Unser Test zum Spiel: TNT Racers: Nitro Machines Edition

Betrachtet man das Genre der Funracer, so gibt es für viele von euch eigentlich nur ein wirklich nennenswertes Spiel. Die Rede ist dabei natürlich von der Mario Kart-Reihe, die ihre Ursprünge bereits auf dem Super Nintendo hat und auch derzeit auf Wii und Nintendo 3DS für viele Partys auf dem Sofa sorgt. Mit TNT Racers: Nitro Machines Edition brachten die Entwickler von Keen Games nun aber einen Funracer für den kleinen Geldbeutel im eShop der Wii U heraus. Die Serie feierte bereits für WiiWare ihr Debüt auf einer Nintendo-Heimkonsole und kommt jetzt sogar erstmalig in HD daher. Ich hatte mich daher in den vergangenen Tagen von Panzern und Bananenschalen verabschiedet und stattdessen die Rennpisten in TNT Racers: Nitro Machines Edition unsicher gemacht.


Auf der Strecke geht es mächtig rund.

Euer Ziel in TNT Racers: Nitro Machines Edition ist es übrigens meistens gar nicht, als erstes die Ziellinie zu überqueren. Stattdessen müsst ihr darauf aufpassen, möglichst unversehrt zu bleiben, während ihr gleichzeitig euren Gegnern möglichst viel Schaden zufügt. Dabei findet das Spielgeschehen in einer isometrischen Ansicht statt, die manchmal schon an eine Vogelperspektive erinnert. Dies kommt gerade in Mehrspieler-Partien der Übersicht zugute, da ihr so nicht im Splitscreen fahren müsst. Ihr steuert euer Gefährt dabei ganz klassisch mit dem Control-Stick des Wii U GamePads, während ihr mit der A-Taste Gas gebt. Die B-Taste wird wiederum zum Bremsen benötigt.

Natürlich könnt ihr typisch für das Genre viele verschiedene Items einsammeln, um euch im Rennen einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Die Items können dann mit der X-Taste eingesetzt werden. Bei der Auswahl der Items haben die Entwickler übrigens ziemlich viel Kreativität bewiesen, auch wenn es im Endeffekt zumeist trotzdem nur auf dieselben Effekte hinausläuft, die ihr schon von Mario Kart kennt. So könnt ihr beispielsweise Ölpfützen legen, Minen platzieren oder auch eine Art Spiegelmodus aktivieren, in dem eure Gegner in die endgegengesetzte Richtung lenken müssen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir beim Testen der Einzelspieler-Modi von TNT Racers: Nitro Machines Edition schon ziemlich schnell langweilig wurde. Das Spiel lebt, wie es in diesem Genre aber ehrlicherweise auch üblich ist, von seinen Rennen unter Freunden im gleichen Raum. Wer allein spielt, vertreibt sich die Zeit dann eben im Karriere-Modus. Hier wählt ihr aus fünf verschiedenen Rennklassen aus, wobei jede Klasse 15 einzigartige Herausforderungen bietet. Die Entwickler haben dabei spürbar versucht, möglichst viel Abwechslung in die Auswahl der einzelnen Herausforderungen zu stecken. Natürlich gibt es dabei viele klassische Rennen zu fahren, in denen ihr als Erster ins Ziel gelangen müsst (und dabei möglichst unversehrt bleiben solltet).

Dann gibt es auch noch Knock-Out-Rennen, in denen es ausschließlich um das Beschädigen anderer Fahrzeuge geht. Dies macht ihr natürlich am besten, indem ihr eure Kontrahenten mit Items abballert. Ihr könnt sie aber natürlich auch von der Straße drängen oder gänzlich andere Taktiken finden. Habt ihr die benötigte Anzahl an Knock-Out-Punkten erreicht, gewinnt ihr die Herausforderung. Auch Punkte-Rennen können viel Spaß machen. Hier müsst ihr eine vorgegebene Anzahl an Punkten erreichen, etwa durch das Einsammeln von Münzen oder durch das Ausführen von gewagten Sprüngen.

Der Karriere-Modus ist eine nette Beschäftigung für zwischendurch, auch wenn ich mich nur selten länger als 30 Minuten mit diesem Modus beschäftigt habe. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Herausforderungen nimmt dabei relativ gleichmäßig zu. Ihr schaltet dann eine neue Rennklasse frei, wenn ihr die ersten acht Herausforderungen der vorherigen Klasse abgeschlossen habt. Nach jeder Herausforderung könnt ihr eure Punktzahl in einer Online-Rangliste mit dem Rest der Welt vergleichen. Die Rangliste ist auch eine gute Methode, um euch zum erneuten Spielen zu motivieren. Trotzdem kam es während meines Tests manchmal vor, dass die Rangliste nicht korrekt geladen wurde. Wollt ihr alleine spielen und habt keine Lust auf den Karriere-Modus, könnt ihr außerdem noch einzelne Rennen nach eigenen Regeln erstellen oder Turniere fahren. Es läuft aber im Endeffekt immer auf dasselbe hinaus, weshalb ich diesen Modi hier keine weitere Beachtung schenke.

