Test zu Yoshi's New Island - Nintendo 3DS
Unser Test zum Spiel: Yoshi's New Island
Fast acht Jahre ist es schon her, dass Yoshi seinen letzten Auftritt auf einem Handheld hatte. Mit Yoshi’s Island DS brachte Nintendo ein Spiel heraus, das die alten und auch die neuen Fans ansprechen konnte. Sogar der Schwierigkeitsgrad war knackig, was Freunde der schwereren Spiele umso mehr erfreute. Nachdem dann Anfang 2013 Yoshi’s Yarn für die Wii U in der frühen Nintendo Direct-Ausgabe angekündigt und sogar mit bewegten Bildern gezeigt wurde, hatte keiner mehr mit einem weiteren Yoshi-Spiel gerechnet. Ein paar Monate später ist es aber schon passiert: Yoshi’s New Island für den Nintendo 3DS wurde präsentiert und zeigte sich von seiner vertrauten Seite. Alte als auch neue Spiel-Elemente wurden hinzugefügt, die der Serie frischen Wind verleihen sollen. Ob die Dinos jedoch in ihrem neuesten Abenteuer auf dem Nintendo 3DS überzeugen können?
Yoshi, Baby Mario, Eier, Affen, Melonen: Die Zutaten sind altbekannt.
Die Story muss jedem Kenner von Yoshi’s Island vom SNES sehr bekannt vorkommen: Ganz oben im Himmel gibt es ein Reich, aus dem die Babys kommen. Störche fliegen in das Reich des Himmels, um die Babys abzuholen und sie anschließend zu ihren Eltern zu bringen. Ein ganz besonderer Storch erinnert sich noch heute an eine Geschichte aus seinen früheren Jahren mit zwei der kleinen Racker. Aber auch am heutigen Tage darf er ein Baby Mario und ein Baby Luigi zu ihrem neuen Zuhause bringen. Was für ein Zufall! Doch zu seinem Schock muss der Storch erfahren, dass er die falsche Adresse aufgeschrieben und die Babys zu den falschen Eltern gebracht hat. Also macht er sich mit hoher Geschwindigkeit auf dem Weg zu den richtigen Eltern. Aber da passiert ein noch schlimmeres Unglück: Kamek und seine Schergen tauchen auf und greifen den dusseligen Storch an, um die Baby-Brüder ein für alle mal gefangen zu nehmen.
Jedoch kann Kamek nur einen der Brüder, Baby Luigi, fortan sein Eigen nennen. Baby Mario hingegen fällt vom Himmel auf das blaue, offene Meer zu. Natürlich passiert aber ein Wunder, denn am Himmel schwebt eine geheime und magische Insel namens „Ei-Eiland“, welche ein Rückzugsort für die verbliebenen Yoshis ist. Der böse Baby Bowser tauchte aber auf, eroberte die Insel für sich und ernannte sie zu seinem eigenen Urlaubsparadies. Die Yoshis wollen Baby Bowsers Pläne durchkreuzen, jedoch haben sie das Hauptquartier auch nach langer Suche nicht gefunden. Seit diesem Tag müssen sich die Yoshis vor dem Bösen fürchten. Als aber Baby Mario direkt vor ihren Füßen landet, kehrt die Hoffnung zurück, und so machen sie sich auf die Suche nach seinem Bruder Baby Luigi. Die Story orientiert sich also ganz klar am SNES-Klassiker Yoshi’s Island, der seinerzeit nur Top-Wertungen der Presse kassierte. Und somit zieht sich diese Verwandschaft durch alle Level und Welten bis zum Ende.
Als Übersicht über die Welten und Level dient eure Oberweltkarte, die euch ganz genau angibt, wo ihr euch befindet und welche Level noch bestritten werden müssen. Kaum im Level angekommen, muss dem Yoshi-Kenner schon eines bekannt vorkommen: Genau, das Level-Design. An sich sind sie allesamt vom ersten Teil bekannt und ich suchte stets nach etwas Neuem, das ich aber leider nicht wirklich finden konnte... Ganz klassisch lauft ihr in Yoshi’s New Island also von links nach rechts und passt auf, dass euch das Baby nicht von bösen Schergen geklaut wird. Sobald ihr von einem Gegner getroffen werdet, landet Baby Mario in einer Blase und muss wieder eingefangen werden. Doch ihr habt nur eine bestimmte Anzahl von Sekunden Zeit. Je mehr Sterne ihr sammelt, desto länger könnt ihr das Baby schreien lassen.
Getroffen zu werden könnt ihr natürlich verhindern, wenn ihr auf Gegner hüpft oder sie mit einem Ei abschießt. Yoshi ist seit Jahren für seine Eier bekannt, die er auf geheimnisvolle Wolken oder Gegner schießen kann. In den Flügel-Wölkchen kann sich alles mögliche befinden: Sterne, eine Grinseblume oder einfach nur ein Mechanismus, um das Level weiter fortsetzen zu können, beispielsweise eine Treppe. Beim Verballern der Eier gibt es verschiedene Varianten: entweder ihr seid der ruhige Spieler und wartet, bis euch die gewünschte Richtung vorgegeben wird, während das Zielkreuz von oben nach unten und wieder zurück wandert, oder ihr seid sehr hastig und versucht, die Richtung selbst vorzugeben. Die zweite Möglichkeit ist leider nicht so einfach wie gedacht und erfordert viel Übung. Aber wenn wir schon bei der Steuerung sind: Insgesamt spielt sich Yoshi’s New Island um Welten besser als in der von uns damals gespielten Demo. Nintendo scheint die Kritik in unserem Anspielbericht gelesen zu haben und hat dieses Manko aus der Welt geschafft. Jetzt spielt sich Yoshi einfach nur wunderbar.
