Sakurai über den Prozess der Musikauswahl und deren Aufbereitung für Super Smash Bros. Ultimate
- 21:40 - 05.09.2018
- Software
- Nintendo Switch
In der vergangenen Nintendo Direct-Ausgabe zu Super Smash Bros. Ultimate wurde mit offenen Karten gespielt: Unter anderem wurde dort die Gesamtzahl an Musikstücken enthüllt, die die chaotischen Keilereien in der “ultimativen“ Super Smash Bros.-Erfahrung musikalisch untermalen soll. Etwa 800 Tracks aus bekannten Spielen, teils neu arrangiert, werdet ihr im Spiel zu hören bekommen. In einer neuen Kolumne des japanischen Videospielmagazins Famitsu spricht der Director des Spiels, Masahiro Sakurai, nun über den Auswahlprozess und die Aufbereitung der ersonnenen Musikstücke für Super Smash Bros. Ultimate.
Jeder Song einer in Super Smash Bros. vertretenen Gast-Spieleserie sei natürlich zunächst mit Lizenzen verbunden, die es zu erwerben gilt. Die Kontaktierung der verschiedenen Komponisten, so Sakurai, hatte vor anderthalb Jahren begonnen. Bereits vertraute Komponisten schreibe Sakurai dabei persönlich in Form einer E-Mail an – eine heikle Situation für ihn, schließlich müsse er den entsprechenden Personen dabei natürlich verraten, dass er an einem neuen Super Smash Bros.-Titel arbeite. Für neuere Komponisten kämen allerdings Mitglieder des Audio-Teams als Vermittler zum Einsatz.
Anschließend komme es zu Präsentationen bei den jeweiligen Rechteinhabern der Musikstücke, in denen man die Ziele und Pläne offenlege. Bei Super Smash Bros. Ultimate hatte man vor allem viel Wert auf eine musikalische Untermalung gelegt, die ordentlich Spannung aufkommen lässt. Nachdem dann alle Verschwiegenheitserklärungen unterschrieben und alle Erklärungen getätigt seien, gehe es direkt daran, die individuellen Stücke auszuwählen. Dazu sei im Falle von Ultimate eine Datenbank an tausenden potenziellen Musikstücken angelegt worden – und ausgehend von dort, so Sakurai, habe das Zuteilen und Arrangieren der Stücke begonnen. Die Wahlen der einzelnen Komponisten hatten dabei eine gewisse Priorität genossen, doch auch das Implementieren populärer Songs sei ein entscheidender Faktor gewesen.
Nach der erfolgreichen Auswahl der Songs sei die Arbeit mit dem Ziel, die einzelnen Stücke für das Super Smash Bros.-Feeling anzupassen, während sie allerdings den Spirit des Originals beibehalten, an die originalen Komponisten übergegangen. Dies sei ein großes hin und her zwischen den einzelnen Komponisten und dem Audio-Team, einige Tracks würden allerdings auch schon zum Spiel passen, ohne dass ein neues Arrangement vonnöten sei. Natürlich habe man während dieser Phase aber auch festgestellt, dass einige Stücke, die man als passend empfunden hatte, doch noch einmal aussortiert werden mussten – man habe sich also auch im Nachhinein noch viele Gedanken machen müssen.
Hättet ihr erwartet, dass ein solch großer Aufwand hinter der stets anschaulichen Musikauswahl eines Super Smash Bros. steckt, wenn man bedenkt, dass es sich dabei nur in den seltensten Fällen um Eigenkompositionen handelt?
Quelle: Nintendo Everything