25 Jahre Pinball mit Kirby
Wir schreiben das Jahr 1993. Das Musikfernsehen ist mit den Sendern MTV und VIVA auf dem Höhepunkt der Popularität angekommen und die Musikrichtung Grunge bestimmt das Leben von vielen Jugendlichen. Im Bereich der Videospielunterhaltung tummeln sich viele Namen, die heute nicht mehr so populär sind wie damals. Atari, Commodore, 3DO und mehr spielen heute so gut wie keine Rolle mehr. SEGA und Nintendo beherrschen den Markt und befeuern ihre Fans auf den 16-Bit-Videospielsystemen mit einem Hit nach dem anderen. Aber auch der Handheld-Bereich ist weiter am Wachsen, und neben dem Game Gear ist der Game Boy von Nintendo die Taschenkonsole schlechthin. Im Jahr 1992 veröffentlichte Nintendo auf diesem Gerät bereits ein erstes Kirby-Spiel namens Kirby´s Dream Land, kurz darauf dann ein weiteres Spiel auf dem Nintendo Entertainment System. Nun bekam Kirby seinen zweiten Auftritt auf dem Game Boy spendiert, doch dieses Mal in einer etwas anderen Form.
Kirby ist eine Flipperkugel, da hätte man ja eigentlich auch drauf kommen können. Aber der Titel lässt da natürlich auch keine Zweifel dran, schließlich ist mit Kirby´s Pinball Land eigentlich alles gesagt. Das Spielprinzip ist dann auch so wie bei klassischen Flipperautomaten, wie ihr sie aus der Spielhalle kennt, wobei Kirby wie erwähnt die Rolle der Kugel einnimmt. Ihr schießt Kirby ins Spielfeld und schlagt ihn dann mit zwei Flippern immer wieder nach oben, um verschiedene Objekte zu treffen und möglichst lange im Spiel zu halten. Schließlich wollt ihr ja so viele Punkte wie möglich erzielen, wobei Ihr per Knopfdruck übrigens auch virtuell am Tisch rütteln könnt.
Es stehen drei Spieltische zur Verfügung, die in beliebiger Reihenfolge angegangen werden können und jeweils aus drei Ebenen bestehen. Ergänzend dazu existiert je noch eine Bonusrunde und ein Endgegner. Bei einem neuen Start auf einem Tisch startet ihr in der mittleren Ebene und könnt so bereits von Beginn an Punkte sammeln. Fällt Kirby aus der untersten Ebene hinaus, könnt Ihr ihn mit einem gut abgestimmten Knopfdruck wieder zurück ins Spiel befördern. Hierbei habt ihr die Chance ihn auch bis ganz nach oben auf dem Tisch zu katapultieren. Dies wird jedoch jedes Mal schwieriger. Schafft Ihr es nicht, verliert Ihr eines eurer drei Leben, wobei es möglich ist, sich wieder welche dazu zu verdienen, wenn auch nicht so einfach.
Im Unterschied zu regulären Flippertischen gibt es bei Kirby´s Pinball Land auf den Ebenen auch Objekte, die sich bewegen. Der Vorteil eines digitalen Flipperautomaten ist ja gerade, dass man sich hier inspirieren lassen kann bei den Originalen aus der Spielhalle, aber dennoch eigene interaktive Elemente mit einbringen kann. So auch hier geschehen und da macht es durchaus Spaß die sich bewegenden gegnerischen Objekte zu treffen und zu schauen was passiert. Überhaupt macht es einen große Reiz aus, die Interaktionen der einzelnen Tische kennenzulernen und sich immer besser auf diese einlassen zu können. Da ist Kirby´s Pinball Land schon ähnlich wie die Originale. Jeder, der sich mal intensiver mit einem Flippertisch auseinandergesetzt hat, weiß, dass es hier durchaus auch seinen Reiz hat, einen solchen Tisch kennenzulernen und seine Eigenheiten beherrschen zu lernen. Aber seien wir dabei auch ehrlich, einen adäquaten Ersatz können und wollen die digitalen Flipperspiele nicht darstellen, aber sie bilden einfach ein Untergenre des Flipperns.
Nach einer Bonusrunde findet Ihr euch in der oberen Ebene wieder, wo nun drei Eier zerstört werden müssen, während die sogenannten Poppy-Brüder versuchen, sie wieder zu reparieren. Habt Ihr alle Küken befreit, erscheint kurzzeitig der Warp-Stern zum Endgegner Poppy Senior, den ihr ebenfalls durch wiederholtes Rammen besiegen könnt. Sehr ähnlich laufen auch die Bosskämpfe gegen die beiden anderen Bosse ab, hier ist keine so große Abwechslung geboten. Habt ihr schlussendlich alle drei Bosse besiegt, folgt der Endkampf gegen König Nickerchen.
Die optische Präsentation ist für ein Game Boy-Spiel gelungen, wenn auch keine grafische Referenz. Nachdem ihr euch daran gewöhnt habt, dass der Tisch nicht scrollt, sondern der Bildschirm zur nächsten Ebene wechselt, könnt ihr euch ganz gut einspielen. Es dauerte einige Zeit, bis ich mit dem Wechsel gut zurechtkam, aber dann war die Jagd nach den Highscores eröffnet. Sobald ihr das erste Mal König Nickerchen besiegt habt, bleibt euch eigentlich nur noch eure eigenen Highscores zu schlagen. Akustisch werden euch einige passende Sounds und Melodien präsentiert, die euch den Puls nach oben treiben sollen. Zwischendurch findet ihr aber auch einige Themen, die im Lauf der Jahre typisch für ein Kirby-Spiel geworden sind, euch also vertraut sein dürften.
Wenn ihr euch auch in Kirby´s Pinball Land stürzen wollt, bleiben euch zwei Alternativen. Entweder ihr besorgt euch das originale Game Boy-Modul, was ihr für ein paar Euro auf den einschlägigen Internet-Plattformen erwerben könnt, schnappt euch euren alten Game Boy und legt los. Oder alternativ erwerbt ihr das Spiel für die Virtual Console im Nintendo eShop für euer System aus der 3DS Familie. Ihr könnt aber das Game Boy-Modul auch in euer Super Nintendo Entertainment System stecken, sofern ihr einen Super Game Boy-Aufsatz habt, und dort das Spiel auch in Farbe genießen.
Unser Fazit

5
Für Genre-Fans