Test zu Geheimakte 2: Puritas Cordis - Wii
Unser Test zum Spiel: Geheimakte 2: Puritas Cordis
Dass sich PC-Portierungen von Point'N'Click-Adventures auf der Wii bewährt haben, sollte mittlerweile bekannt sein. Nachdem Geheimakte Tunguska auf der Wii gute Ergebnisse ablieferte, hat sich das Team dazu entschlossen, den zweiten Teil Geheimakte 2: Puritas Cordis ebenfalls für die Wii zu veröffentlichen. Ob sich das zweite Abenteuer mit Nina Kalenkow auf der Heimkonsole wirklich lohnt, erfahrt ihr in unserem Review.
Nachdem Nina Kalenkow schon vor ein paar Jahren ein großes Abenteuer erlebt hatte, gönnt sich die gute Frau nun eine Schiffsreise. Auch die Trennung von ihrem Freund Max Gruber hat sie mitgenommen und sie benötigt somit eine längere Erholungsphase. Doch bevor Nina diese antreten kann, wird sie von einer merkwürdigen Person angerempelt und angesprochen, sie solle nicht an Bord des Schiffes gehen. Kurz darauf wird die mysteriöse Person von einem Auto angefahren. Dazu kommt, dass Landstriche auf der ganzen Welt von Naturkatastrophen heimgesucht werden. Vulkanausbrüche, Tsunamis und Erdbeben beuteln die Bevölkerung. Auch ein Bürgerkrieg in Südamerika und eine weltweite Finanzkrise (den letzten Punkt kennen wir doch irgendwoher?) dürfen hier nicht fehlen. Die Experten und Wissenschaftler sind ratlos. Deswegen wird eine UN-Vollversammlung in New York einberufen und mit dabei ist auch Ninas Vater. Der Grund für diese Katastrophen soll ein seltsamer Brief sein, der in einer Kirche aufgetaucht ist und wichtige Details über eine mysteriösen Sekte namens Puritas Cordis enthält. Diese sehen in den Vorkommnissen die Vorboten der Apokalypse.
Doch was hat das mit der hübschen jungen Dame zu tun? Sie ist einer der Hauptcharaktere, die die gesamte Story miterleben. Denn eine so schöne Urlaubsreise ist quasi der Beginn eines großen Abenteuers. Frisch gestartet, beginnt euer Spielerlebnis in eurer Schiffskabine. Nur wurden angeblich die Koffer vertauscht. Ab diesem Punkt werdet ihr mit der gelungenen Steuerung in Kontakt treten. Mittels Wii-Remote und Pointer-Funktion wählt ihr verschiedene Punkte an und könnt diese untersuchen oder betrachten lassen. Damit das Ganze nicht allzu lange dauert, könnt ihr mittels Druck auf die Minus-Taste alle sogenannten Hotspots anzeigen lassen. Im typischen Point'N'Click-Adventure-Feeling läuft der Charakter immer alleine, sobald ihr auf etwas klickt. Optional könnt ihr aber auch den Nunchuk nutzen, um die Figur zu bewegen. Diese Möglichkeit ist aber nur suboptimal. Wenn es schon klassisch sein soll, dann nur mit Wii-Remote. In den ersten zwei Spielstunden ist die gesamte Story etwas trocken, doch sobald ihr das Schiff verlasst, nimmt die Geschichte ordentlich an Fahrt auf. Ihr befindet euch mitten in Indonesien und müsst mit Max, Ninas Ex-Freund, die Wälder unsicher machen. Im weiteren Verlauf wechselt die Sicht immer wieder und erst gegen Ende des Spiels finden beide wieder zusammen. Die Geschichte selbst wird mit Videosequenzen zusammengehalten, die es in sich haben.
Wie es sich für ein typisches Abenteuer gehört, müssen Rätsel gelöst werden. Stellenweise sind die Rätsel aber so kompliziert, dass man mehrere Versuche braucht oder einfach stumpf jeden Gegenstand nacheinander benutzt, um auf die Lösung zu kommen. Die meisten Rätsel halten einen jedoch immer bei Laune und lassen einen nicht frustrieren. Während des Spiels sammelt ihr natürlich immer wieder verschiedene Gegenstände auf, die ihr auch teilweise miteinander kombinieren müsst. Mittels Digital-Pad ruft ihr das Menü auf und könnt auf die Gegenstände zeigen, sie markieren und dann kombinieren. Funktioniert einfach und super. Gute Umsetzung, Deep Silver! Ein wichtiges Feature, das aber erst später zum Einsatz kommen wird, ist der indirekte Koop-Modus. Gemeint ist damit das Zusammenspiel zweier Charaktere innerhalb des Spiels. Ihr könnt innerhalb der Sequenz stets den Charakter wechseln und nur gemeinsam kann das Problem beziehungsweise das Rätsel gelöst werden. Damit ihr nicht immer allein auf verlorenem Posten steht, werden in verschiedenen Abständen Tagebuch-Einträge vorgenommen. Dort findet ihr auch einige Tipps, wenn ihr mal nicht weiterkommt. Anders als bei Baphomets Fluch könnt ihr hier wirklich nur einzelne Tipps erfahren. Die komplette Lösung wird euch nicht verraten.
Ein recht unschönes Problem bringt das Spiel dennoch mit sich. Da es sich hierbei um eine PC-Portierung handelt, hat das Spiel Ladezeiten. Und davon nicht zu wenig. Sobald ihr einen Raum oder Abschnitt wechselt, muss dieser geladen werden. Stellenweise dauert das eindeutig zu lang. Wer sich damit aber abfinden kann, erlebt hier ein tolles Adventure.
Natürlich musste der Entwickler die Grafik-Engine ein wenig herunterschrauben, um den Systemanforderungen der Wii gerecht zu werden. Letztendlich passen hier aber der Look sowie die finale Engine auf der Heimkonsole. Es erwarten euch nette, detaillierte Umgebungen und Charaktere, insgesamt bekommt ihr ein schönes Paket geliefert. Die malerischen Hintergründe sind den Entwicklern gut gelungen. Jedoch wirken die Bewegungen der Charaktere steif und hölzern. Aber das wird durch eine andere Sache wieder locker wett gemacht (siehe Sound-Abschnitt).
Hier punktet ganz klar die Sprachausgabe, die in jedem Dialog und in jeder Videosequenz vorkommt. Die Stimmen kennt man größtenteils aus diversen Fernseh-Serien oder Filmen, und das macht die ganze Sache sehr atmosphärisch und bindet den Spieler quasi mit ein. Es ist schön zu wissen, dass sich bekannte Stimmen auch für solche Projekte nicht zu fein sind. Dazu wird dem Spieler auch noch die Last genommen, nicht alles alleine lesen zu müssen. Denn das Spiel beinhaltet viel Text.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit