Test zu Stardew Valley - Nintendo Switch
Ein neues Leben im Sternentautal
Rasant fortschreitende Technik, stetiger beruflicher Leistungsdruck, der Zwang, immer erreichbar zu sein – die moderne Gesellschaft kann zuweilen sehr großen Druck auf einzelne Individuen ausüben. Nicht selten wird diese Last dabei einmal zu groß. Dann ist es wichtig, dass man sich die dringend benötige Auszeit vom üblichen Alltag nimmt. Stardew Valley beginnt in genau einer solchen Situation – doch dann, unter besagtem Druck, erinnert ihr euch an das letzte Geschenk, das euch euer Großvater an seinem Sterbebett vermacht hatte. Versiegelt in einem Umschlag holt ihr ein Schreiben aus Schublade eures Schreibtischs hervor. Für diesen Moment war dieses Geschenk bestimmt: Um euch vorsorglich die größer werdende Last von den Schultern zu nehmen, hatte euch euer Großvater seine alte Farm im beschaulichen Sternentautal vermacht. Ein neues Leben sollte beginnen.
Dies beschreibt den Anfang von Stardew Valley, das nun auch endlich für die Nintendo Switch erhältlich ist. Den Prolog des Spiels habe ich dabei bewusst auf euch selbst bezogen – schon vor dem eigentlichen Spielbeginn spielt Stardew Valley nämlich mit einer Interessanten Art der Immersion. Der Hauptcharakter, den ihr zu Beginn des Spiels erstellt, dient dabei bestenfalls als euer persönliches Ebenbild im Spiel – wie auch der Hauptcharakter selbst begebt ihr euch auf eine Reise ins Sternentautal, um eine Auszeit zu nehmen. Eine Auszeit vom Alltag, eine Auszeit von allen Sorgen, die auf euren Schultern lasten. Dazu spielt ihr euch mit Stardew Valley in einen fast schon meditativen Zustand – zwar bietet das Spiel komplexe und meist ineinandergreifende Elemente, doch sind die eigentlichen Spielmechaniken sehr simpel gehalten, sodass ihr zwar dazu angeregt werdet, eure Aktionen im Vorfeld zu planen, ihr aber auch einfach vor euch hin spielen könnt, um die tägliche Arbeit auf eurer Farm zu verrichten.
Mit der angesprochenen Immersion geht Stardew Valley dabei sogar noch einen Schritt weiter, was insbesondere auf den Spielbeginn zutrifft: Angekommen im Sternentautal führt man euch zum alten Farmhaus eures Großvaters. Das “alt“ ist hierbei zu betonen – “heruntergekommen“ wäre eine andere, nicht weniger treffende Bezeichnung. Der fruchtbare Boden, der das Farmhaus umgibt, ist von Unkraut und Steinen geradezu überwuchert, euer neues Haus ist klein und bietet kaum Platz. Im frühen Spielverlauf werdet ihr nun etwas mit eurem eigens erstellten Protagonisten gemeinsam haben: Ihr seid maßlos überfordert.
Auf Tutorials und andere Hilfestellungen verzichtet Stardew Valley weitgehend. Es ist an euch selbst, herauszufinden, wie ihr beim Wiederaufbau des Farmgeländes am besten vorgeht. Euch wird niemand mitteilen, wie ihr am besten an die nötigen finanziellen Mittel kommt, um in allerlei Saatgut oder gar neue Hofgebäude mitsamt Tieren zu investieren. Sobald ihr das geschafft habt werdet ihr selbst herausfinden müssen, welches Saatgut sich als das profitabelste offenbaren sollte, mit welchem System ihr euer Feld am besten bestellt und in welcher Form ihr eure jüngst geernteten Produkte für den maximalen Gewinn verkauft. Das entscheidende dabei ist, dass ihr an keinem der Punkte gänzlich versagen könnt – auch eine schlechte Ernte bringt letzten Endes Geld ein und führt zu einem Gewinn. Anstatt, dass euch das Spiel einen optimalen Lösungsansatz für all die Probleme des Bauernalltags vorschreibt, strebt ihr nach und nach selbst in allem, was ihr tut, nach eurer eigenen Form der Perfektion. Eure Farm steht dabei stets im Mittelpunkt des Spielgeschehens.
