Battle Chasers? Nie gehört? Wird vielleicht Zeit!

Bei Battle Chasers handelt es sich um eine amerikanische Comic-Reihe aus dem Jahr 1998, von der ich offen gestanden noch nie etwas gehört hatte. Um Spaß mit Battle Chasers: Nightwar haben zu können, das am 3. Oktober für die Nintendo Switch erscheint und auf der Comic-Reihe basiert, ist dies auch nicht vonnöten – für das Spiel bedeutet dessen Wurzeln nämlich nur, dass ihr eine Truppe toll designter Helden durch das Spiel begleitet, die noch dazu gut ausgearbeitete Persönlichkeiten zu besitzen scheinen. Und das sage ich, obwohl ich prinzipiell kein großer Fan des amerikanischen Comic-Stils bin.


Auf das reine Gameplay bezogen ist genau das der Knackpunkt des Spiels: Battle Chasers: Nightwar könnte man schon fast als J-RPG mit Dungeon Crawler-Elementen bezeichnen, welches jedoch auf einem amerikanischen Werk basiert und von einem amerikanischen Team entwickelt wird. Doch fangen wir von vorn an: Worum genau handelt es sich bei Battle Chasers: Nightwar?


In den Dungeons warten neben Rätseln und Gegnern auch verschiedene Fallen.

Im Rahmen der gamescom bot sich uns die Möglichkeit, einer Präsentation zu dem Spiel samt zweier vorsitzender Entwickler beizuwohnen, sowie selbst Hand anzulegen. Als erstes sticht dabei der besondere Grafikstil ins Auge – In einer isometrischen Perspektive steuert ihr einen von mehreren Charakteren durch komplexe Dungeons, die wie von Hand gezeichnet wirken. Diese Dungeons sind dabei gespickt mit Gegnern, allerhand Schatzkisten und kleineren Rätseln. Der Clou an der Sache ist, dass diese Dungeons prozedural generiert werden – wenn auch nicht in vollem Ausmaß, was ich persönlich allerdings als eine positive Sache wahrnehme.


Da ich nur einen Dungeon sehen und einen anderen spielen konnte, kann ich nicht abschätzen, wie weit sich diese prozedurale Generierung auswirkt. Spielwelten und Levels, die prozedural generiert wurden, fehlt es allerdings nicht selten an Seele oder einem wirklich funktionierenden Design – der Haken dabei ist, dass die Dungeons in Battle Chasers: Nightwar auf mich nicht den Eindruck machten, generiert worden zu sein. Feste Bestandteile, so versicherten uns die Entwickler, seien natürlich auch komplett von Hand designt, so beispielsweise alle Rätsel.


Die Dungeons bestehen dabei aus mehreren Räumen, in denen ihr dank einer Übersichtskarte nie die Orientierung verliert. Diese Karte verrät euch dabei nicht, wie die einzelnen Räume aufgebaut sind, sondern vielmehr, aus was für einem Raumkomplex der aktuelle Dungeon besteht. Ein simples Rätsel schickt euch beispielsweise in einen anderen Raum, um dort einen Schlüssel zu besorgen und zurückzukehren – derartiges soll sich mit fortschreitendem Spielverlauf und weitläufigeren Dungeons komplexer gestalten.


Die Beleuchtung in den Dungeons ist wunderschön.

Die Dungeons erkundet ihr mit drei von mehreren Charakteren – wie viel insgesamt zur Auswahl stehen werden, wissen wir noch nicht. Sowohl im Kampf, als auch während des Erkundens der Raumkomplexe, unterscheiden sich die verschiedenen Helden dabei in ihren Fähigkeiten. In Battle Chasers: Nightwar kommt ein rundenbasiertes Kampfsystem zum Einsatz. Dennoch kann es für den Ausgang von Kämpfen schon entscheidend sein, wie ihr den entsprechenden Gegner konfrontiert. Während des Erkundens kann jeder der Charaktere, die ihr frei per Tastendruck wechseln könnt, mehrere Fähigkeiten einsetzen – einige fügen euren Gegnern schon vor dem Kampf Schaden zu, mit anderen könnt ihr euch beispielsweise unbemerkt an Feinden vorbeischleichen. Wird der Kampf schlussendlich ausgelöst, startet ein klassischer, rundenbasierter Kampf, wenn auch mit zahlreichen Eigenheiten.


Jeder Kämpfer eurer Heldentruppe kann auf verschiedene Arten von Aktionen zurückgreifen: schnelle Aktionen, die sofort ausgeführt werden, langwierigere Fähigkeiten, die zwar eine hohe Wirkungskraft, aber zu Teilen lange Wartezeiten mit sich bringen und Spezialangriffe, die ihr nur ausführen könnt, wenn ihr genügend Ressourcen habt. Doch dazu gleich mehr. Die aktuelle Aktionsreihenfolge für die nächsten Runden könnt ihr jederzeit verfolgen, um voraus zu planen. Wählt ihr eine Aktion für einen eurer Kämpfer aus, so seht ihr direkt, wie viele Züge es dauert, bis diese Aktion ausgeführt wird – ein mächtiger Zauber, der all eure Kameraden heilt, wird beispielsweise erst nach etwa drei anderen Zügen ausgeführt. Vorausplanen ist angesagt.


Kämpfe werden in einer Seitenperspektive dargestellt.

