Prognose über sinkende Software-Verkaufszahlen bei Nintendo – Chipmangel und Third-Party-Titel lassen geringeren Absatz befürchten
- 18:00 - 13.05.2022
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Beim diesjährigen Investorentreffen der Nintendo-Aktionären gab es natürlich ein Briefing zu den Finanzergebnissen des Unternehmens. Im Mittelpunkt steht das Geschäftsjahr, welches im März zu Ende ging – doch wie schlug sich Nintendo? Wie wir bereits berichteten, erwartet Nintendo einen Rückgang von etwa 10,6 Prozent der Software-Verkäufe. Im neuesten Finanzbericht erklärt das Unternehmen, wie es zu dieser Prognose kommt.
Shuntaro Furukawa – der Direktor und Präsident von Nintendo – spricht dabei drei zentrale Punkte an, die zu der Prognose führten. Am Anfang steht der erwartete Rückgang von Hardware-Einheiten, also die zu verkaufenden Nintendo Switch-Konsolen. Eine Begründung sieht er an der aktuellen Knappheit der Halbleiter, welche ebenfalls weiterhin für den Mangel an Next-Gen-Konsolen sorgen. Nintendo prognostiziert für das kommende Jahr eine abzusetzende Menge von 21 Millionen Konsolen – 2 Millionen weniger als noch im Vorjahr.
Dann äußerte sich der Präsident zur Prognose der Software-Verkaufseinheiten, welche ebenfalls unter den Erwartungen des Vorjahres liegen. Grund dafür seien die neuen Nintendo-Titel, die im kommenden Jahr auf uns warten. Zwar würden die Evergreen-Titel der vergangenen Jahre mit in die Vorhersage einfließen, trotzdem könne Nintendo aber keine positive Prognose bereitstellen. Das läge an der Ungewissheit, welche Third-Party-Titel für die Konsole erscheinen – und wann diese letztendlich verkauft werden können. Nintendo erwartet 210 Millionen verkaufte Software-Einheiten, ist aber felsenfest überzeugt, mindestens 200 Millionen Einheiten im kommenden Jahr absetzen zu können.
Der dritte Punkt befasst sich erneut mit der Knappheit bestimmter Komponenten, die für die Herstellung der Konsolen notwendig ist. So spricht Furukawa von einem Ungleichgewicht in Nachfrage und Angebot im globalen Markt, was zu einem Anstieg der Herstellungskosten führt. Dieser Kostenanstieg entsteht laut dem Präsidenten durch den merklichen Preisanstieg der Komponenten – der sich ebenfalls auf die Transportkosten auswirkt. Hier greift vor allem die Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft. Ihr seht, die Knappheit der benötigten Ressourcen hält noch immer an und könnte laut Intel-Chef Pat Gelsinger mindestens bis 2024 anhalten (wir berichteten).
Habt ihr diese Begründung der Prognose erwartet?