Test zu Skylanders: Trap Team - Wii U
Unser Test zum Spiel: Skylanders Trap Team
Mit dem Skylanders-Franchise hat Activision einen Nerv bei Videospielern getroffen, völlig unabhängig vom Alter. Egal ob Sammler, Kind oder einfach Fan von spaßigem Koop, mit den kleinen Figuren, die man auf ein Portal stellt und dann im Spiel zum Leben erweckt, kann man viele Spieler begeistern. Mit Skylanders: Trap Team geht der Spaß in die vierte Runde und bringt eine komplett neue Spielmechanik mit sich: Ihr dürft eure Feinde einfangen und im Kampf einsetzen. Doch kann diese neue Mechanik eine Reihe, die zum vierten Jahr in Folge veröffentlicht wird, mit genügend frischem Wind versorgen?
Willkommen in den verrückten Skylands. Verrückter als die Welten sind aber die Charaktere, im Bild ein Zora-Abkömmling.
In Skylanders: Trap Team hat sich Kaos, der Oberbösewicht der Reihe, wieder etwas ganz Böses ausgedacht, um die Herrschaft über Skyland zu erlangen. Er hat das größte Gefängnis des Landes, den Wolkenknacker-Knast, in die Luft gesprengt, und gleichzeitig alle Bösewichte befreit, die darin gefangen waren. Gemeinsam mit den entlohenen Fieslingen sorgt Kaos nun für ordentlich Ärger. Doch schon bald merkt er, dass die ganze Geschichte ein wenig zu groß für ihn wird. Eure Aufgabe ist es, erneut, in die Rolle der Skylander zu schlüpfen und für Recht und Ordnung zu sorgen.
Der neueste Twist ist, dass ihr die entflohenen Häftlinge einfangen müsst. Dafür wird sogar ein neues Portal geliefert, in das ihr Fallen hineinstecken könnt. Die Fallen gibt es für jedes Element und in zahlreichen Ausführungen, jedoch benötigt ihr im Grunde für jedes Element nur eine. Trefft ihr im Spiel auf einen der entflohenen Fieslinge und besiegt ihn im Kampf, steckt ihr die dazugehörige Falle des jeweiligen Elements in das Portal und schon fliegt der Bösewicht in das Zubehör hinein und wird darauf gespeichert.
Besonders lustig ist, dass in dem Portal ein kleiner Lautsprecher eingebaut wurde und der Bösewicht darüber diverse Kommentare während des Spielens abgibt. Ob ihr einen Schatz gefunden, einen Feind besiegt oder das Level abgeschlossen habt, irgendetwas gibt es immer zu sagen. Sollte euch das irgendwann auf den Wecker gehen, könnt ihr die Sprüche aber auch abschalten. Dieses Feature erzeugt allerdings erst so richtig das Gefühl, dass ihr die jeweiligen Gangster tatsächlich in der Falle stecken habt.
Wie bereits angesprochen, reicht eine Falle pro Element aus (Wasser und Leben wird mitgeliefert, den Rest müsst ihr nachkaufen), um alle zugehörigen Bösewichte fangen und anschließend spielen zu können. Jedoch könnt ihr immer nur einen Fiesling auf der Falle speichern, gewechselt wird zwischen den Levels; die anderen landen automatisch in der Reserve und warten auf ihren Einsatz. Den in der Falle befindlichen Bösewicht könnt ihr in den Stages dann jederzeit in den Kampf rufen. In diesem Fall wechselt der aktuelle Skylander, den ihr momentan auf dem Portal stehen habt, den Platz mit dem Unhold und ihr übernehmt direkt die Kontrolle über ihn.
Interessant ist, gerade für Koop-Player, dass mit den Bösewichten teilweise richtig gute Koop-Fähigkeiten nutzbar sind. So gibt es beispielsweise Brokolli Guy, der Heilkräfte besitzt und gerade in kritischen Kämpfen für Hilfe sorgen kann. Natürlich könnt ihr ihn auch im Singleplayer nutzen, denn er zaubert quasi ein Heilfeld, das nach erneutem Auswechseln euren Skylander wieder zu Kräften bringt. Ein Aufleveln der Gangster ist nicht wirklich möglich, aber zu jedem von ihnen gibt es eine Mission, die nach Erledigen für mehr Power in ihren Angriffen sorgt.
Die Levelarchitektur ist wirklich schön geworden und ein Highlight des Spiels. Überall gibt es kleine Details zu finden.