In dieser Verwandlung fühlt ihr Steinen auf den Zahn. Gesteuert wird per Gyrosensor.
In den Levels habt ihr dann mehrere Aufgaben: das Level beenden sowie alle 20 roten Münzen, 5 Grinseblumen und 30 Sterne einsammeln. Sobald ihr dies geschafft habt, seid ihr erstmal sorgenfrei. Oh, wartet. Am Ende eines Levels müssen ja noch fünf Medaillen geschnappt werden. Sobald ihr mit Yoshi ins Ziel springt und die Grinseblume ausgewählt wird (was vom Zufall abhängt), erhaltet ihr diese Medaillen. Und wer weiß, vielleicht passiert ja etwas, wenn ihr alle 30 Medaillien in einer Welt und in jedem Level alle roten Münzen, Sterne und Grinseblumen gesammelt habt?
Ansonsten erwarten euch in den Levels viele alte Elemente, beispielsweise die Melonen und die Schalter, die für eine bestimmte Zeit rote Blöcke auftauchen lassen. Insgesamt wirkt alles sehr vertraut und man fühlt sich zwar auf einer Seite wohl, auf der anderen Seite aber auch nicht, da der Mut seitens der Entwickler für neue Elemente einfach fehlt. Na gut, es gibt immerhin die Mega-Eier, die aber relativ selten vorkommen. Ab und zu müsst ihr große Shy-Guys fressen und schon besitzt ihr ein Mega-Ei. Dies könnt ihr in bestimmten Levels so werfen, dass ihr euch einen Weg durch die Level-Aufbauten bahnt. Falls ihr keine Orientierung haben solltet, gibt es an solchen Stellen meistens ein Fernrohr, mit dem ihr euch umschauen könnt. Auch Metall-Eier gibt es im Yoshi's New Island. Diese sind nicht nur groß, sondern auch megaschwer! So könnt ihr mit Yoshi unter Wasser tauchen, ohne gleich wieder aufzusteigen.
Auch die Verwandlungen sind wieder mit an Bord. Könnt ihr euch noch an den ersten Teil erinnern, in dem ihr euch innerhalb des Levels verwandeln musstet? Dies wurde im neuesten 3DS-Ableger deutlich abgeändert. Sobald ihr eine bestimmte Tür betreten habt, kann sich Yoshi in einen Heißluftballon, ein U-Boot, einen Presslufthammer oder auch einen Lorenwagen verwandeln. Alle Verwandlungen müssen mit dem Gyrosensor gesteuert werden. Dabei wird eine Zeit angegeben, innerhalb derer ihr einen Parcours mit Hindernissen bewältigen müsst. Es ist wirklich schade, dass die Verwandlungen nicht im Level direkt eingebunden wurden. Dadurch wird der Spielfluss stets unterbrochen und es wirkt, als wären sie erst im Nachhinein hineingepackt worden.
Der 3D-Effekt ist sehr schön anzusehen und trägt hervorragend zur Atmosphäre bei. Trozdem ist durch ihn kein Mehrwert vorhanden. Auch die Grafik ist gelungen, reißt in unserem Zeitalter aber keine Bäume mehr aus. Der Soundtrack an sich weiß zu gefallen, aber wirkliche Ohrwürmer sucht man vergebens. Viel wichtiger ist jedoch, dass der Schwierigkeitsgrad insbesondere am Anfang viel zu niedrig gehalten ist. Ich bin geradezu durch die ersten Level gerast und erledigte die Gegner im Vorbeigehen. Erst zum späten Ende hin nimmt Yoshi's New Island etwas Fahrt auf, aber selbst das ändert nichts daran, dass ich das Spiel mit 160 Leben beenden konnte. Das normale Durchspielen dauert zirka neun Stunden. Falls ihr euch das Ziel setzt alles zu sammeln, könnt ihr locker mit 20 Stunden rechnen.
Während des Abenteuers schaltet ihr immer wieder Minispiele für den Zweispielermodus frei. In diesem könnt ihr gemeinsam, aber nicht gegeneinander, um Punkte spielen. So lasst ihr zum Beispiel zusammen Ballons platzen oder müsst eine möglichst große Distanz im Flatterflug zurücklegen. Das klingt zwar spaßig und ist es auch… für kurze Zeit. Die Langeweile im Multiplayermodus tritt dann leider doch recht schnell zutage. Schade, dass nicht wenigstens eine Online-Highscore-Liste eingebaut wurde. Somit fehlt der Wettbewerbsgeist schon ein bisschen. Als Neuerung in einem Nintendo-Spiel fragt euch das japanische Unternehmen direkt am Anfang, ob ihr die SpotPass-Funktion einschalten wollt. Nintendo will nämlich eure Daten sammeln und euer Spielverhalten erkunden. Ich bin gespannt, wie Nintendo diese Daten für die Entwicklung weiterer Spiele nutzen will.
Mithilfe eines Metall-Eis sinkt ihr im Wasser zu Boden. Anders könnt ihr nicht tauchen.
Unser Fazit

7
Spaßgarant