von Spielmünzen für freischaltbare Outfits wären hier sicherlich denkbar.

Unsere Prognose

Meinung von Kevin Maßmann

Ich bin zuversichtlich, dass der Charme des einstigen Wii U-Exklusivspiels auch auf dem New Nintendo 3DS zur Geltung kommen wird. Gelingt es den Entwicklern, die Mehrspieler-Inhalte auch in der mobilen Version in ähnlicher Qualität umzusetzen, steht uns mit Runbow Pocket zum Ende des Jahres ein kurzweiliger und unterhaltsamer Action-Plattformer bevor. Ich kann es jedenfalls schon jetzt kaum erwarten, mit Shovel Knight, Rusty oder dem eigentlichen Protagonisten Hue durch die knallbunten Welten aus Runbow Pocket zu laufen.
Mein persönliches Highlight: Der Protagonist heißt Hue. Gibt es da noch mehr zu sagen? Huehuehue.

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