Spannende Schlachten im großen Stil
Warriors Orochi 4 ist der neue Teil der Mashup-Reihe zwischen Koei Tecmos Dynasty Warriors und Samurai Warriors. Im vierten Teil finden sich die Helden der „Three Kingdoms“ und jene der „Warring States“ erneut in der Welt von Orochi wieder und finden heraus, dass es Göttervater Zeus war, der sie dorthin gebracht hat. Schnell entbrennen Kämpfe zwischen den verschiedenen Charakteren und es bilden sich Fraktionen heraus. Die Helden erfahren schließlich, dass sie acht Armreife finden müssen, um in ihre Heimat zurückzukehren.
Die Geschichte ist dabei, wie eigentlich in jedem Titel des Genres, ziemlich rudimentär, aber trotzdem so gestaltet, dass sie dazu motiviert weiterzuspielen. Zudem ist das Ganze per Cutscenes hübsch in Szene gesetzt. Neulingen werden allerdings erst einmal allerhand verschiedene Charakternamen entgegen geschleudert, die durchaus etwas verwirrend wirken können.
Der Kampf gestaltet sich sehr ähnlich wie in anderen Spielen des Franchises. Ihr verkörpert ein Team von drei verschiedenen Charakteren, von denen ihr jeweils einen aktiv steuern könnt. Während des Scharmützels könnt ihr jedoch jederzeit zwischen ihnen wechseln und somit auf verschiedene Angriffsmuster zurückgreifen. Eure Hauptaufgabe ist es dann, gegnerische Hauptmänner zu besiegen oder Festungen einzunehmen. Per Text auf dem Bildschirm wird euch angezeigt, was ihr als nächstes machen müsst.
Dies kann auf Dauer ziemlich monoton werden, was Fans der Reihe allerdings nicht abschrecken dürfte. Immerhin ist es genau das Gameplay, was man sich von einem derartigen Titel erwarten würde – Einsteiger in die Serie sollten sich aber gewahr machen, dass es nicht furchtbar viel Varianz gibt und das sich der Spaß besonders aus dem Kämpfen und dem Aneinanderreihen von verschiedenen Attacken ergibt.
Eine Sache, die neu in Warriors Orochi 4 ist, sind die verschiedenen Magie-Attacken, die ihr mit den unterschiedlichen Helden ausführen könnt. So gibt es pro Charakter in eurem Team drei verschiedene magische Angriffe, mit denen ihr euren Feinden mächtig einheizen könnt. Einige davon machen einfach nur Schaden, andere ziehen Gegner zu einem bestimmten Punkt und wiederum andere erschaffen eine Aura um euch, die euren Feinden die HP-Balken schwinden lässt. Hinzu kommt eine mächtige „Unity Magic“-Attacke, mit denen ihr einen Team-Angriff auslösen könnt, der nur noch Verwüstung zurücklässt.
Dadurch, dass man zu jedem Zeitpunkt zwischen drei Charakteren wechseln kann, ergibt sich eine ganz eigene Dynamik, mit der das Gameplay des Titels einen in den Bann zieht – besonders dann, wenn man Figuren gefunden hat, dessen Angriffe gut aufeinander abgestimmt sind. Hierin liegt ein Teil des Reizes von Warirors Orochi 4. Findet die beste Kombination und schlachtet euch mit einem Haufen Style durch endlos wirkende Gegnerhorden.
Hinsichtlich Grafik und Performance muss man auf der Nintendo Switch leider einige Abstriche machen. Nicht nur sieht das Spiel nicht sonderlich detailreich aus, auch die FPS-Anzahl ist keineswegs stabil. Sobald sich mehrere Gegner auf dem Bildschirm tummeln, oder ihr eine optisch aufwendigere Attacke einsetzt, geht die Bildrate ganz schön in den Keller. Man kann das Ganze zwar immer noch spielen und ist dies als Fan des Genres bestimmt ein Stück weit gewohnt, wirklich mit Ruhm bekleckern tut sich Warriors Orochi 4 hier aber mit Sicherheit nicht. Anders sieht es da jedoch bei den Schlachtfeldern an sich aus: Diese sind durchaus schön in Szene gesetzt und vermitteln eine mysteriöse Atmosphäre.
Hinzu kommt, dass manche Animationen der Charaktere, besonders wenn sie gerade auf einem Pferderücken reiten, etwas limitiert daherkommen. So schwingt man seine Waffen im Endeffekt nur auf eine Art und Weise, wenn man gerade durch die Mengen reitet, was noch ein bisschen schneller die bekannte Monotonie aufkommen lässt. Angesichts des schier enormen Aufgebots an spielbaren Charakteren, ist dies allerdings verständlich.
Wenn es zum Inhalt kommt, ist das Spiel ein wirkliches Monstrum. Alleine die Hauptgeschichte umfasst 70 (!) Missionen, welche in fünf Kapiteln zusammengefasst sind. Zudem sind ganze 170 spielbare Charaktere mit an Bord, die alle eigene Attacken aufweisen und zudem noch komplett vertont sind. Wer also gerne einmal öfters seine Spielfigur wechselt, kann bei Warriors Orochi 4 aus dem Vollen schöpfen.
Übrigens: Neben den japanischen und chinesischen Berühmtheiten sind dieses Mal auch namhafte Götter aus dem europäischen Mythenkreis mit an Bord – so zum Beispiel Zeus, Athena, Perseus, Ares und Odin. Für jeden der Charaktere gibt es zudem noch einen eigenen Skilltree, in den man Punkte investieren kann, um seine Kampfkraft zu stärken, seine Verteidigung zu verbessern und so weiter. Eigene Waffen, die man mittels Schmiede auch noch erweitern, oder auseinanderbauen kann, sind natürlich auch in diesem Teil des Mashups wieder mit dabei.
Und wem das noch nicht genug ist, der darf sich schließlich noch im Online-Multiplayer mit anderen Spielern aus der ganzen Welt prügeln. Hierzu kämpft ihr 3 vs 3 auf einer gesonderten Map um die Vorherrschaft, indem ihr verschiedene Basen einnehmt und euch gegenseitig ordentlich auf die Zwölf gebt. Allerdings sei hier gesagt, dass ich auf die Partien, die ich gespielt habe, teils sehr lange warten musste, da nicht genug Spieler online waren.
An dieser Stelle sei noch der Koop-Modus zu erwähnen, mittels dem ihr jede Mission im Spiel zu zweit bestreiten könnt. Hierzu teilt sich der Bildschirm der Nintendo Switch horizontal und ihr könnt per Splitscreen zusammenarbeiten. Natürlich hat dieser Modus erneut eine weitere Senkung der FPS-Anzahl zur Folge. Übrigens könnt ihr nicht nur lokal zusammenspielen: Erstellt ihr einen Raum, so könnt ihr eurem Mitspieler die jeweilige Raum-Nummer verraten, um ihn in diesen einzuladen und schon geht die kooperative Schlacht los.
Unser Fazit
7
Spaßgarant