Test zu Shantae and the Pirate's Curse - Wii U
Unser Test zum Spiel: Shantae and the Pirate's Curse
Es kommt in Zeiten des Internets selten vor, dass man als leidenschaftlicher Spieler komplett unbeschrieben in ein Spiel startet. Trotzdem war dies bei mir mit Shantae and the Pirate’s Curse, welches von WayForward Technologies für den Nintendo eShop des Nintendo 3DS und der Wii U entwickelt wurde, der Fall. Ich hatte mir vor dem Test weder Screenshots noch einen Trailer zu Gemüte geführt. Den Namen Shantae hatte ich zwar bereits im Vorfeld im Zusammenhang mit Videospielen schon einmal gehört, doch konnte ich diesem kein spezifisches Genre zuordnen. Nun sitze ich hier und bin Dennis unglaublich dankbar, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, dieser Perle einen genaueren Blick abzustatten.
Die bauchtanzende Shantae kämpft in ihrem neuesten Abenteuer als Piratin mit besonderen Waffen.
Die beschriebene Jungfräulichkeit im Bezug auf das Spiel machte sich anfangs etwas negativ bemerkbar. Überrumpelt wurde ich zunächst mit Fakten und Geschehnissen, denen ich keinerlei Bedeutung zuordnen konnte. Dieser Zustand ist aber glücklicherweise nicht von Dauer und es wird einem schnell klar, dass man mit Shantae ein Mädchen – ehemals Halb-Djinni – spielt, die ihre früheren, magischen Kräfte verloren hat. Lediglich das lila Haar, das im Spiel als eine Art Peitsche fungiert, steht ihr noch zur Verfügung. Nach anfänglichen Strapazen werdet ihr euch mit eurer Erzfeindin namens Risky Boots verbünden. Zusammen müsst ihr euch nämlich einer viel größeren Gefahr zuwenden, die das Glück der gesamten Bevölkerung bedroht.
Das heißt für euch im Klartext, dass wir euch in klassischer Schnetzelmanier von links nach rechts durch verschiedene Areale prügeln. Die Welten selbst sind dabei frei begehbar, aber über ein Inselsystem voneinander abgetrennt. Dieses System sorgt in erster Linie für sehr viel Abwechslung. Schließlich sind die Inseln, die ihr auf eurer Reise erkunden werdet, alle von komplett unterschiedlicher Flora und Fauna. Eine einzelne Insel ist dabei genau so groß, dass man sich noch darin verlaufen könnte, lästige Märsche einem aber erspart bleiben.
Neben dem Kämpfen gibt es allerdings noch viel mehr zu tun. Immer wieder werdet ihr mit kleineren oder auch größeren Rätseln konfrontiert, die teilweise auch ziemlich knifflig werden können. Oftmals mangelt es nämlich an Hinweisen und man grast deshalb regelmäßig bekannte Gebiete ab, um weiter voranzukommen. Dieses Prinzip mag zunächst etwas anstrengend klingen, doch erlernt ihr auf eurer Reise ständig neue Fähigkeiten, die ihr wie in den Metroid-Spielen zum Freischalten neuer Wege einsetzen könnt. Darunter befinden sich zum Beispiel Risky Boots Schusswaffe, mit der sich Schalter aus der Ferne aktivieren lassen, oder ihr überdimensionaler Hut, der als Fallschirm missbraucht werden kann. Es lohnt sich eigentlich fast immer, nochmal in ein bereits bekanntes Gebiet zurückzukehren, um des Rätsels Lösung oder einen der zahlreichen Sammelgegenstände zu finden.
Shantae steuert sich auf ihrer Reise unglaublich agil und präzise, ähnlich wie es viele von euch bereits aus The Legend of Zelda: A Link Between Worlds kennen sollten. Dies ist auch bitter nötig, denn der Schwierigkeitsgrad steigt stetig an und man wird durchaus den ein oder anderen Bildschirmtod erleiden. Die Bosskämpfe stellen dabei noch eine ganz besondere Herausforderung dar, da jeder mit einer individuellen Strategie besiegt werden möchte.
Die Grafik ist in einem charmanten Retrostil gehalten, der während des Spielens sehr gut zur Geltung kommt. Die Inseln sind mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet worden und insbesondere die Stadt wirkt trotz 2D-Grafik quicklebendig. Im Vergleich zwischen den beiden Plattformen – Wii U und 3DS – fällt auf, dass das Spiel natürlich auf dem großen Fernseher hervorragend zur Geltung kommt, aber auch auf dem Handheld eine gute Figur macht. Die Musik weiß ebenfalls schwer zu begeistern. Die Titel stammen von Jake Kaufmann, den man bereits durch Spiele wie Shovel Knight in guter Erinnerung haben sollte. Sie laden zum Mitsummen ein und peitschen einen stets nach vorne. Ich habe sogar das Spiel manchmal einfach laufen lassen, nur um der wirklich traumhaften Musik zu lauschen.
Shantae glänzt nicht nur mit fantastischen Gameplay, auch der Retro-Look kann sich sehen lassen und erinnert an alte Zeiten.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel