Director von Mario + Rabbids Kingdom Battle äußert sich zur Entwicklung vom Spiel, zu Ubisoft Milan und Nintendos Mitwirken
- 21:20 - 05.12.2017
- Software
- Nintendo Switch
Im Juni – auf der E3 2017 – wurde Mario + Rabbids Kingdom Battle angekündigt und bereits im August erschien es. Nun äußerte sich Davide Soliani – Director vom Spiel – zu vielen Aspekten der Entwicklung. So arbeiteten sowohl Ubisoft Milan als auch Ubisoft Paris am Spiel. Normalerweise gibt es immer ein leitendes Team bei Ubisoft und dann unterstützen Studios in Milan oder Paris dieses. Bei Mario + Rabbids Kingdom Battle arbeiteten Ubisoft Paris und Ubisoft Milan ungewohnt zusammen, obwohl die beiden Studios in zwei unterschiedlichen Ländern sind. In den 20 Jahren Erfahrung von Soliani ist es das erste Mal, dass eine Kollaboration zwischen zwei Teams so gut klappt, obwohl es kein leitendes Studio gibt. Selbst Ubisoft war überrascht, wie gut es funktioniert.
Das Studio diente vor der Entwicklung des Nintendo Switch-Spiels besonders zum Mithelfen am Spiel "Tom Clancy’s Ghost Recon: Wildlands" und hatte somit keine große Rolle. Dementsprechend waren nur 27 Mitarbeiter angestellt. Dies änderte sich mit dem Projekt mit Mario und den Rabbids, durch das die Entwickleranzahl nun 75 beträgt und weitere sollen bald folgen. Soliani hofft, dass das Studio in ein paar Jahren schon 100 bis 110 Angestellte aufweisen kann. Er würde es aber gerne bei der Anzahl belassen. Wenn das Team mit voller Leidenschaft an ein Projekt rangeht, dann sollten nicht mehr als 100 am Spiel arbeiten. Man könne auch Spiele entwickeln, die sich ohne 1.000 Entwickler sehr gut verkaufen.
Schon seit Beginn an sagte er, dass Nintendo-Spieler wählerisch seien. Sie hatten eine große Herausforderung, da sie damit rechneten, dass Leute fragen werden, wie das Spiel nicht von Nintendo entwickelt sein kann, wenn doch Mario darin vorkommt. Der einzige Weg, um diese zwei Probleme zu umgehen sei ein gutes Spiel abzuliefern. Dies machte er Ubisoft direkt klar, als er ihnen sagte, dass er etwas komplett anderes machen will und dies Zeit benötige.
Als das Spiel im Herbst 2016 geleaked wurde, ging Soliani auf NeoGAF, um sich Kommentare dazu anzuschauen. Er hat mit viel negativer Resonanz gerechnet, aber er hatte nicht solche harschen Worte erwartet. Zum Beispiel sagten Leute "Nintendo ist dem Untergang geweiht" oder "Das Spiel wird sich überhaupt nicht verkaufen". Diese Aussagen waren eine Enttäuschung für ihn. Sie steckten sehr viel Zeit in das Spiel. Davide Soliani und einige andere Entwickler sogar soviel Zeit, dass sie ihr Privatleben vernachlässigten. Das ganze Entwicklerteam freute es, sich an so einem Spiel zu versuchen und weil sie nicht wussten, ob es funktionieren kann. Sie wollten den Spielern etwas in die Hände legen, was positive Energie ausstrahlt. Sie selbst bekamen genau das Gegenteil, obwohl die Leute sogar nur Peach mit einem Smartphone sahen. Heute sei sie von vielen Spielern ihr Lieblingscharakter.
Mit der E3 änderte sich vieles und so brach er im Publikum in Tränen aus, als Shigeru Miyamoto das Spiel auf der Bühne vorstellte. Die Fans waren vom Spiel überzeugt und die ganze Negativität war plötzlich weg. Sie dachten vor der E3, dass sie wohl die Einstellung von manchen Spielern gegenüber dem Spiel ändern könnten, aber sie hatten ein Gefühl, dass es vielleicht nicht klappen könnte. Aber seit der Pressekonferenz ging alles bergauf und besonders Miyamoto soll dazu beigetragen haben. Wo er sei, da ist auch ein gutes Spiel. Das gab den Leuten ein gutes Gefühl für das Spiel. Nach der Präsentation spielten es die Menschen, sie lobten Mario + Rabbids Kingdom Battle und die Entwickler änderten ihre Einstellung.
Mittlerweile ernteten sie für Mario + Rabbids Kingdom Battle viel Erfolg und Lob. Sie werden von Ubisoft auch nicht mehr nur als Hilfe für größere Projekte oder für Zusammenarbeiten genutzt. Dies gibt ihnen Kraft und Zuversicht für zukünftige Projekte. So möchten sie auch in Zukunft die Spieler überraschen. Es sei etwas komisch, aber auch gut, wenn andere Creative Director, die bei Ubisoft an ganz anderen Spielen arbeiten, so viel Spaß an diesem Spiel haben.
Zuletzt berichtet er noch über die Zusammenarbeit mit Nintendo. Sie bauten eine gute Beziehung auf, als sie nach Japan reisten und sich mit Leuten trafen, mit denen sie zusammenarbeiteten. Aber wenn es um die Arbeit ging, dann war Nintendo sehr wählerisch. Sie wollten alles wissen und anspielen. Das fand er gut, da es ihnen ein Gefühl von Sicherheit gab. Immerhin besteht Nintendo seit 125 Jahren und sie geben dir Rückmeldungen mit der Erwartung eines bestimmten Qualitätgrades. Für ihn ist Nintendo ein Schild, was bedeutet, dass sie ein bestimmtes Level erreichen.
Seid ihr beim Leak des Spiels auch skeptisch gewesen oder offen gegenüber dem Spiel? Wie ist heute eure Meinung zum Spiel und habt ihr es ausprobieren können?
Quelle: GamesIndustry