Feuer gegen die Kälte – Little Inferno gibt es nun auch für die Nintendo Switch
World of Goo war zu Wii-Zeiten ein absoluter Überraschungshit für mich. Und auch Human Ressource Machine konnte mich überzeugen. Was haben diese beiden Titel gemeinsam? Sie stammen beide vom gleichen Entwicklerteam. Doch das sind nicht die einzigen beiden Titel. Auch Little Inferno stammt von der Tomorrow Corporation. Bereits zu Wii U-Zeiten konntet ihr das Spiel im Nintendo eShop erwerben. Wir schauen uns heute die inhaltlich beinahe identische Nintendo Switch-Version an.
Alle reden von der Klimaerwärmung, doch das ist Quatsch. Uns steht zwar ein Klimakollaps bevor, doch sind die Auswirkungen ganz anderer Art. Es wird bitterkalt! Leider ist das Erdöl aufgebraucht und da die Sonne aufgrund dichter Wolken nicht scheint, müsst ihr euch entweder warme Gedanken machen (ntower, ntower, NTOWER!!! Jetzt ist mir warm) oder Dinge in eurem neuen Little Inferno-Entertainment-Kamin verbrennen. Da man für Gedanken nichts zahlt, bietet euch das Spiel einen digitalen Kamin an. Euer Ziel ist es, alle möglichen Dinge zu verbrennen. Da gibt es zum Beispiel Bilder, Stofftiere, Spielzeugbusse, Magic Mushrooms, Käfer, Trockeneis, Wecker, Magneten, Kreditkarten etc. Die Kreativität der Tomorrow Corporation ist einfach unglaublich.
Der Clou an der Sache: Alles verbrennt anders. Gehen wir also in den Katalog und suchen uns zum Beispiel den Spielzeugbus aus. Den kaufen wir von unserem Geld, stellen ihn in den Ofen und zünden ihn an. Nach wenigen Sekunden fangen die Passagiere an, wie am Spieß zu schreien, bis das Gefährt explodiert. Vielleicht krabbelte zu dem Zeitpunkt auch eine Spinne im Kamin, die gleich mit in Flammen aufgeht. Nachdem ihr den Gegenstand verbrannt habt, erhaltet ihr mehr Geld zurück als ihr zuvor ausgegeben habt. Das überschüssige Geld könnt ihr dann in neue Gegenstände investieren oder euer Postfach erweitern, damit ihr mehrere Gegenstande gleichzeitig bestellen könnt. Apropos mehrere: Ihr könnt auch viele Gegenstände gleichzeitig in eurem Ofen verbrennen. Es gibt auch sogenannte Combos. Verbrennt ihr zwei bestimmte Gegenstände zusammen, erhaltet ihr einen Combopunkt. Diese schalten weitere Kataloge mit neuen Gegenständen frei.
Wage Hinweise für die verschiedenen Combos erhaltet ihr im Combo-Katalog. Ab und zu schreiben euch auch verschiedene Persönlichkeiten an. Neben dem Wettermann über den Wolken (der verdächtig an den Schildermaler aus World of Goo erinnert), der euch über das aktuelle (kalte) Wetter informiert, schickt euch auch eure Nachbarin Briefe, die neben Small Talk auch nach Gegenständen fragt. Manchmal schenkt sie euch auch seltene Gegenstände, die ihr, wie die Briefe, natürlich sofort verbrennt.
Der Grafikstil von Little Inferno erinnert eindeutig an World of Goo. Die Charaktere aus dem Werbefilm sehen 1:1 so aus und auch die restlichen Gegenstände hätten genauso aus dem Goo-Universum stammen können. Der zum Teil sehr schwarze Humor ist einfach genial. Neben den verschiedenen Verbrennungsanimationen sind auch die Briefe absolut lesenswert.
Die Intromusik von Little Inforno hätte ebenfalls ein Stück aus World of Goo sein können. Sonst gibt es aber nur noch Musik beim Briefe lesen, Artikel bestellen oder sonstigen Einstellungen. In der Kaminansicht selber ist es still. Dafür sind die Soundeffekte sehr gut, da sich jeder Gegenstand beim Verbrennen anders anhört. Neben dem Bus hat es mir auch die Opernsängerin angetan.
Ihr habt Nintendo Switch-typisch die drei Arten, den Titel zu spielen. ich persönlich bevorzuge die Touchscreen-Steuerung im Handheld-Modus. Diese ist präzise und fühlt sich gut an. Das Gleiche kann ich über die Pointer-Steuerung mit den Joy-Con nicht behaupten. Da die klassische Sensorleiste fehlt, berechnen die Controller die Position des Zeigers anders. Dadurch kann man die Steuerungseinheiten zwar halten, wie man will, doch leider verschob sich recht zügig der Pointer und wurde unpräzise. Die Lösung: Ständig musste ich die Plus-Taste drücken, um den Controller neu zu kalibrieren. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, ob dies an Little Inferno selbst liegt, oder, und das befürchte ich, ein Problem mit den Joy-Con ist.
Ganz neu und exklusiv für die Nintendo Switch-Version ist ein Mehrspielermodus. Mit einem zweiten Joy-Con könnt ihr lokal zusammen mit einem Freund Gegenstände verbrennen. Jeder Spieler kann dazu auf jede Option zugreifen, also Items bestellen, verschieben und sie verbrennen. Eine nette neue Funktion und sinnvolle Ergänzung für Little Inferno.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit