Test zu Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung - Wii
Unser Test zum Spiel: Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung
Beschäftigt man sich schon länger mit Anime & Manga und ist ein Fan von Krimis, kommt man nicht an Gosho Aoyama's Figur Detective Conan vorbei. Nach mehreren erfolgreichen Jahren in Japan wurde auch der deutsche Markt mit der Anime-Serie und den Bänden rund um Shinichi Kudo beschert. Durch den Erfolg gedachte sich wohl auch Marvelous Entertainment auf der Erfolgswelle mit zu schwimmen und entwickelte ein exklusives Wii-Spiel zur Serie. Nun kann man selbst Conan sein, knifflige Fälle lösen und als Mitglied der Detective Boys stets zur Hilfe eilen. Doch gehen Ideen und Spielkonzept auf? Das erfahrt ihr in unserem Review zu Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung.
Um dem Wirrwarr an Namen und Personen vorzubeugen, klären wir euch erst einmal auf, worum es eigentlich geht. Der Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo wurde während eines Einsatzes von der sogenannten schwarzen Organisation überrumpelt und bekam ein Gift verabreicht, welches ihn schrumpfen ließ. Äußerlich sieht er wie ein Grundschüler aus, innerlich hat er aber immer noch seinen messerscharfen Verstand. Um weiter seiner eigentlichen Arbeit nachzugehen, taucht er unter und nennt sich zukünftig Conan Edogawa. Mit diversen Gimmicks von seinem Freund und Professor Agasa unterstützt er Kogoro Mori, Vater von Ran Mori und seine Detektei. Nun ist er in seinem neuesten Fall mit der ganzen Truppe unterwegs. Kogoro Mori, seine Tochter Ran Mori und die ganze Gruppe der Detective Boys. Diese besteht aus Genta Kojima, Mitsuhiko Tsuburaya, Ayumi Yoshida und Ai Haibara.
Detektiv Mori wurde zur großartigen Eröffnung des Mirapolis eingeladen, einem Ort, an dem alle Träume wahr werden sollen. In dem riesigen Hotel wird jede Altersklasse unterhalten. Ihr selbst könnt euch frei bewegen und alles erkunden. Doch natürlich wäre es kein Krimi, wenn nichts drastisches passieren würde. Im späteren Verlauf entdeckt ihr eine Frauenleiche und müsst zum Beispiel diesen Mord aufklären. Doch dazu später mehr.
Wollt ihr mit Conan die Gebäude begutachten, so nutzt ihr den Control-Stick, um ihn zu bewegen. Nach einer Spielzeit von circa 30 - 45 Minuten merkt man jedoch, dass die riesigen Gebäude eher die Spielzeit strecken, statt euch im Spiel voranzutreiben. Glücklicherweise könnt ihr über die Karte jederzeit den Ort wechseln und somit eure Zeit besser nutzen, als minutenlang und ohne Ereignisse von A nach B zu latschen. Wollt ihr eine bestimmte Person ansprechen oder ein Objekt genauer unter die Lupe nehmen, drückt ihr den B Trigger, um den Lupenmodus zu aktivieren. Nun habt ihr die Möglichkeit, einen Ausschnitt des Spielbildschirms detaillierter zu betrachten. Leuchtet die Lupe rot auf, heißt das, dass ihr diese Stelle genauer betrachten beziehungsweise Menschen ansprechen könnt. Eine sekundäre Funktion bietet der B Knopf auch. Und zwar wird die Kamera zurückgesetzt. Und das müsst ihr oft machen. Über das gesamte Spielgeschehen erlebt man, dass die Kameraausrichtung- und führung alles andere als gut gelöst wurde. Oft ist sie zu nah am Geschehen und mehr schlecht als recht ausgerichtet. So müsst ihr selbst nachhelfen, um nicht den Überblick zu verlieren. Befindet ihr euch an einem Tatort, dient der Wii-Remote Cursor dazu sich zum Beispiel die Leiche oder diverse Gegenstände genauer anzusehen. Da ihr zu Fuß nicht ganz so fix seid, stehen euch natürlich auch die bekannten Gimmicks wie das solarbetriebene Skateboard oder die Detective Boys-Anstecknadel, womit ihr mit den anderen kommunizieren könnt, zur Verfügung.
Seid ihr einem Fall auf der Spur, könnt ihr durch Gespräche mit bestimmten Leuten Indizien sammeln und diese später zusammenfügen. Alle wichtigen Details werden auch immer abgesichert und sind jederzeit abrufbar. Habt ihr genug Infos gesammelt, könnt ihr die Indizienkette zusammenfügen. Solltet ihr jedoch einmal Probleme haben, können euch Conans Hinweise auf die Sprünge helfen. Anfangs stehen euch drei Stück davon zur Verfügung, durch Minispiele könnt ihr jedoch wieder neue gewinnen. Hier könnt ihr nun euren Spürsinn aktivieren und mit bestimmten Infos euren Fortschritt bereichern. Fügt ihr die imaginären Puzzleteile zusammen, wird die Story des Spiels klarer und deutlicher. Wie schon erwähnt müsst ihr euch mit mehreren Menschen auseinandersetzen und somit viele Gespräche führen. Glücklicherweise gibt es auch einen Menüpunkt, der euch alle Beziehungen anzeigt. Mit jeweils einem kleinen Bild sowie einem kurzen Infotext erfahrt ihr, wer mit wem was hat bzw. nicht gut klar kommt. Und wollt ihr jemand bestimmten sprechen, könnt ihr mittels der Karte herausfinden, wer sich wo befindet und diese Person direkt ansteuern. Habt ihr genug von den Detektiv-Arbeiten könnt ihr euch mit diversen Minispielen wie Fußball, Curling oder einem Shooter auseinandersetzen. Jedoch wurden diese mehr als schlecht umgesetzt und bereiten dem Spieler so gar keine Freude. Glücklicherweise sind sie keine Pflicht und können umgangen werden.
Auch wenn das Gameplay mehr oder weniger überzeugen kann, hapert es an der Grafik. Die gesamte Kulisse, sowohl im Gebäude als auch außerhalb, ist unscharf und bietet grobe Texturen, wie sie auf den alten Konsolen noch vertreten waren. Auch die Animationen sehen nicht unbedingt gut als und lassen so manches steif wirken. Was jedoch das Auge erfreuen lässt sind die Artworks bestimmter Personen, die bei Gesprächen angezeigt werden und während des Geschehens variieren. Ein weiterer Minuspunkt ist der fehlende EDTV/HDTV-Modus. Lediglich eine Umschaltung zwischen 50 und 60 Hz wird geboten. Schade, da es in der heutigen Zeit schon fast Pflicht ist, ein hochauflösendes Bild mit zu integrieren.
Ganz klar, in einer schon bestehenden Serie muss der Sound stimmen. Jedoch wurde die Auswahl sehr begrenzt und das führt schnell zu einer monotonen Angelegenheit. Egal ob im Gebäude oder auf dem Hof, stets wird die ein und selbe Melodie gespielt. Hier wünscht man sich etwas mehr Abwechslung. Was jedoch schön ist, aber keine Pflicht, ist die Sprachausgabe. Wahlweise kann sie im japanischen Original oder in der englischen Übersetzung durch eure Boxen klingen. Eine deutsche Sprachausgabe fehlt. Aber man lässt den Spieler doch nicht ganz allein stehen, da es deutsche Untertitel gibt.
Unser Fazit

5
Für Genre-Fans