Test zu Shovel Knight: Specter of Torment - Nintendo Switch
Specter Knight ist tot, lang lebe Specter Knight!
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12. März 2017 um 13:41 - Marco Primmer
Mit Shovel Knight konnten Yacht Club Games im Jahr 2014 einen großen Erfolg feiern. Durch die Retro-Grafik wurde der Charme der alten Klassiker, aus der Zeit des NES, wiederbelebt und die Chiptune-Musik tat dabei ihr übriges, um die nostalgischen Gefühle gänzlich anzufeuern. Das Entwicklerteam ruhte sich dabei nicht auf ihrem Erfolg aus, denn mit Spector of Torment erschien jetzt bereits die zweite Erweiterung, welche ihr Debüt auf der Nintendo Switch feiern durfte. Ob das Spiel ein Fall für die Sense ist, lest ihr hier.
Während Specter Knight im Hauptspiel noch ein Boss war, dürft ihr in dieser Erweiterung mit ihm selbst die Sense schwingen. Als Diener der Verzauberin, müsst ihr in ihrem Auftrag weitere Mitglieder finden, die sich in den Dienst der Verzauberin stellen. Hier lautet die Devise: Der Weg ist das Ziel, denn wer die acht Mitglieder des niederträchtigen Ordens sind und wie die Sache ausgeht, sollte all jenen bekannt sein, die schon einmal die blaue Schaufel geschwungen haben. Natürlich ist das keine leichte Aufgabe und es wäre auch zu langweilig, wenn man ihnen einfach eine Nachricht zukommen lassen würde. Deswegen geht ihr Level für Level durch, sammelt auf dem Weg zum Boss allerhand Schätze und versucht so wenig das Zeitliche zu segnen wie nur möglich. Am Ende eines Levels wartet der obligatorische Bosskampf. Also nicht viel anders als in Shovel Knight, doch bevor es zum Showdown kommt, wird noch etwas Small Talk geführt. Ihr werdet es kaum glauben, aber Specter Knight versucht es erst mal im Guten und versucht die schurkischen Ritter zu überreden.
Specter of Torment stellt somit die Vorgeschichte zu Shovel Knight dar und gibt einen besseren Überblick, wie sich die Ritter zusammengetan haben. Aber da ist noch mehr. Die tragische Vergangenheit von Specter Knight ist ebenfalls ein Thema des Spiels, diese wird in Form von Rückblenden erzählt. Dadurch erhält der Charakter noch mehr Tiefe und man erfährt, wie er ein Untergebener der Verzauberin wurde.
Wie es schon bei Plague of Shadows der Fall war, haben die Level dasselbe Setting wie das Hauptspiel, allerdings wurde dieses ein wenig abgeändert, um mit den Eigenschaften des Charakters konform zu sein. Specter Knight ist weitaus agiler als Shovel Knight. Denn neben der Sichel, mit der man blitzschnell angreifen kann, schafft es Specter Knight in feinster Ninja-Manier die Wände hochzuklettern. Springende oder fliegende Feinde werden unterdessen verwendet, um sich an höher gelegene Orte oder über Abgründe zu katapultieren.
Leider ist eure Agilität auch eure Achillesferse, denn nicht allzu selten kommt es vor, dass ihr unweigerlich an Wänden hängen bleibt und diese hochlauft, obwohl dies nicht gewollt war. In brenzligen Situationen hat mich das schon den einen oder anderen Sack voll Geld gekostet. Glücklicherweise haben die Entwickler diesen Umstand bemerkt, denn viele eurer Curios, die Spezialattacken im Spiel, helfen euch dabei, die verlorenen Geldsäcke aus der Distanz und in Sicherheit wieder zu bekommen. Ansonsten ist die Steuerung wie gewohnt klasse und jeder Sprung sitzt nach ein paar absolvierten Leveln.
Rubine, Smaragde und Gold sind genauso wichtig in diesem Spiel. So ziemlich alles, was sich zerstören lässt, hinterlässt auch etwas Wertvolles vor Ort. Aber ihr solltet nicht nur auf die glänzenden Dinge achten, in den Leveln dürft ihr noch rote Totenschädel suchen und sammeln. Denn in eurem Hauptquartier wartet bereit ein Händler darauf, dass ihr eure Schädel gegen Curios eintauscht.
Auf eine Weltkarte wurde in dieser Erweiterung verzichtet. Ihr gelangt in die verschiedenen Level mithilfe eines magischen Portals, welches sich im Schloss der Verzauberin befindet. Den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Level kann man anhand ihres Kopfgeldes ablesen. Ungeübte Spieler sollten hier eher zu den niedrigeren Ausschreibungen greifen. Aber auch für Profis bietet das Spiel einiges. Ich selbst bin jetzt kein Neuling in diesem Genre, aber einige Level haben schon etwas für Frust gesorgt, da hier höchste Präzision und Geschick gefragt ist.
Was hier wohl viele interessieren sollte, ist, wie das Spiel auf der Nintendo Switch aussieht. Das Bild ist in jedem Modus gestochen scharf und es kam während des Testens nie zu Framerate-Einbrüchen. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Auch wenn die Steuerung recht präzise reagiert, ist das „Digikreuz“ auf den Joy-Con nur bedingt dafür geeignet, es fühlt sich im Vergleich zum Pro Controller etwas ungenau an. Dennoch ist die Steuerung, egal ob Joy-Con oder Pro Controller, intuitiv. Selbst bei schnellen und reflexartigen Aktionen behält man meistens alles in Griff.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel