Unser Test zum Spiel: Ninja Reflex
Das sich EA im Casual-Sektor ausbreiten möchte, hat mittlerweile jeder mitbekommen. Ninja Reflex ist hier ein komplett neuer Vertreter, und damit ein komplett neues Franchise des Branchenriesen. Das Spiel führt euch auf den Weg des Kriegers, der sich durch Gleichgewicht und Harmonie auszeichnet. Nicht die Zerstörung oder das Bekämpfen eures Gegners stehen im Mittelpunkt, sondern das Maximieren eurer Reaktionsfähigkeiten, um aus euch einen perfekten Ninja zu machen. Seit dem 14.03.2008 kann man sich in dieser Hinsicht beweisen.
Bevor man mit dem Training beginnt, sucht man sich erst einen vorgegebenen Ninja-Namen aus. Laut EA soll es 25.000 Kombinationsmöglichkeiten geben, die teilweise relativ lustig sein können. Vom tragischen Drachen bis zum gemeiselten Stein ist hier alles vertreten. Danach könnt ihr auswählen, ob ihr eure Wii-Remote als Links- oder Rechtshänder bedienen wollt.Nach der kurzen Einführung geht es dann auch direkt los mit eurem Training. Hier gibt es das Shuriken-Werfen, welches eine Zielübung ist, bei der ihr mit Ninja-Sternen auf schnell auftretende Zielscheiben werfen müsst. Dann habt ihr die Möglichkeit, beim Hashi schnellstmöglich kleine Mücken einzufangen. Bei Koi müsst ihr die besagten Fische aus einem Teich fangen. Hier ist Geduld und ein schnelles Händchen gefragt. Im vierten Spiel müsst ihr in Katana Schwerthiebe von Gegnern abwehren. In Hotaru fangt ihr kleine Glühwürmchen, indem ihr die A-Taste bei Erscheinen schnellstmöglich drückt. Das sechste und letzte Spiel ist Nunchaku. Hier folgt ihr mit eurem Nunchukos einer vorgegebenen Bewegung und wehrt Wurfgegenstände ab. Das war es auch schon, und genau das ist auch das Problem von Ninja Reflex. Der Umfang ist so dermaßen gering, dass man mit ein wenig Übung schnell an den schwarzen Gürtel kommt. Die Minispiele sind allesamt von der Physik her zu einfallslos und werden nach einer Zeit langweilig. Sobald ihr 5 von 6 Minispielen gepackt habt, könnt ihr einen Gürteltest vollziehen, der neue Schwierigkeitsstufen und Ninja-Namen frei schaltet. Insgesamt gibt es 9 Gürtelstufen, die ihr erobern könnt. Absolutes Highlight ist der gelungene Lehrmeister, der euch durch das komplette Spiel führt und unterhaltsam gestaltet wurde. Dieser erklärt euch alles ausführlich und schmückt das gesamte Spiel mit tollen Weisheiten aus der asiatischen Welt der Kampfkünste. Im Tagebuch gibt es auch noch eine visuelle Aufzeichnung, die eure Fortschritte und kleine Statistiken eurer Gürteltests aufzeichnet. Als kleines Gimmick haben die Entwickler eine Art Meditation eingebaut. In dieser bringt euch euer Lehrmeister in die Welt des inneren Gleichgewichts. Lustige Idee, allerdings nur etwas für Leute, die so was schon sowieso in ihrer Freizeit machen. Die große Hoffnung, der Multiplayermodus, ist leider auch sehr lieblos ausgefallen. Der abwechselnde Konkurrenzkampf kann auf Dauer nicht überzeugen. Nur bei den Glühwürmchen hat man die Möglichkeit, gemeinsam zu zocken. Ansonsten gibt es auch hier keine Überraschungen. Onlinefähigkeiten werden auch nicht unterstützt. Hier hätten die Entwickler noch intensiver arbeiten müssen. Als Mehrspieler-Duell taugt das gesamte Reflextraining so gut wie gar nicht.
Das Gesamtbild von Ninja Reflex kann überzeugen. Tolle Licht und Blow-Effekte verleihen dem japanischen Flair ein rundes Bild. Es gibt so gut wie keine Treppeneffekte, die Hintergründe sind allesamt toll animiert, überzeugen durch wetterbedingte Themen und detaillierte Hintergrund-Modellierungen. Euer Lehrmeister besitzt tolle Animationen, die sich allerdings recht schnell wiederholen. Insgesamt kann man hier wenig mäkeln, auch wenn das Gesamtwerk, trotz EDTV/HDTV 16:9 Modus, nicht der ultimative Überflieger ist.
Der asiatische rote Faden führt auch hier weiter. Euer Lehrmeister hat unendlich viele unterhaltsame Weisheiten in petto, und punktet durch eine glasklare, deutschsprachige und gut gesprochene Synchronstimme. Die Stimme begleitet euch durch das komplette Spiel und überwiegt doch extrem gegenüber der Hintergrundmusik. Diese ist zwar atmosphärisch OK, aber viel zu spärlich gesät. Innerhalb der Trainingseinheiten gibt es teilweise sogar gar keine Musik. Wenn sie kommt, klingt sie dann auch eher nach einem Besuch im China-Restaurant. Dolby Pro Logic 2 wird leider auch nicht unterstützt.
Unser Fazit

4
Erträglich