Super Smash Bros.-Schöpfer Sakurai berichtet über die Zeit mit dem verstorbenen Nintendo-Präsidenten Iwata

  • 19:00 - 08.02.2020
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Die Namen Satoru Iwata und Masahiro Sakurai sollten vielen Fans von Nintendo, insbesondere denen von Super Smash Bros. und Kirby, ein Begriff sein, denn bei den beiden handelt es sich um niemand geringeren als die jeweiligen Gründungsväter der Reihen!


Satoru Iwata wird vielen auch als einer der bekanntesten Präsidenten von Nintendo in Erinnerung bleiben, nachdem dieser im Jahr 2015 an den Folgen einer schwerwiegenden Krankheit verstarb. Ihm zu Ehren wurde dieses Jahr das Buch Iwata-san veröffentlicht, welches seinen Werdegang beschreibt und auf seine Persönlichkeit eingeht. Dort drin findet sich ein Interview, welches der Verlag Hobonichi mit Masahiro Sakurai führte, um es in dem Buch zu verewigen. Nun wurden Teile des Interviews auf der Seite von Hobonichi und Famitsu veröffentlicht, welche auf Twitter von dem Nutzer PushDustIn ins Englische übersetzt wurden.


Im ersten Teil des Interviews geht es um die erste Begegnung Sakurais mit Iwata. Er führte ein Interview mit Iwata, als dieser mit 18 Jahren bei HAL arbeitete. Sakurai erinnerte sich an Iwatas lächeln und wie genau dieser hinhörte. Außerdem hatte er sich sehr viele Notizen gemacht. Iwata war eine Person, die immer dann, wenn irgendwo ein Problem anstand, dazu stoß und seine Hilfe anbot. Während der Produktion von Super Smash Bros. Melee hatte Sakurai Probleme mit diversen Parametern, als sich ihm Iwata anschloss und ihn rettete. Dies machte er immer, selbst wenn ihn keiner um Hilfe gebeten hatte.


Der zweite Teil dreht sich um diverse Prototypen, welche die beiden entwickelten. Nachdem Sakurai an "(Kirby) Super Star" gearbeitet hatte, fing er an, diverse Prototypen für das Nintendo 64 zu entwickeln, um ein besseres Verständnis für das neue Spielsystem zu bekommen und die Möglichkeiten auszureizen. Dies machte er anfangs in Eigenregie, da die anderen Mitarbeiter einigen Aspekten von Super Star den letzten Schliff gaben. Er begann damit, 3D-Werkzeuge und-Animationen zu studieren, bevor er Spieledesigns entwarf. Der erste Prototyp, der daraus folgte, war Ryuo: Fighting King. Das Spiel nutzte alle vier Controller-Steckplätze und die Besonderheiten des Analogsticks des N64. Ein weiterer Prototyp, den er designte, war ein Abenteuer-Spiel mit einem Roboter als Hauptcharakter. Beide Prototypen wurden von Iwata programmiert. Die Steuerung sollte sich dabei anfühlen, als würde man ein ferngesteuertes Auto lenken. Der Roboter sollte eine mysteriöse Stadt erkunden, welche sich im Untergrund befand. Um Zugang zu bekommen, benötigte man einen Bohrer und nur der Roboter konnte diesen nutzen. Des Weiteren sollte der Roboter sich in Kamerasysteme hacken, um weiter in die Stadt blicken zu können. Schlussendlich kam dann einige Zeit später ein Spiel mit einer ähnlichen Kontrollmechanik auf den Markt: Das ursprüngliche Resident Evil.


Im relativ kurz gehaltenen dritten Teil erläutert Sakurai, dass er Iwata erzählte, dass er unter die Freischaffenden gegangen ist und sich eventuell auch mit der Spieleentwicklung auf Plattformen außerhalb von Nintendo beschäftigen wird. Scheinbar war Iwata aufgrund dessen etwas betrübt. Sakurai plante bereits ein Projekt an dem er arbeiten wollte als er für die Entwicklung von Super Smash Bros. Brawl engagiert wurde.


Im vierten Teil erklärt Sakurai, das er sich an das erste Mal noch genau erinnert, an dem er Iwata wütend erlebt hat. Dies war zu Sakurais Anfangszeit bei HAL Laboratory, als die Firma an dem Spiel Metal Slader Glory arbeitete, was mehrere Jahre benötigte, um fertiggestellt zu werden und die Firma fast in den Ruin trieb. HAL mietete einige Appartements für die Arbeit und musste sich viel Geld leihen, um die Entwicklung voranzutreiben. Während eines Team-Meetings regte sich Iwata darüber auf, wie man das ganze Geld zurückzahlen solle. Er war mit der Situation unzufrieden, nie jedoch mit den einzelnen Personen. Die zweite Situation, in der Sakurai Iwata wütend sah war, als dieser zum Präsidenten von Nintendo ernannt wurde. Die Firma musste umstrukturiert werden und es gab eine Besprechung, in der über die Technologie gesprochen wurde. Jedoch kam es nicht wirklich zu Antworten, was Iwata ein wenig aufregte. Sakurai schätzte ihn als einen sehr aufrichtigen Menschen ein. Weiter erinnert sich Sakurai, dass er mit Iwata zusammen im Auto von Tokyo zu HAL nach Yamanashi gefahren ist. Bei dem Auto handelte es sich um einen Piazza, welches dem Auto aus dem Film „Der Spion, der mich liebte“ ähnelte und Iwata liebte es. Bevor Iwata verstarb, ist er noch einmal mit Sakurai in seinem neu gekauften Sportwagen zum Narita Flughafen gefahren. Er hatte sich dieses Auto zugelegt, weil er sich dachte „Wenn nicht jetzt, wann dann?


