Test zu Mega Man Xtreme - Game Boy Color, Nintendo 3DS
Unser Test zum Spiel: Mega Man Xtreme
Wenn man sich aktuelle Spiele anschaut, wird eines fast ausnahmslos immer deutlicher: es mangelt an Herausforderung. Oftmals wird man von Level zu Level geführt und sollte man mal vom Weg abkommen oder gar sterben, wird man schnell zurückgesetzt und bekommt eventuell noch irgendwelche Tipps serviert, wie man besser vorgehen sollte. Das war zu Zeiten von Pixelgrafiken noch nicht der Fall. Damals waren Spiele dafür bekannt, hammerhart zu sein und nur die besten konnten sich bis zum Ende durchkämpfen. Ganz besonders bekannt für jene beschriebene Härte ist die Spiele-Serie Mega Man. Egal ob auf dem NES, Game Boy, Super Nintendo oder wie in diesem Falle dem Game Boy Color, der große Reiz eines Mega Mans lag schon immer in der Herausforderung. Mega Man Xtreme, welches kürzlich für die Virtual Console des Nintendo 3DS erschienen ist, stellt dabei natürlich keine Ausnahme dar.
Dieser Endgegner wird euch das Leben schwer machen.
Wenn ihr Mega Man Xtreme das erste Mal startet, werdet ihr natürlich mit einer Story konfrontiert. Diese ist allerdings ziemlich banal und langweilig, sodass sie kaum der Rede wert ist. In diesem Bereich hat sich in den letzten Dekaden dann doch so einiges getan und gerade inszenatorisch reißt der Titel heute keinen mehr sprichwörtlich vom Hocker. Als Kampfroboter X ist es eure Aufgabe, in Zusammenarbeit mit Zero und Dr. Cain gegen den bösen Androiden Sigma und seine Kumpane vorzugehen, um die Welt vor Unheil und Kriminalität zu schützen.
Typisch für die Serie dürft ihr dabei frei wählen, welchen Abschnitt bzw. welchen Endgegner ihr zuerst angehen möchtet. Wenn ihr lediglich die Mega Man-Teile auf den Heimkonsolen gespielt hat, könntet ihr aber womöglich etwas irritiert sein, da zunächst nur vier Level zur Verfügung stehen. Dieser Mangel revidiert sich allerdings im Laufe des Spiels und ihr bekommt es umfangstechnisch mit einem vollwertigen Vertreter der Mega Man-Serie zu tun.
Die Levelabschnitte sind dabei von den Super Nintendo-Ablegern Mega Man X und Mega Man X2 inspiriert, wobei „inspiriert“ noch nett ausgedrückt ist. Kurz gesagt handelt es sich um relativ dreiste Kopien der SNES-Vorbilder. Lediglich einzelne Elemente mussten aufgrund der schwächeren Hardware eines Game Boy Colors entsprechend angepasst werden. Hintergründe sind detailärmer, die Gegneranzahl wurde reduziert und Level sind allesamt etwas kürzer geraten. Das mag jemandem, der die oben genannten Klassiker noch nie ausprobiert hat, nicht weiter auffallen, aber warum sollte man denn überhaupt auf eine komprimierte Version zurückgreifen? Außer der Möglichkeit es auch unterwegs zu zocken, fehlt es Mega Man Xtreme wirklich an Argumenten.
Sieht man allerdings über diese Punkte hinweg, bietet das Spiel genau das, was man von einem Mega Man erwartet: knallharte Plattform-Action, die vor allem im späteren Spielverlauf jeden Fehler bitter mit dem Tod bestraft. Besiegt ihr nach zahlreichen Versuchen endlich einen der fiesen Endgegner, dürft ihr dessen Waffe in euer Arsenal aufnehmen und verwenden. Im Vergleich zu den NES-Klassikern konnte Capcom dem Frust mit regelmäßigen Checkpoints etwas entgegenwirken, ohne den besagten Schwierigkeitsgrad zurückschrauben zu müssen. Ein damals wie heute gelungener Kompromiss, der jedoch schon andeutet, wie sich die Spieleindustrie in den weiteren Jahren entwickeln wird.
Ganz besonders hervorzuheben ist allerdings der Soundtrack. In Japan heißt der Gute nicht ohne Grund Rock Man, denn fast alle Tracks haben Ohrwurmcharakter und motivieren stets zu erneutem Spielen. Das einzige, was etwas irritiert, ist die Tatsache, dass beim Aufladen eurer Waffe, was mit einem einfachen Soundeffekt untermalt ist, die Hintergrundmusik etwas an Volumen verliert. Womöglich musste Capcom dem schwachen Soundchip des Game Coy Color Tribut zollen.
Roboception! Mega Man steuert zeitweise einen mächtigen Mech.
Unser Fazit
6
Überzeugend