In Stardew Valley kommt eine besondere Zeitrechnung zum Einsatz, in der ein Jahr vier Monate zählt, die unsere vier Jahreszeiten mitsamt all ihrer Eigenheiten repräsentieren. Jeder Tag zählt dabei selbstverständlich 24 Stunden, nutzen könnt ihr davon allerdings maximal 20 – Eine Stunde hat dabei etwa die Dauer von einer Minute. Jeder Tag wird damit abgeschlossen, dass ihr euch schlafen legt. Dies kann entweder freiwillig oder unfreiwillig geschehen – seid ihr vor 2 Uhr in der Nacht nicht in der Heia, nickt euer Charakter schlicht ein, was eine Geldbuße zur Folge hat. Dass er es beim besten Willen nicht länger aushält, ist angesichts seiner tüchtigen und kräftezehrenden Arbeit und seiner täglichen Aufstehzeit allerdings kein Wunder. Pünktlich um 6 Uhr in der Früh erwacht euer Protagonist – dies kann stellenweise zu etwas nervigen Momenten führen.
Der Zeitaufwand der täglichen Arbeit, die ihr auf eurem Hof zu verrichten habt, kann je nachdem, in was ihr zuvor investiert habt, stark variieren. Anfangs besteht eure morgentliche Routine meist aus dem Gießen all eurer angebauten Nutzpflanzen. Dabei sei erwähnt, dass alle Aktionen mit Werkzeugen, die ihr ausführt, an eurer Energie zehren – ihr könnt also nicht so lange ackern, wie ihr wollt. eure Energie füllt sich lediglich durch den nächtlichen Schönheitsschlaf und durch Nahrung wieder auf – letztere werdet ihr anfangs aber erst einmal verkaufen oder bestenfalls aufbewahren wollen, da ihr all eure Gegenstände im etwas späteren Spielverlauf noch benötigen könntet. Je nach morgentlichem Aufwand startet ihr also zu Anfang nur mit einem bestimmten Kontingent an Energie in den restlichen Tag. Da ihr in dieser Zeit allerdings auch noch nicht allzu viele Nutzpflanzen eingepflanzt haben solltet, wird dies kaum ein Problem darstellen. Das Problem ist vielmehr, dass die meisten Aktivitäten, denen ihr tagsüber nachgehen könnt, erst um 9 Uhr beginnen.
So kommt es nicht selten vor, dass eure Hofarbeit innerhalb von wenigen Minuten im Spiel erledigt ist und ihr anschließend vor den verschlossenen Häusern in Pelikan, dem angrenzendem Örtchen zu eurem Hof, steht, das mit allerhand Geschäften und netten Einwohnern, die ihr unbedingt kennenlernen wollt, aufwartet. Ist eure Farm erst einmal größer und beherbergt auch Tiere, wird diese Problematik allerdings obsolet. Letztlich hängt es von eurer persönlichen Zeiteinteilung ab – die zusätzliche Zeit könntet ihr beispielsweise auch dafür nutzen, um zu Angeln, was durch ein zu Beginn sehr forderndes Minispiel motiviert. Dennoch wäre es schön, Einfluss auf den Spielbeginn des jeweils nächsten Tages zu haben, indem man sich beispielsweise einen Wecker zu einer bestimmten Uhrzeit stellen kann. Hin und wieder finden beispielsweise auch besondere Events statt, die allerdings erst ab einer jeweils anderen Uhrzeit beginnen – an derartigen Tagen werdet ihr abgesehen von der täglichen Hofarbeit nicht allzu viel erledigen, was nach Abschluss eurer Routine ebenfalls zu einer nervigen Wartezeit führen kann.
Die Ausnahme in Sachen “Hofarbeit“ stellen allerdings die ersten Tage einer neuen Jahreszeit dar: An einem solchen Tag habt ihr das Gefühl, die Zeit verginge im Flug – zumindest dann, wenn ihr mit ebenso viel Drang zum Perfektionismus an die Sache herangeht, wie ich. Alle Nutzpflanzen, in deren Saat ihr in einem örtlichen Geschäft investieren könnt, wachsen nur zu einer oder mehreren bestimmten Jahreszeiten. Sie kommen auch alle mit individuellen Ernteeigenschaften daher: Manche Nutzpflanzen werden einmalig geerntet, andere tragen immer wieder Früchte, einige Pflanzen liefern pro Ernte sogar einen mehrfachen Ertrag. Während ihr im ersten Frühling angesichts der Auswahl komplett überfordert seid, wächst eure Erfahrung mit jeder weiteren Jahreszeit an. Mein Perfektionismus führte mich dabei sogar dazu, mein Feld in einem Grafikbearbeitungsprogramm zu Beginn eines neuen Monats ausführlich zu planen – was, wieviel und wo genau ich es anbauen will. Auf das Resultat seid ihr dann meistens mächtig stolz – spätestens dann, wenn ihr einen Großteil eurer vielleicht sogar weiterverarbeiteten Ernte für eine ansehnliche Summe Geld verkauft.