Zu all den Aktionen oder Gegenständen, die ihr ausführen bzw. verwenden könnt, gesellen sich genretypisch noch zahlreiche besondere Effekte und Attribute, die Schaden über längere Zeit verursachen, den Verteidigungswert gegenüber bestimmten Arten von Angriffen senken und so weiter. Dies gestaltete sich als weit komplexer, als dass ich es in meiner Spielzeit hätte durchblicken können. Für verschiedene strategische Ansätze bietet Battle Chasers: Nightwar jedenfalls genügend Spielraum. Dafür sorgen zu guter Letzt auch die spektakulären Spezialangriffe.


Bei allen Aktionen, die ihr im Kampf ausführt, wächst eure Spezialleiste bis zu insgesamt drei Ladungen. Jeder Charakter verfügt dabei über eine Auswahl von drei Spezialangriffen, die jeweils eine, zwei oder drei Ladungen eurer überlebenswichtigen Spezialleiste in Anspruch nehmen. Je nach Anzahl der Ladungen, die die Aktionen verbrauchen, sind sie natürlich auch mächtiger, auch wenn all die Aktionen, die ihr ausführen könnt, von sehr unterschiedlicher Natur sind. Nun ist natürlich Ressourcenmanagement und gutes Planen gefragt: Setzt ihr alles auf eine Karte und führt einen mächtigen Spezialangriff mit einem Charakter aus, oder spart ihr lieber wertvolle Spezialenergie und setzt erst einmal auf einen schwächeren Angriff, vielleicht sogar mit mehreren Charakteren auf einmal?


Optisch dürft ihr euch auf jede Menge Abwechslung freuen.

Dazu sei gesagt, dass sich die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere super ergänzen. Ein Kämpfer vollführt beispielsweise einen brennenden Schlag, wodurch sein Ziel in Flammen aufgehen kann. Ein anderer Charakter kann daraufhin beispielsweise eine andere Fähigkeit verwenden, die euch im Falle eines brennenden Ziels einen kritischen Treffer garantiert. Natürlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich das Kampfsystem vom Battle Chasers: Nightwar bereits nach einem Dungeon in seiner Gänze verstanden habe, ich kann es also nur noch einmal betonen: Die taktische Vielfalt scheint durchaus gegeben zu sein.


Was im Kampf dabei noch auffällt, vor allem während der imposanten Spezialfähigkeiten, sind die tollen Animationen der Charaktere. Diese orientieren sich natürlich klar an den Comic-Wurzeln der Reihe und sind wunderbar anzusehen. Die Entwickler versprechen darüber hinaus einen umfangreichen Titel, der 40-50 Stunden lang an den Bildschirm fesseln wird. Das einzige, was mir wirklich sorgen macht, ist die Nintendo Switch-Version des Spiels. Während die uns demonstrierte PS4-Version astrein und ohne Ruckler über den Bildschirm flimmerte, machte die Nintendo Switch-Version einen noch etwas unsauberen Eindruck auf mich. Hin und wieder kam es zu kleineren Rucklern, ganz und gar flüssig wollte das Spiel nie laufen. Hierbei ist natürlich noch abzuwarten, wie es sich damit verhält, wenn das Spiel dann am 3. Oktober im Handel erscheint.

Unsere Prognose

Meinung von David Pettau

Für mich war Battle Chasers: Nightwar eine kleine Überraschung der diesjährigen gamescom. Was für mich zuerst nach einem Diablo-Klon aussah, entpuppte sich schnell als komplexes J-RPG mit einem sehr besonderen Stil, wie man ihn innerhalb dieses Genres nie zu Gesicht bekommt. Das Erkunden der Dungeons macht Laune, die Kämpfe bieten viele taktische Möglichkeiten und die Charaktere wirken sehr sympathisch. Wie es sich mit anderen Aspekten, die für diese Art von Spiel nicht unwichtig sein könnten, verhält, das kann ich allerdings noch nicht abschätzen – vorzugsweise die Story, die Bedeutsamkeit von seltenen Gegenständen etc. Ich werde Battle Chasers: Nightwar aber definitiv im Auge behalten.
Mein persönliches Highlight: Die tollen Animationen, die während der Kämpfe abgespult werden!

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Die durchschnittliche Leserwertung

8 User haben bereits bewertet

Kommentare 6

  • Aladan

    Turmheld

    Nettes angespielt, danke.


    Aber noch nie etwas von Joe Madureira gesehen bzw. gelesen? Ist ja schon fast ein bisschen traurig, denn immerhin ist er Mitbegründer von Vigil Games gewesen und hat z. B. die Charaktere für das Darksiders Franchise entworfen. Daneben hat er auch für Marvel gearbeitet, z. B. für X-Men.


    Ich freue mich auf Battle Chasers. Ob ich es auf der Switch oder am PC spielen werde, weiß ich aber noch nicht. :)

  • meruru

    bubblegum-girl <3

    die grafik erinnert mich ganz leicht an odins spheare, aber so richtig überzeugt mich das game noch nicht, da muss ich definitiv mehr sehen, aber ein guter anfang, dass die switch mehr jrpgs bekommt, gefällt mir richtig gut!

  • Lazarus

    Meister des Turms

    @Aladan


    Die Darksiders Sachen wurden doch von Todd Mc Farlane entworfen oder nicht?

  • Aladan

    Turmheld

    @Lazarus


    Soweit mir bekannt ist, war er nicht beteiligt. Aber er hat einen sehr ähnlichen Stil wie Madureira.

  • Zero18

    Booyakasha

    freu mich drauf. Sieht interessant aus und mehr Spiele für die Switch sind immer gut

  • Lahuda

    Turmritter

    Ein westliches J-RPG mit deutschen Texten...was will man mehr. :)