Schöpfer des Puzzle-Klassikers Alexei Paschitnow ist großer Fan von Tetris 99
- 12:00 - 18.01.2020
- Software
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Tetris ist ein Massenphänomen. Es wird allgemein als die Geburtsstunde des Casual Gamings bezeichnet. Mitte der Achtzigerjahre 1984 erschuf Alexei Leonidowitsch Paschitnow mit der Hilfe von Dmitri Pawlowski und Wadim Gerassimow die erste Version des Spieleklassikers, ohne zu ahnen, was er damit ausgelöst hatte – die Infektion der gesamten Welt mit dem Evergreen Tetris. Die Spielidee war übrigens nicht komplett neu. Man ließ sich damals vom Geduldsspiel Pentomino inspirieren. Da Privateigentum in der damaligen Sowjetunion eine schwierige Sache war, gestaltete sich die Rechtevergabe und -verteilung der Software als etwas kompliziert. Während sich Paschitnow seit jeher bescheiden gibt, was den Erfolg und den verhältnismäßig geringen Gewinn seinerseits betrifft, entbrannte zwischen unterschiedlichen Unternehmen ein Rechtsstreit aufgrund vielerlei Irrtümern bezüglich der Lizenzansprüche. Besonders Atari Games bekam 1989 einen heftigen Schlag ab, der heute als einer der Sargnägel des damals so erfolgreichen Videospielunternehmens gilt. Im selben Jahr erschien der Game Boy, dem das Spiel Tetris beilag und so dessen Erfolg beflügelte. USgamer hatte das Vergnügen mit dem Schöpfer des Spieleklassikers ein Interview via Skype zu führen, was wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.
Heute lebt der mittlerweile 63-jährige Entwickler in den Vereinigten Staaten von Amerika und ist laut eigener Aussage glücklich darüber, dass man so viel Freude an seinem Spiel habe. Obwohl er weitgehend in Kenntnis sei, was mit Tetris im Verlauf der vielen Jahre angestellt wurde, fielen auch bei ihm einige Titel unter dem Radar. Während er mit dem ursprünglich exklusiv für PlayStation VR erschienenen Tetris Effect bis auf dessen einzigartige Präsentation wenig anfangen habe können, begeisterte ihn das Crossover Puyo Puyo Tetris umso mehr. Er verriet auch, dass er damals für das originale Puyo Puyo den Rätselmodus mitgestaltet hatte. Dies führt nicht zuletzt dazu, dass er Puyo Puyo als das einzige Spiel bezeichnet, welches man mit Tetris gleichsetzen könne.
Im Laufe des Interviews kam man auch auf die Nintendo Switch zu sprechen. Paschitnow selbst bekennt sich als Fan von Nintendos Hybridkonsole. Zu seinen aktuellen Favoriten auf dem System zählt er The Legend of Zelda: Breath of the Wild, allerdings gelte seine Aufmerksamkeit einem anderen Titel – und zwar Tetris 99. Man habe laut Paschitnows Aussage herausragende Arbeit geleistet, was das Spiel betrifft. Vor allem sähe er all die Stolpersteine, die es zu überwinden galt, um ein solches kompetitives Erlebnis zu schaffen. Denn während man in den unzähligen Einzelspielerversionen des Titels das Spiel weitgehend nur einer neuen Benutzeroberfläche anpassen müsse, habe man bei einer Mehrspielerfassung vielerlei zusätzliche Dinge zu beachten, dass es am Ende auch funktioniert. Sein großer Traum sei zudem, dass sich Tetris im eSport etabliert und sieht in Tetris 99 einen kleinen, aber wichtigen Schritt in diese Richtung.
Auch heute noch arbeitet Paschitnow an neuen Spielen. Mit seinen alten Freunden aus Sankt Petersburg sei er bereits seit zehn Jahren dabei, Puzzle-Spiele abseits von Tetris für den App Store zu entwickeln.
Spielt ihr regelmäßig Tetris 99? Was verbindet ihr mit dem Spieleklassiker?
Quelle: USgamer – Newsbild: © Nintendo