Am Grundspielprinzip hat sich in Skylanders: Trap Team nicht viel geändert. Wie in den Vorgängern gibt es eine Basis, die ihr im Laufe der Story erweitert, beispielsweise um Arena-Kämpfe oder geheime Gebiete, in denen ihr Geld sammeln könnt. Von der Basis aus springt ihr in das nächste Level, haut dort alles kaputt, was euch nicht freundlich gesinnt ist, sammelt Geld für Upgrades und geht auf die Suche nach versteckten Schätzen. Wie bereits im Vorgänger Swap Force erhalten im Koop-Modus beide Spieler das eingesammelte Geld, weshalb ein Streiten um die Schätze nicht nötig ist.
Neben den Fallen gibt es einen weiteren, neuen Charaktertyp in Skylanders: Trap Team: die Trap Master. Das sind besondere Figuren, die als einzige dazu in der Lage sind, die in den Welten auftauchenden Traptanium-Kristalle zu zerstören. Diese versperren häufig den Weg oder bringen euch an geheime Orte. Während es möglich ist, all diese Kristalle mit dem einen Trap Master, der mit dem Spiel mitgeliefert wird, zu zerstören, funktioniert das nicht bei den neuen Element-Toren. Während es in den Vorgängern reichte, einfach einen Skylander eines jeweiligen Elements einzusetzen, besteht Trap Team darauf, dass ihr einen Trap Master für die Tore verwendet. Um also in alle Tore zu gelangen, müsst ihr euch unbedingt alle Trap Master kaufen.
Das wirkt wie ein Rückschritt und zeitgleich ein fieser Versuch, unbedingt alle Figuren an den Mann zu bringen. Verständlich und nicht unbedingt der große Unterschied gegenüber dem, was die Serie bisher gemacht hat, aber irgendwie schon ein wenig frech, da euch hier einfach keine Wahl gelassen wird. Das war etwas, was ich bisher immer gut fand: Auch Besitzer der alten Figuren konnten in den neuen Spielen in den Großteil der Gebiete kommen. In Trap Team ist das quasi gestrichen und man muss die neuen Figuren unbedingt kaufen. Sehr ärgerlich.
Das folgende Statement könnte einige von euch überraschen: Skylanders Trap Team ist eines der schönsten Spiele auf der Wii U, die es bisher gibt. Die Gegenden sind abwechslungsreich und bunt, glänzen mit kleinen Effekten und es gibt überall etwas zu entdecken. Besonders das Wasser (und Wasser-ähnliche Substanzen) sehen schick aus, vor allem wegen der kleinen Details wie schwimmende Fische in den Gewässern. Die deutsche Synchro ist gut, die englische aber besser. Allein schon, weil Kaos dieselbe Stimme wie Invader Zim hat. Großartig! Das GamePad der Wii U wird dieses Mal ganz anders genutzt als bisher, denn darauf könnt ihr immer den momentan gefangenen Schurken sehen (oder euren Skylander, wenn der Schurke gerade aktiv ist) und ihn sogar per Antippen ein wenig nerven. Leider ist die Auflösung auf dem GamePad miserabel, warum auch immer.
Wie in den Vorgängern gibt es auch in Skylanders: Trap Team wieder Minispiele. So könnt ihr das Skystone-Spiel spielen, das ein wenig an Yu-Gi-Oh oder Magic: The Gathering erinnert. Ihr habt eine handvoll Steine, die jeweils einen Angriffs- und Lebenswert haben. Das Spielfeld besteht aus drei Feldern, auf denen dann eure Steine platziert werden und gegen die feindlichen Steinchen antreten. Ziel ist es, die Energie eures Feindes auf 0 zu bringen. Ein weiteres Minispiel sind die Rap-Battles, in welchen ihr die vorgegebenen Knöpfe im richtigen Moment drücken müsst. Aber sagen wir mal so: Es ist eines der weniger guten Minispiele in der Skylanders-Reihe...
Auch wenn der Mehrspielermodus sehr spaßig ist, gibt es eine Sache, die gewaltig stinkt: Ihr könnt euch nur bis zu einer gewissen Weite voneinander entfernen. Das ist im normalen Spielverlauf (meistens) nicht störend, aber gerade in Jump'n'Run-Gebieten, in denen ihr Sprungplatten nutzen müsst, die euch durch das Level befördern und durch die Gegend fliegen lassen, könnt ihr davon ausgehen, im Nichts zu landen, sollte euer Mitspieler nicht mit euch die Sprungplatte betreten. Oder der Mitspieler wird einfach in die Luft hinterherteleportiert und landet anschließend im Nichts. Zwar verliert man dabei keine Lebenspunkte, aber manchmal geht einem dann die Chance auf ein Item oder Geld flöten. Ebenfalls unschön: Manche Missionen, die ihr mit den Schurken erledigen könnt, sind nur für einen Spieler designt. Der andere muss dann warten, bis die Quest vorüber ist.
Die Minispiele gehören nicht zu den besten der Skylanders-Reihe. Immerhin enthält der Name dieser Band ein tolles Wortspiel.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel