Mein Test zum Spiel: 3D Classics Urban Champion
Alles hat ein Ende nur das Spiel hat zwei
Wer weiß wie Nintendos erstes Beat’em’up heißt, mit dem vielleicht alles angefangen hat? „Die Antwort ist nicht schwer da man ihn im Titel dieses Reviews lesen kann.“ Denken sich die meisten sicher, aber das ist falsch. Es handelt sich um Game & Watch Boxing. Und das hat eine Menge zu tun mit Urban Champion 3DClassic.
Diese Reihe fing mit G&W Boxing an, ein kleiner LCD Handheld der nur einen Hintergrund, nämlich einen Boxring, besaß. Ziel dieses Spiel war es seinen Kontrahenten mit gezielten Schlägen gegen den Bauch oder gegen den Kopf Kampfunfähig zu machen und einen hohen Highscore zu erlangen, doch der Gegner steht nicht wehrlos da, sondern attackiert, weicht aus und blockiert eure Schläge.
Ein halbes Jahr später, nämlich am 14.11.1984, erblickte Urban Champion das Licht der NES-Welt.
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Der Weg nach oben…
In Urban Champion spielt man einen blau Haarigen namenlosen Kämpfer der sich in Untergrund Kämpfen beweisen will, dafür ist es eben unabdingbar jeden etwas auf die Schnauze zu verpassen der sich stellt, meistens ist es ein grün Haariger Gegner der mindestens 100 Zwillingsbrüder zu haben scheint. Da mal als Neuling in der Szene natürlich erst beweisen muss, kommen wir auch schon zu einer der Neuerungen gegenüber der NES-Version. Es gibt Ränge die man erreichen kann, und als Neueinsteiger hat man sich noch keinen Namen gemacht und fängt demnach als „Einsamer Champion“ an. Im Verlauf des Spiels steigt man die Karriereleiter immer weiter nach oben bis man der „Urban Champion“ ist, den höchsten Rang den man erreichen kann.
Doch um mal so weit zu kommen muss man wissen wie man Kämpft und wichtiger wie man Siegt. Die Steuerung ist schnell erklärt: 2 Knöpfe werden benötigt um zu schlagen, dabei wird jeweils einer für einen schwachen und einer für einen starken Schlag verwendet. Wenn man mit einem schwachen Schlag den Gegner trifft weicht er einen Schritt zurück, wenn man ihn hingegen mit einem starken Schlag trifft fällt er zurück. Im Optionsmenü kann man, wenn einem das Tastenschema nicht zusagt, diese auch frei nach seinen Wünschen konfigurieren. Das Steuerkreuz oder das Schiebepad hat hier schon mehr Aufgaben, jede Richtung steht für eine eigene Aktion. Das obligatorische Vor- und Zurückbewegen des Charakters funktioniert mit den linken und rechten Tasten. Wenn man allerdings nah am Gegner steht und die zurück Taste drückt, kann man gekonnt den Angriffen des Gegner ausweichen. Die oben und unten Tasten stehen für die hohe Deckung oder die niedrige Deckung, in Kombination mit den Angriffstasten führt man einen hohen oder niedrigen Schlag aus. Bei Jedem Schlag, den man austeilt und einsteckt, verringert sich die Energie (Stamina), wenn diese auf 0 fällt, ist es nicht mehr möglich starke Angriffe auszuführen. Bei jedem Screenwechsel wird sie allerdings wieder Aufgefüllt.
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Um zu Siegen muss man nicht nur schnelle Fäuste und flinke Beine haben, man muss auch seine Umgebung im Auge behalten. Die Stages in denen man kämpft, sind verschiedenen Geschäften nachempfunden, gekämpft wird aber am Straßenrand. Die Gebäude sehen leider alle nahezu Ident aus, je nach Geschäft ändern sich zwar die Schaufenster, aber die 5 Fenster im 2. Stock sind immer vorhanden. Diese sind auch nötig, denn es gibt 2 Stage Hazards in diesem Spiel, die für etwas Abwechslung sorgen. Ein wütender Hausbesitzer, der einen Blumentopf aus dem Fenster wirft, der den Getroffenen für kurze Zeit bewegungsunfähig taumeln lässt, der Kontrahent kann die Chance nutzen und einen Treffer ohne Gegenwehr landen. Dann wäre da noch die Polizei die sich mit Sirenen ankündigt, beide Spieler gehen daraufhin an den Rand der Stage und tun so als ob nichts gewesen wäre.