Aus technischer Sicht macht TNT Racers: Nitro Machines Edition einen soliden, aber keineswegs bahnbrechenden Eindruck. Die einzelnen Strecken, auf die ich gleich noch präziser eingehen werde, sind allesamt recht abwechslungsreich und farbenfroh gestaltet. Das Bild wirkt dabei recht scharf und knackig, wäre vermutlich aber trotzdem in ähnlicher Ausführung auch auf älteren Konsolen möglich gewesen. Der Download-Titel sieht auf dem kleinen Bildschirm des Wii U GamePads meiner Ansicht nach etwas besser aus. Die Melodien sind ebenfalls recht stimmungsvoll, kommen jedoch lange nicht an den Kult-Faktor eines Mario Kart heran. Aber die Musik aus dem Hauptmenü geht mir bis zu dieser Minute (und wohl auch danach noch) gehörig auf den Sack!

In TNT Racers: Nitro Machines Edition erwarten euch insgesamt 13 verschiedene Rennstrecken, wobei diese im Laufe des Spiels auch spiegelverkehrt befahren werden können. Ihr fahrt dabei auf allen Teilen der Erde, vom Strand bis zur Eislandschaft, über Lavastrecken bis hin zum Ödland. Natürlich variieren die Pisten auch hinsichtlich ihrer Schwierigkeit. Gerade auf den späteren Strecken haben die Entwickler diverse Fallen eingebaut, an denen ihr wertvolle Sekunden im Kampf um das Siegerpodest verlieren könnt.

Kommen wir nun zum wahrscheinlich wichtigsten Teil dieses Spieletests: Ich kann euch das Spiel nicht empfehlen, wenn ihr (fast) nur alleine spielen wollt. Meiner Ansicht nach haben es die Entwickler (trotz genannter Bemühungen) nicht geschafft, genügend Anreize für Einzelspieler zu schaffen. Im Mehrspieler-Modus sieht das Ganze allerdings schon ganz anders aus. Hier könnt ihr mit maximal vier Spielern gleichzeitig um die Wette fahren, wobei ein Spieler dabei auf den Bildschirm des GamePads schaut. Das Spiel unterstützt dabei übrigens auch die Wii-Fernbedienung, das Nunchuk und den Wii U Pro Controller.

Auch wenn der Mehrspieler-Modus meiner Ansicht nach nicht mit einem Mario Kart mithalten kann, so kommt ihr doch häufig Freude (oder doch Schadenfreude?) auf. Leider haben es die Entwickler versäumt, einen Online-Modus einzubauen. Hier haben die Entwickler es verpasst, auch Spieler zufriedenzustellen, die nicht immer die Möglichkeit haben, lokal mit Freunden zusammenzuspielen. Laut des Miiverse-Beitrags eines Entwicklers liegt dies übrigens daran, dass die Entwickler das Spiel komplett selbstständig finanziert haben und das Budget deshalb nicht ausgereicht hatte.


Auch im ewigen Eis nehmt ihr an heißen Rennen teil.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Kevin Maßmann

Für weniger als zehn Euro bekommt ihr mit TNT Racers: Nitro Machines Edition einen soliden Funracer, der sein Potenzial erwartungsgemäß im lokalen Mehrspieler-Modus entfaltet. Im Einzelspieler-Modus hatte ich mich leider bereits nach wenigen Sessions „sattgefahren“, da mir irgendwann die Anreize fehlten. Habt ihr hingegen die Möglichkeit, regelmäßig mit Freunden zu spielen, ist das Spiel sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Nur hoffentlich geht mir irgendwann einmal die Musik aus dem Hauptmenü aus dem Kopf…

Die durchschnittliche Leserwertung

1 User hat bereits bewertet

Kommentare 3

  • fredisahlmann

    Also ich finde das Spiel ziemlich schwer und unfair...der Frustfaktor ist ziemlich hoch...

  • delpadio

    Tja mit einem Online-Modus wäre es vielleicht noch ein wenig öfters bei so manch einem in der Schleife. So ist das Spiel leider nich für allzu viel zu gebrauchen.

  • Shortiloe

    Ein sehr schöner Test, Kevin. :love:


    Das der Online-Multiplayer nicht dabei ist, weil die Entwickler das Ganze aus eigener Tasche bezahlt haben und das Budget nicht ausreichte, ist vollkommen zu akzeptieren. Ich hoffe jedoch, dass sie die Möglichkeit bekommen, diesen nachzureichen. Ich würde instant zuschlagen.