Nützlich für die Feldarbeit ist dabei auch die Craftingmechanik des Spiels, die sehr vielseitig zum Einsatz kommt. Aus einem jederzeit aufrufbaren Menü heraus craftet ihr die verschiedensten Objekte – von Dekor-Gegenständen für euren Hof bis hin zu Sprinklern in verschiedenen Qualitätsstufen, solltet ihr die nötigen Ressourcen im Gepäck haben. Plant ihr euer Feld auf Basis mehrerer Sprinkler, die ihr hergestellt habt, müsst ihr bestenfalls niemals Gießen – das wollt ihr auch nicht mehr, sobald ihr erst einmal mehr als 200 Nutzpflanzen im Anbau habt. Um anschließend wirklich stolz auf eure Arbeit zu sein, werdet ihr euren Hof zusätzlich mit Wegen und Zäunen ausbauen – in Kombination mit neuen Hofgebäuden, die ihr nach und nach in Auftrag geben könnt, sobald ihr genug Bares angespart und genug Ressourcen gesammelt habt, wird euer Stück Land vom anfänglichen Dschungel schnell zu einer gepflegten Farm der Extraklasse. “Schnell“ bedeutet in diesem Fall in etwa 40-50 Spielstunden – nach 40 Stunden befinde ich mich aktuell im Sommer des zweiten Jahres, mein Hof ist allerdings noch lange nicht so, wie ich ihn haben will. Ihr könnt unglaublich viel Spielzeit in Stardew Valley stecken, ohne dass euch dabei langweilig wird oder ihr das Gefühl habt, ihr hättet eure Zeit verschwendet.
Die Motivation zieht ihr dabei natürlich nicht nur aus eurer Farm. Landleben schön und gut – aber eine nicht zu unterschätzende Kleinigkeit fehlt natürlich noch zu eurem Glück, was uns zum zweiten großen Aspekt von Stardew Valley führt. Auf kurz oder lang werdet ihr euch selbstverständlich mit einem Junggesellen bzw. einer Junggesellin in Pelikan anfreunden. “Selbstverständlich“ ist in diesem Fall wirklich wörtlich zu nehmen: Alle Charaktere, auch diejenigen, mit denen ihr keine Beziehung führen könnt, sind derart liebenswert ausgearbeitet, dass euch die Wahl richtig schwerfallen wird. Dies soll natürlich kein allzu großes Hindernis darstellen – anfreunden könnt ihr euch mit allen Bewohnern von Pelikan, die alle einen individuellen Tagesablauf haben, abhängig von der Jahreszeit, dem Wochentag und den vorherrschenden Wetterbedingungen.
Durch regelmäßige Gespräche lernt ihr die verschiedenen Persönlichkeiten schnell besser kennen. Die beste Art, um an Beliebtheit zu gewinnen, ist aber natürlich mit Geschenken – jedem Bewohner könnt ihr pro Woche bis zu zwei Geschenke überreichen. Dabei ist aber eure Intuition (oder euer Umgang mit Google) gefragt: Nicht Jedermann mag logischerweise dasselbe, und Geschenke wie Lehm oder Heuballen solltet ihr besser auch niemandem andrehen. Mit guten Geschenken lernen euch die jeweiligen Bewohner schnell zu schätzen, schlechte Geschenke können sich aber natürlich auch negativ auswirken. Wenn euch eine Person mehr und mehr mag, hat das allerlei Vorteile für euch zur Folge. In spielerischer Hinsicht erhaltet ihr ab und zu ebenfalls Geschenke von dem jeweiligen Bewohner, darüber hinaus schickt er euch unter Umständen eines seiner besonderen Kochrezepte. Neben diesen direkten Vorteilen bieten sich euch aber auch neue Gespräche und unter Umständen sogar besondere Ereignisse mit der jeweiligen Person, mit denen kleine, teils herzerwärmende Geschichten erzählt werden.
Am mitreißendsten sind diese Ereignisse bei den potenziellen Partnern. Ganz nach dem Motto “wo die Liebe hinfällt“ hatte ich mich bereits nach wenigen Spielstunden für die lilahaarige Abigail entschieden – das erste Event, das mit dieser abenteuerlustigen Gesellin ausgelöst wurde, konnte mich dabei schwer beeindrucken. Dies war der Moment, in dem ich Stardew Valley vollends gänzlich verfallen war. Bei einem Besuch in ihrem Haus zerrte sie mich plötzlich vor ihren Bildschirm – sie hatte große Schwierigkeiten in einem Videospiel, das man auch in der örtlichen Kneipe spielen kann. Sogleich startete sie einen Koop-Modus für zwei Spieler – und zu meiner Begeisterung geschah dies nicht nur in einer kleinen Zwischensequenz. Zusammen mit Abigail spielte ich besagtes, sehr simpel gehaltenes Arcade-Spiel, während am Bildschirmrand immer wieder Kommentare von Abigail zu lesen waren. Derart mitreißend und vor allem interaktiv sind zwar sehr wenige Events, wenn dies allerdings vorkommt, dann werdet ihr mehr als begeistert sein.
