Lesertest von basilhater zu Little King's Story - Wii
Mein Test zum Spiel: Little King´s Story
Von einem kleinen, einsamen Jungen, der los zog, um der mächtigste König aller Zeiten zu werden.
35 Jahre lang hat der Kuhritter Hauser nach einem König für das Königreich Alpoko gesucht, bis er mit euch endlich fündig wurde. Und nun hat er große Pläne, wie er einem nach kurzer Zeit mitteilt. Nichts anderes als die Weltherrschaft ist sein auserkorenes Ziel. Allerdings sind die Voraussetzungen dafür äußerst schlecht. Die Beschäftigungsrate euer Untertanen liegt bei 0% und an Geld hapert's auch. Um dagegen etwas zu unternehmen, erkundet ihr mithilfe von ein paar fix rekrutierten Arbeitslosen die Gegend, wo ihr nach kurzer Suche einen Schatz findet. Von dessen Verkaufserlös werden Wohnungen und Arbeitsstätten gebaut, sodass euch nun mehr Untertanen zur Verfügung stehen, die sich zudem in einem Beruf spezialisieren können. Der erste Schritt zur Weltherrschaft wäre getan.
Spätestens jetzt entfaltet sich das ganze Potenzial von Little King's Story und zieht euch in seinen Bann.
Nachdem die ersten Häuser gebaut sind, werden schnell andere Könige auf euer Königreich aufmerksam, wobei nicht jeder eurer aggressiven Außenpolitik positiv gegenübersteht. So ist Ärger vorprogrammiert.
Gerade am Anfang sorgt die Story für ordentlich Motivation und unterhält durch witzige Zwischensequenzen. Im Laufe des Spiels schleicht sich jedoch etwas Monotonie ein, da der Ablauf immer gleich ist. Man erforscht eine neue Gegend, gelangt zu einem König, besiegt ihn, rettet dadurch eine Prinzessin, geht zum nächsten König und so weiter. Erst am Ende des Spiels nimmt die Story wieder Fahrt auf und kann den Spieler noch einmal fesseln.
Dreh- und Angelpunkt des Königreiches ist euer Schloss bzw. euer Thron. Von dort aus, nimmt ihr sowohl für die Story wichtige Aufträge als auch Nebenaufgaben an, wählt Gebäude aus einer vorgegeben Liste, die gebaut werden sollen, rüstet eure Untertanen mit wertesteigernde Items aus und schlaft, um eure Lebensanzeige zu regenerieren. Außerdem habt ihr nur hier die Möglichkeit zu speichern, was allerdings nicht negativ auffällt, weil man sich aus den meisten Gebieten direkt ins Schloss warpen kann und das Spiel, bis auf die Bosskämpfe, nicht sehr herausfordernd ist.
Sobald ihr das Schloss verlasst, könnt ihr mit den Einwohnern reden, um eure Beliebtheit zu steigern. Dabei hat jeder einen eigenen Namen und spricht je nach Beruf mit einem anderen Akzent und über unterschiedliche Dinge. Das sorgt für eine Menge Atmosphäre und lässt einen die Einwohner richtig ans Herz wachsen, sodass man bemüht ist die Kämpfen ohne Verluste zu bestehen.
Das Kampfsystem ist dabei leicht zu verstehen und sorgt somit für einen raschen Einstieg. Trotzdem bleibt es stets abwechslungsreich, weil es eine Menge Aufmerksamkeit erfordert, um den richtigen Moment zu erwischen, in dem man seine Untertanen zurückruft.
Nur Kleinigkeiten stören manchmal den Spielverlauf. So bleiben eure Einheiten gelegentlich an Wänden, Schildern und ähnlichem hängen, aber nach einiger Zeit tauchen sie wieder hinter euch auf. Ein weiterer Kritikpunkt wäre die unübersichtliche Weltkarte, die eher für Verwirrung sorgt, anstatt einem zu helfen. Außerdem wäre es schön gewesen, wenn das Bauen der Gebäude etwas mehr Tiefgang hätte, indem man z.B. selbst bestimmen könnte, wo die Häuser errichtet werden sollen. Das sind aber wie gesagt Kleinigkeiten und die meiste Zeit freut man sich über das gelungene Gameplay.
Die Spielzeit beträgt zwischen 30 und 40 Stunden, je nachdem wie lange man sich mit den vielen Sammelaufgaben beschäftigt hat.
Die Kontrolle eurer Untertanen ist simpel: per A-Knopf schickt ihre eure Untertanen los, je nach Ziel führen sie unterschiedliche Aktionen aus. Mit einem Druck auf den B-Button ruft ihr eure Einheiten wieder zu euch zurück. Beim Anvisieren hilft ein Zielmodus, der aber bei mehreren Zielen nicht immer richtig funktioniert. Das nervt vor allem in den Kämpfen. Vielleicht hätte es vermieden werden können, wenn die Pointer-Steuerung unterstützt worden wäre. Dagegen klappt das Sortieren der Untertanen nach Klasse und das Wechseln der Formation über das Steuerkreuz problemlos.
Zur Grafik muss man wohl nicht mehr viel sagen. Die Welt ist wunderschön gestaltet und überall verzaubern Details, wie Blumen oder Tiere, das Auge. Auch die witzigen Zwischensequenzen im Wachsmalkreidestil sind eine Klasse für sich. Leider sind diese aber nicht abbrechbar, was insbesondere bei Bosskämpfen stört, wenn man sich immer wieder dieselbe Szene ansehen muss.
Der Sound untermalt toll das Geschehen und passt perfekt zur jeweiligen Gegend und Situation. Viele bekannte Melodien laden immer wieder zum Mitsummen ein.
Eure Untertanen sprechen zudem in einer Art Fantasiesprache ähnlich wie in Okami.
Dabei kann man bei Soldaten den militärischen Unterton heraushören, während Roboter eher piepen und summen.
Fazit
Little King's Story ist ein klasse Spiel geworden, das meine Erwartungen übertroffen hat. Das liebevolle Design, die sympathischen Charaktere und das interessante Gameplay motivieren einen bis zum Ende. Und selbst dann gibt es noch so manches in der Welt von Little King's Story zu entdecken.