Der letzte Teil handelt vom Abschied von Iwata. Als dieser ins Krankenhaus eingeliefert wurde, hatte Sakurai keine Chance mehr, ihn zu besuchen. Grund dafür war seine Arbeit, in die er sich reingesteigert hatte. Er arbeitete zu diesem Zeitpunkt an Super Smash Bros. for Wii U und den Nintendo 3DS. Die Nachricht von Iwatas Tod erreichte ihn über Takahashi Shinya, welcher ihn zu Hause anrief. Als Sakurai die Neuigkeiten erfuhr, war er niedergeschlagen. Er hatte dasselbe Gefühl wie damals, als seine Großeltern verstorben waren. Sakurai nahm sich daraufhin vor, die Super Smash Bros. Reihe zu vollem Erfolg zu verhelfen und er hat nun das Gefühl, dass er mit Super Smash Bros. Ultimate dieses Ziel erreicht hat. Noch während der Entwicklung des Smash Bros. Titels für die Wii U wurde bereits über eine Nintendo Switch-Version gesprochen, die eine ultimative Edition werden sollte. Sakurais nächste Aufgabe würde noch in den Sternen stehen, denn die Inhalte des Fighters Pass, die er nun entwickelt, seien schon abseits seiner ursprünglichen Mission.


Abschließend erwähnt Sakurai noch, dass er sich oft mit Iwata getroffen hatte, als dieser nach Tokyo reiste. Er hatte ihn in seinem Hotelzimmer besucht und sie hätten hin und wieder zusammen gegessen. Außerdem hätte Iwata ihm oft Bücher empfohlen. Als Sakurai noch bei HAL gearbeitet hat, wurde er von Iwata mit Sakurai-kun angesprochen. Als er das Unternehmen verlassen hatte, fing Iwata an, ihn Sakurai-san zu nennen. Auch hier sei Iwata immer sehr aufrichtig gewesen.


Würdet ihr euch eine Übersetzung des Buches ins Deutsche bzw. Englische wünschen?


Quelle: Twitter (PushDustIn) 1, 2, 3, 4, 5 ; Amazon – Newsbild: © Nintendo

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Kommentare 6

  • Haby

    Würde mich wahnsinnig freuen wenn dieses Buch ins Deutsche übersetzt wird!


    An diesen Buch merkt man das Iwata ein sehr guter Mensch war. Natürlich war auch mal wütend,
    ein Mensch der nicht mal Wütend ist gibt es nicht.


    Manchmal muss man wütend werden wenn man etwas ändern will und etwas voranbringen will.
    Kein anderer wie Iwata hat Nintendo so vorangebracht. Dies ist echt hervorragend.


    Danke Iwata für alles! :thumbup::):thumbup: :ddd: :thx: :thx:

  • JUN

    weak|stupid|unable

    Zitat

    Während eines Team-Meetings regte sich Iwata darüber auf, wie man das ganze Geld zurückzahlen solle. Er war mit der Situation unzufrieden, nie jedoch mit den einzelnen Personen.


    finde ich gut, wenn es stimmt

  • PercyJackson

    Turmbaron

    Iwata war einfach nur ein liebevolles Geschenk an uns Gamer. Dass er so früh von uns gegangen ist macht mich bis heute traurig. Er war stets mit Herz und Seele bei Nintendo und hat einfach alles für diese Firma gemacht. Ich hoffe echt, dass Nintendo dass niemals vergisst und seinen Prinzipien treu bleibt. :iwata:

  • Solaris

    Günstige Intelligents

    Aus der Reihe: Opa erzählt vom (Gaming)Krieg. ;):P


    Aber den Spaß mal beiseite genommen, er wahr schon ziemlich einzigartig (in dieser Branche) und sein Tod auch Jahre späterer immer noch tragisch.
    Aber er hat sicher das Beste aus seiner Lebenszeit gemacht und dafür sollten wir dankbar sein.

  • Nico.98

    Meister des Turms

    Würde gerne das ganze Buch auf Deutsch lesen.

  • Kiramos

    For the Honor of Greyskull

    Wäre schon über eine englische Version froh. Aber bis auf die Meldung aus 2019, dass die Veröffentlichung in Übersee mit der Tuttle-Mori Agency geprüft wird, hat man ja bis jetzt nix Neues erfahren.

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