Test zu Bratz Kidz Party - Wii
Unser Test zum Spiel: Bratz: Kidz Party
Bratz sind die Konkurrenz-Spielpuppen zu Mattels Barbie. Laut diversen Quellen sollen die Püppchen für kleine Mädels mittlerweile einen Marktanteil von 40 % besitzen. So springen die Jungs von Game Factory auf den Zug auf und bringen unter anderem ein Spiel mit dem Titel Bratz Kidz Party für die Nintendo Wii heraus. Noch eins vorne weg: Nein, ich mag keine Puppen und ich habe auch nie mit welchen gespielt (Jaja, wer’s glaubt! Anm. des Lektors), allerdings muss man als Redakteur auch mal solche Games für Kids testen, damit die Eltern dieser Welt wissen, ob solche Partyspiele für ihre kleinen Töchter geeignet sind.
Nach dem Einwurf der DVD in eure Wii merkt man sehr schnell, dass man sich sehr viel Mühe gegeben hat, alles leicht verständlich zu erklären. Nach der Sprachauswahl aus 8 Sprachen wird man in das Spiel geworfen. Die ganzen Menüs werden mit deutscher Sprachausgabe sehr ausführlich erklärt. Erwachsene, die mit ihren Töchtern spielen, werden aber nach 5 Minuten genervt sein, dass jeder Vorgang bis zum Erbrechen erklärt wird. Nachdem man sein Profil erstellt und sein ausgewähltes Girl bestätigt hat, wählt man noch die Spieleranzahl aus (bis zu 4 Spieler) und dann geht es schon in das Hauptmenü der Pyjama-Party. Hier findet man die Menüpunkte: Neues Spiel, Shop und die obligatorischen Optionen. Unter dem Navigationspunkt Neues Spiel findet man die Modi Freies Spiel, in dem man die frei gespielten Minigames wiederholen kann, und das sogenannte Album. Im Album blättert man durch ein Fotoalbum und spielt die 10 Minispiele durch.
Die Minispiele sind von der Struktur sehr kindlich einfach gehalten und werden primär mit der Pointerfunktion der Wii-Fernbedienung gesteuert. Dies geht auch perfekt von der Hand. Sobald aber die dezent eingesetzte Bewegungssteuerung zum Einsatz kommt, kann es öfters hakelig werden. Oftmals ist die Erkennung ungenau oder es muss zu viel Kraft aufgewendet werden. Die Kids werden zum Beispiel beim Sackhüpfen Oberarme wie Arnold Schwarzenegger bekommen. Allerdings nicht weil das Schütteln zu anstrengend ist, sondern weil das Minispiel einfach zu lange dauert. Und das ist auch das primäre Problem des Titels. Die 10 Minigames wurden anscheinend künstlich gestreckt, um die Anzahl auszugleichen. Teilweise extrem nervig und langweilig hofft man manchmal einfach, dass es bald zu Ende ist. Besonders im Singleplayer-Modus wird es brutal, wenn man die anderen 3 CPU-Mitspieler mit anschauen muss. Denn nicht jedes Mal kann man die Runden der Mitspieler übergehen. Die Minispiele bestehen aus der "Modefotografie", in der man mit dem Pointer die heranlaufenden Models ablichten muss. Beim "Schlafsackhüpfen" muss man in einem langwierigen Ablauf mit dem Sack durch die Gegend hüpfen und seine Klamotten transportieren. Im "Wasser spritzen" befindet man sich auf einem Jahrmarkt, auf dem man die Ziele in seiner Farbe mit einem Wasserstrahl abspritzen muss. Im "Nähen" schneidet man aus einem Lakenstoff Formen für Klamotten aus. In der "Apfelkuchenattacke" bewirft man in einem Zeitlimit möglichst oft ein auftauchendes Ziel. Im "Magischen Spiegel" tanzt man bestimmte Bewegungen nach. Bei der "Pizza Party" muss man eine Pizza geschickt belegen. Der "Gutenacht-Hüpfer" erinnert stark an das Minispiel von Rayman Raving Rabbids, bei dem man darauf achten muss, dass der Chef einen nicht beim Langweilen erwischt. Nur diesmal ist es die Mutti, die darauf achtet, dass ihr auch brav schlaft. Bei "Lass die Musik nie enden" schießt man auftauchende Sterne ab, um einen Tanzschritt zu vollziehen. Im "Make-Up" bemalt man sein Girl und im Quiz muss man sich bestimmte Dinge von seinen Freundinnen merken. Wenn man alle Minispiele gemeistert hat, schaltet man den Animationsfilm "Sleep Over Party" auf der Spiele-CD frei. Der Schwierigkeitsgrad ist übrigens auch auswählbar, nur konnte ich keinen Unterschied merken. Dieser befindet sich auf dem Niveau für wirklich junge Kids, die kaum Erfahrungen mit Konsolen besitzen.
Wenn man in den Minigames erfolgreich ist, bekommt man Sterne aufs Konto gutgeschrieben, die ihr dann im Shop ausgeben könnt. Man kauft mit den erspielten Sterne dann neue Klamotten für sein ausgewähltes Girl. Das soll anscheinend die Motivation erhöhen, ist aber im Endeffekt nur ein belangloses Gimmick am Rande.
Sehr simpler Comiclook mit motorisch nicht gerade schnellen Animationen und kindlichem Style. So würde ich die Präsentation des Titels beschreiben. Das Spiel hat zwar eine gewisse grundsolide Optik und man findet nirgendwo irgendwelche Grafikbugs, allerdings wird die Wii zu keinem Zeitpunkt nur im geringsten gefordert. Aufbauten mit mageren Polygonzahlen und verwaschene Texturen werden auf euren Bildschirm befördert. Unterfordert wird zudem euer HD-Fernseher, denn der fehlende 16:9 EDTV/HDTV Modus kostet noch einmal Prozentpunkte.
Kennt ihr das, wenn sich euch ein schrecklicher Ohrwurm in den Kopf bohrt, den ihr gefühlte 365 Tage nicht mehr aus dem Kopf bekommt? Der Titelsong von Bratz Kidz Party ist so einer. Kinder werden sich sicherlich über die nervtötende Melodie freuen, die sich förmlich ins Hirn der Eltern frisst. Die restlichen Melodien sind eher von belangloser Natur und enden in kurzen Loops ohne Schnickschnack. Die Soundeffekte sind Wii-Standard und aus der Fernbedienung kommt hier und da auch ein Plong! Lobenswert ist die sehr gute mehrsprachige Dame, die euch das komplette Spiel von vorne bis hinten sehr nett erklärt. Ab und zu hätte es nur bisschen weniger sein können. Ansonsten werden Dolby-Surround Anlagen von Game Factory gekonnt ignoriert.
Unser Fazit
2
Enttäuschend