Nachdem wir das Farmleben und das Zwischenmenschliche behandelt haben, kommen wir nun zum dritten großen Aspekt von Stardew Valley: Der Minenarbeit. Ganz im Norden des anfangs sehr groß wirkenden Gebiets, das ihr frei bereisen könnt, befindet sich eine Mine mit sehr vielen Untergrundebenen – die genaue Anzahl will ich euch natürlich nicht verraten. Hier schürft ihr Erze und besondere Mineralien, die ihr beim ersten Fund dem örtlichen Museum spenden könnt. Für den Bau von Gebäuden oder der Herstellung von Gegenständen werden oftmals Metallbarren benötigt – um an diese zu kommen, benötigt ihr die entsprechenden Erze. Der Minenarbeit könnt ihr aber natürlich nicht in aller Ruhe nachgehen – dort schlummern nämlich mehr oder weniger furchterregende Monster.
Denn ja, trotz des friedlichen Daseins im Sternentautal: Stardew Valley bietet ein Kampfsystem – im weitesten Sinne. Rollenspielartig rüstet ihr euren Charakter mit einer von mehreren Waffen verschiedener Qualitätsstufen und Rüstgegenständen aus. Das eigentliche Bekämpfen der Monster ist dabei allerdings sehr simpel gehalten und funktioniert bestenfalls zweckmäßig. Mithilfe der Aktionstaste schwingt ihr beispielsweise euer Schwert, wodurch euer Gegner, der euch meist nur bei Berührung Schaden zufügen kann, zurückgestoßen wird und Schaden nimmt. Je nach Waffe müsst ihr eure Gegner dabei sehr oft treffen, bis sie sterben – ohne, dass diese dabei eine Gefahr für euch darstellen, da ihr sie mithilfe eurer Waffe immer wegstoßen könnt. Das führt zu langwierigen “Gefechten“, die schnell euren wahren Feind bei der Minenarbeit offenbaren: Die Zeit. Wie eingangs erwähnt, habt ihr spätestens um 2 Uhr in der Früh im Bett zu sein – abzüglich der anfänglichen Reisezeit von der Mine bis zu eurer Farm solltet ihr euch also spätestens um 0:30 auf den Rückweg machen.
Das Erforschen der Mine läuft nun so ab, dass ihr auf jeder Ebene nach einer Leiter sucht, die euch tiefer in die Mine führt. Diese kann sich unter einem zu zerstörenden Stein befinden, auftauchen, wenn ihr einen bestimmten oder alle Gegner besiegt oder einfach offenliegen. Pro Arbeitstag in der Mine solltet ihr euch darauf konzentrieren, mindestens fünf Ebenen zu absolvieren. Dank einem Aufzug könnt ihr jederzeit zu jeder fünften Ebene zurückkehren, sobald ihr diese erstmals erreicht habt. Anfangs unzugängliche Erze und Mineralien findet ihr natürlich nur in tieferen Ebenen. Man munkelt sogar, dass es im späteren Spielverlauf noch eine lukrativere, wenn auch gefährlichere Möglichkeit gibt, um schnell an die verschiedenen Erze und Mineralien zu kommen...
Trotz des sehr zweckmäßigen Kampfsystem stellt die Minenarbeit genau die Art von Abwechslung dar, die Stardew Valley zu einem absoluten Dauerbrenner auf eurer Nintendo Switch werden lassen kann. Hier gilt dasselbe, wie für den Rest des Spiels: Spielmechanisch bietet Stardew Valley fast keinerlei Tiefe, diese erschließt sich nämlich ausschließlich aus dem großen Ganzen, dem Zusammenspiel von allen Aspekten und den dutzenden Möglichkeiten, die ihr beim Ausbau eurer Farm habt.