Stich wie eine Biene und beweg dich wie ein Schmetterling.
Wenn man nun sowohl fest zuschlagen kann und auf seine Umgebung achtet, bleibt nur noch den grün Haarigen Straßen Kämpfer zu besiegen, das geht auf 2 Arten. Wenn man es schafft den Gegner 2-mal aus der Stage zu schlagen, muss man ihn letzten Endes noch in die Kanalisation befördern. Die 2 Möglichkeit zu gewinnen erinnert hier mehr ans Tauziehen. In der Mitte der Stage ist eine Markierung, wenn man es Schafft auf der Hälfte des Gegner zu stehen wenn die Zeit abläuft, dann fährt die Polizei vor und nimmt den Kontrahenten mit, wenn es allerdings der Gegner Schafft auf die Hälfte des Spielers zu gelangen wird man selber abgeführt.
Neu ist immer besser?
Aufgrund der höheren Rechenleistung des NES war es nur logisch das sich der inoffizielle Nachfolger stark vom Vorgänger abheben wird. Einen weiteren Sprung machte Nintendo dann mit ihrer 3D-Classic Serie Für den 3DS. Kurze Erklärung um was es sich dabei handelt: Alte Spiele im neuen Gewand mit mehr oder weniger schönen 3D Effekten. Es ist also rein von optischer Natur. Neben Kirby und Excitebike bekam auch Urban Champion eine Generalüberholung. Ein paar nette 3D Models, die Perspektive wurde verändert damit der 3D-Effekt zur Geltung kommt und schon hat Nintendo einen Grund gefunden es nochmal zu verkaufen.
Die Präsentation wurde im Vergleich zur NES-Version nur um eine weitere Dimension und kräftigeren Farben erweitert. Die Isometrische Ansicht gepaart mit der 3D-Funktion wirkt zwar Aufregend und Frisch, aber nach dem immer wiederkehrenden Screens, ist auch hier schnell die Luft raus. Soundtechnisch orientiert sich das Spiel an der NES-Vorlage.
Die Modivation sei mit dir (Vorsicht Wortwitz)
Das Spiel glänzt nicht sonderlich mit viel Abwechslung, es stehen 2 Modi zur Auswahl, einen Singleplayermodus gegen die CPU und einen Multiplayermodus gegen einen 2. Mitspieler. Am Spielprinzip ändert sich dabei nichts, aber an der Intelligenz des Gegners. Zudem ist es noch möglich seinen Spielefortschritt zu Speichern das erleichtert einem die Jagd nach Rängen, spielerisch macht aber keinen Unterschied ob man nun auf Level 56 oder Level 1 spielt.
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Fazit: Ein Schlag zu wenig.
Damals wie auch heute ist es nur ein Lückenfüller, es macht zwar für die ersten Minuten spaß, aber man hat sich schnell satt gespielt. Die Musik dudelt unverändert vor sich hin. Die immer gleichen Screens und der kaum vorhandene Schwierigkeitsgrad machen das Spiel eintönig, denn wenn man mal das Timing des Gegners verinnerlicht hat, reichen harte Schläge und ein ständiges nach vorne gehen aus. Am Ende kommt es also nicht darauf an seine Skills kontinuierlich zu verbessern um auf aufzusteigen, sondern nur wieviel Ausdauer man selber hat dieses Spiel zu spielen. Einzig der schöne Tiefeneffekt des 3DS und die Speicherfunktion bringen einen Mehrwert und die Tatsache dass man seinen Kindern oder sonstigen kleinen Lebewesen zeigen kann wie man früher gespielt hat.
Meiner Meinung nach gäbe es weitaus bessere Alternativen für einen 3D Remix. Aber für etwas Retrofelling reicht es, auch wenn es auch kurz ist.
4/10 Backpfeifen: Altbacken aber mit Retrocharm.
Für wen ist dieses Spiel geeignet: Retro Fans und 3D-Fetischisten
Pro:
+ 3D-Effekt
+ Verbesserte Grafik
+ Speicher Möglichkeiten
Con:
- Alles andere
Publisher: Nintendo
Developer: Nintendo R&D1, Arika (3DS)
Platform: 3DS
Erstveröffentlich: August 18, 2011
Genre: Beat’em’Up, Arcade
Spielzeit: 5 Minuten +
Altersfreigabe: USK 0 / Pegi 7