Schöpfer Horii und Producer Okamoto im ausführlichen Entwicklerinterview zu Dragon Quest XI S

Anlässlich des kürzlich erfolgten Veröffentlichung von Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals - Definitive Edition, hat das Magazin RPG Site die Gelegenheit ergriffen, ausführlich mit dem Dragon Quest-Erfinder Yuji Horii und dem Producer Hokuto Okamoto über die neueste Version des Spiels auf der Nintendo Switch zu sprechen. Wir haben für euch die wichtigsten Details übersetzt und zusammengefasst.

Die Nintendo Switch-Version des Spiels bietet einige neue Features, die es im Originalspiel noch nicht gab. Laut Okamoto standen einige der Neuerungen bereits während der Entwicklung der Originalversion zur Debatte, doch diese hatten es damals nicht ins Spiel geschafft. Nach der Veröffentlichung des Originalspiels zeichnete sich rasch ab, dass die Welt und die Charaktere besonders beliebt bei den Fans waren – aus diesem Grund wollten Okamoto und die anderen Entwickler darauf aufbauen und diese Bereiche nochmals erweitern. Auch die Handheld-Funktionalität der Nintendo Switch trug ihren Teil dazu bei, dass neue Elemente zur Nintendo Switch-Version hinzugefügt wurden. Yuji Horii ergänzt, dass es sehr Spaß machte, neue Inhalte einem bereits populären Spiel hinzuzufügen: Die Entwicklung des neuen Schwierigkeits-Modus "Drakonischen Spielregeln" habe er besonders genossen.

Fan-Feedback und Reviews zum Spiel liegen den Dragon Quest-Entwicklern stets sehr am Herzen. Horii erzählt, dass viele Spieler in der Originalversion des Spiels gerne ihre Partner selbst aussuchen wollten. Daher wurde auf der Nintendo Switch die Möglichkeit eingebaut, die Partner frei wählen zu können. Zudem wurde sich von vielen Fans orchestrierte Musik gewünscht, was vor allem westlichen Spielern sehr wichtig gewesen wäre und daher auf der Nintendo Switch berücksichtigt wurde. Auch der erste DLC mit dem Dragon Quest VIII-Kostüm sei von vielen Anhängern aus dem Westen gewünscht worden.

Okamotos liebste Neuerung in Dragon Quest XI S auf der Nintendo Switch ist die Möglichkeit, Screenshots zu machen. Die Lieblingsneuerung von Horii ist wiederum die Implementierung der Drakonischen Spielregeln, welche ihm offensichtlich extrem am Herzen liegen. Auch das Voiceover und die zwischendrin verstreuten Witze hebt Horii besonders hervor. Die größten Probleme in der Entwicklung gab es laut Hokuto Okamoto mit den Ladezeiten. Da die Welt und die Städte derart groß sind, wollten die Entwickler den Spielern nicht an jeder möglichen Stelle lange Ladezeiten aufbürden. Gearbeitet wurde mit der Unreal Engine und um diese Ladezeiten-Herausforderung zu meistern und das Spiel möglichst bugfrei zu gestalten, wurden satte zwei Jahre benötigt.

Laut Yuji Horii war eine Umsetzung von Dragon Quest XI von Anfang an für die Nintendo Switch geplant, doch zum damaligen Zeitpunkt hatten die Entwickler noch keinerlei Hardware, mit der sie arbeiten konnten. Im Laufe der Zeit wurden mehr und mehr Informationen zur Nintendo Switch von Nintendo veröffentlicht und so seien die Fortschritte bei der Umsetzung auf Nintendos neuester Konsole Schritt für Schritt erfolgt. Hinsichtlich der alternativen Steuerungsmöglichkeiten dachten sich Okamoto und die anderen Entwickler, dass das Spielen via Touchscreen auf Dauer etwas umständlich sei, daher wurde diese Art der Steuerung nicht ins Spiel implementiert. Nicht alle Funktionalitäten der Nintendo Switch müssen zwingend genutzt werden, es kommt immer darauf an, ob sie gut zum Spiel passen und ob sie den Fans gefallen.

Okamoto erzählt, dass er gerne unterschiedliche Titel spiele, um stets auf dem neuesten Stand und stets darüber informiert zu sein, was der Markt aktuell zu bieten hat. Wenn die Richtung, in die das nächste Spiel gehen soll, festgelegt wurde, dann sehen sich Okamoto und seine Kollegen auf dem Spielemarkt nach ähnlichen Titeln um und holen sich so Inspirationen für das eigene neue Projekt. Horii hingegen sagt, dass er normalerweise beim Arbeiten an einem neuen Spiel nicht zu sehr auf andere Spiele achtet, jedoch spielt er in seiner Freizeit gerne Spiele, beispielsweise in letzter Zeit viel The Legend of Zelda.

Auf den Markt im Westen angesprochen, entgegnet Horii, dass er auch viele westliche Hardcore-Fans von Dragon Quest getroffen habe und glücklich darüber ist, dass es auf der ganzen Welt Fans des Franchises gibt. Doch es sei noch immer ein weiter Weg zu gehen und das Ziel sei, die Marke weltweit noch bekannter zu machen. Horii denke auch stets daran, neue Elemente in die Welt von Dragon Quest zu bringen, so beispielsweise das neue Schmiedesystem der "Pfiffigen Schmiede", welches es in früheren Ablegern der Reihe so noch nicht gab. Außerdem probieren die Entwickler mit Spinoffs wie Dragon Quest Heroes oder Dragon Quest Builders stets neue Ideen aus, die für Abwechslung im Franchise sorgen.

Seid ihr mit der Nintendo Switch-Version des Spiels zufrieden?

Quelle: RPG Site – Newsbild: © Square Enix