Zum großen Ganzen, was die Spielerfahrung mit Stardew Valley angeht, trägt die Präsentation des Spiels einen entscheidenden Teil bei. Eigentlich sollte ich mich schämen, dass ich es erst jetzt erwähne – der Soundtrack in Stardew Valley ist absolut grandios und kommt mit einer riesigen Gefühlspalette daher. Egal, ob fröhliche und lebendige Klänge im Sommer, melancholische Hintergrundmusik im Herbst oder die sanfte musikalische Untermalung innerhalb der ersten Ebenen der Mine, die teilweise sehr an Minecraft erinnern: Emotional trifft die Musik in Stardew Valley immer voll ins Schwarze. Optisch präsentiert sich das Spiel sehr hübsch, sofern man mit dem Pixel-Look etwas anfangen kann. Vor allem der abwechslungsreiche Stil der verschiedenen Jahreszeiten ist hierbei hervorzuheben. Das einzige, das ich auf der technischen Seite bemängeln muss, betrifft die Ladezeiten zwischen den einzelnen Tagen. Diese fällt wirklich lang aus, was während der ersten Male dazu führte, dass ich dachte, das Spiel sei eingefroren.
Ein letzter, kleiner Kritikpunkt betrifft die Abwesenheit von Tutorials und Hilfestellungen, was generell eine schöne und in diesem Fall sehr passende Sache ist. Hierbei hat man es allerdings ein klein wenig übertrieben – mancher Aktionen seid ihr euch schlicht nicht bewusst und könnt es auch nicht sein. Innerhalb eures Hauses ist es beispielsweise möglich, Objekte wie Stühle, die ihr frei platzieren könnt, zu rotieren – die entsprechende Taste ist weder besonders intuitiv, noch wird sie an irgendeiner Stelle vom Spiel hervorgehoben. Diese Problematik existiert leider nicht nur bei diesem Beispiel, fällt aber auch nicht allzu negativ ins Gewicht. Denn insgesamt ist Stardew Valley – ich kann es nicht anders formulieren – ein Meisterwerk, das in keiner Spielesammlung fehlen sollte. Selbst ich, der eine Vorliebe für Genres wie First-Person Shooter hat, komme von Stardew Valley nicht mehr los.
Unser Fazit

9
Geniales Spiel
Meinung von David Pettau
Um dieses Mal das Wichtigste direkt zu Beginn loszuwerden: Der Soundtrack von Stardew Valley ist grandios. Wie auch der Soundtrack, dessen Gefühlspalette sehr viel davon abdeckt, was man als Mensch so fühlen kann, schafft das Spiel selbst dies ebenfalls. In einem ständigen Zusammenspiel zwischen der Hofarbeit in Kombination mit meinem Perfektionismus, den kleinen Geschichten der Bewohner von Pelikan und der etwas anderen Art der Minenarbeit schafft es Stardew Valley, auch nach 40 Spielstunden nie langweilig zu werden. Trotz der simplen Spielmechaniken, die selten über das drücken einer bestimmten Taste an einem bestimmten Ort hinausgeht, wird Abwechslung ohne Ende geboten, für die ich durch meinen persönlichen Tagesplan auch selbst sorgen kann. Die Liebe und den Eifer, die in dieses Projekt geflossen sind, merkt man dem Spiel zu jeder Spielminute an – wie auch meiner Farm, ohne angeben zu wollen.
Meinung von Daniel Busch
Stardew Valley ist eine richtige kleine Spieleperle auf der Nintendo Switch. Wer mit Spielen wie Animal Crossing oder Harvest Moon etwas anfangen kann, der wird auch hier viel Spaß haben. Nach ein wenig Eingewöhnung ins Spielprinzip erwartet euch ein breitgefächerter Umfang, bei dem es immer etwas zu tun gibt. Selbst nach der sehr ausgiebigen Kampagne, die euch weit mehr als 50 Stunden beschäftigen soll, hört das Spiel nicht auf. Stardew Valley ist eines dieser behaglichen Endlosspiele, die euch mit einer Wohlfühl-Atmosphäre in ihren Sog ziehen. Der perfekte Kontrast zu den unzähligen Action-Krachern. Ihr könnt eure Farmer-Kreativität in vollen Zügen ausleben, sodass ihr selbst zwischen den Spielesitzungen des Öfteren daran denkt, was ihr als nächstes in Stardew Valley machen wollt. Grafisch ist Stardew Valley wirklich schön gestaltet und der farbenfrohe Pixellook passt einfach herrlich zum Spiel – ebenso wie die tollen Melodien, die das Spielerlebnis unterlegen. Zu einem Preis von nur 13,99 Euro – was sogar günstiger als auf anderen Plattformen ist – erwartet euch ein großartiges Spiel, welches euch aus eurem Alltag abholt und zu unzähligen behaglichen Stunden in eine schier magische Welt einlädt. Und mit der Nintendo Switch sogar unterwegs!