Test zu Let's Party - Wii
Unser Test zum Spiel: Let´s Party
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17. Januar 2011 um 20:15 - Pascal Hartmann
Die Wii ist bekannt für Minispielsammlungen und Bewegungs-intensive Spiele. Gerne werfen Entwickler auch eine Mischung aus beidem in die Händlerregale. Meistens ist das Ergebnis jedoch nicht wirklich zufriedenstellend, nur Nintendo hat mit Wario Ware einen gelungenen Mix geschaffen. Let's Party von Konami will daran anschließen, benötigt neben einer Wiimote aber auch noch eine Tanzmatte. Wir haben uns das Paket aus Spiel und Matte einmal genauer angesehen.
Das Besondere an Let's Party ist die Tatsache, dass ihr sämtliche Multiplayer-Modi mit nur einer einzigen Matte austragen könnt. Einige der Spiele werden nacheinander ausgetragen, der größte Teil jedoch gleichzeitig. Wie das geht, werdet ihr euch fragen? Darauf kommen wir gleich zu sprechen. Denn zuerst einmal folgt ein kurzer Überblick über die Spielmodi: Im "Party-Modus" habt ihr die freie Wahl aus den 40 Minispielen, die ihr dann mit bis zu vier Freunden angehen könnt. Entscheidet ihr euch für den "Herausforderungs"-Modus, müsst ihr die Anzahl der zu spielenden Spielchen auswählen, die dann zufällig ausgesucht werden. In den Missionen müsst ihr bestimmte Vorlagen erfüllen, um Münzen zu gewinnen, die ihr im Shop für neue Frisuren und Klamotten ausgeben könnt. Dank des vorhandenen Charakter-Editors könnt ihr euch nämlich eine individuelle Figur erstellen. Trotz des Shops ist die Auswahl an verschiedenen Kombinationen jedoch nicht sehr groß. Egal, für welchen Modus ihr euch entscheidet, ihr landet auf jeden Fall auf der Tanzmatte. Dabei sind die verschiedenen Minispiele abwechslungsreich in den Aufgaben als auch der Steuerung und teilweise herrlich kurios.
Ein Beispiel: Ein Komet stürzt auf die Erde, und ihr müsst ihn aufhalten. Dazu trampelt ihr so schnell es geht auf einem der Pfeile der Matte herum und schüttelt gleichzeitig wie ein Bekloppter die Wiimote, um eine Kraftanzeige aufzuladen. Nach kurzer Zeit ist alles vorbei und ihr dürft zusehen, wie euer Charakter mithilfe einer Limo-Flasche und dem darin durch eure Schüttel-Aktion aufgebauten Druck die Stadt rettet. Hier sind die Spieler nacheinander an der Reihe. Sehr witzig ist auch der Schwertkampf. In diesem Minispiel treten alle gleichzeitig an. Ziel ist es, genau in dem Moment auf den euch zugewiesenen Pfeil zu treten, wenn das Wort "Kämpfe!" auf dem Bildschirm erscheint. Danach fallen die vier Charaktere auf eurem Fernseher theatralisch um und der letzte Überlebende, in diesem Fall der Schnellste, gewinnt. Doch es geht auch anstrengender zur Sache. So müsst ihr einen Hindernisparcours bewältigen. Dieser besteht aus einer linken und einer rechten Bahn. Hier müsst ihr ständig die Pfeile wechseln, um nach beiden Seiten auszuweichen und gleichzeitig schnelle, andauernde Laufbewegungen machen, um euer virtuelles Alter Ego laufen zu lassen. Wer hier eine gute Zeit hinlegen will, muss ordentlich trampeln. Die Steuerung ist oftmals derart simpel. So pumpt ihr Luftballons auf, indem ihr einfach auf eurem Pfeil stehen bleibt oder tretet im richtigen Moment darauf, um euren Rennwagen zu beschleunigen oder euren Sturz so knapp wie möglich über der Wasseroberfläche abzufangen.
Neben diesen "Jeder gegen Gegen"-Spielen haben es auch Koop-Aufgaben in Let's Party geschafft. Besonders herausgestochen ist die Loren-Fahrt. Bei dieser steht Spieler 1 auf dem linken Pfeil sowie dem B-Knopf der Matte, Spieler 2 auf der anderen Seite dementsprechend auf dem rechten Pfeil und dem A-Button. Nun müssen beide abwechselnd und so schnell wie möglich ihre beiden zugewiesenen Felder "drücken". Bei Löchern in der Fahrbahn muss der entsprechende Spieler von der Matte treten, damit sich die Lore auf eine Seite legt. Felsen müssen überwunden werden, indem beide Spieler gleichzeitig springen. Hier kommt es auf Teamwork an, und geteiltes Schwitzen macht doch auch gleich viel mehr Spaß. Ein besonderes Schmankerl sind die Denk-Aufgaben. In diesen müsst ihr zum Beispiel die Zahlen, die den vier Pfeilrichtungen zugeordnet sind, in der richtigen Reihenfolge antippen. Oder durch Austauschen der Zahlen die Summe in der Mitte erreichen. Da ihr immer weiter im Level steigt, werden die Anforderungen hier immer kniffliger, und ihr müsst teilweise ganz schön überlegen. Und da die ganze Zeit über die Uhr gnadenlos tickt, werden diese Spiele mit der Zeit extrem hecktisch. In den höheren Levels ist es tatsächlich eine Herausforderung, Gehirnaktivität und Fuß-Auge-Koordination im Griff zu haben.
Die über 100 Missionen im "Missions"-Modus werden auch Solo-Spieler eine Weile beschäftigen. Vor allem, da die späteren gar nicht so leicht zu erfüllen sind. Trotzdem treten hier schnell Ermüdungserscheinungen auf, da sich das Spielprinzip schnell auslutscht. Aber dann wären da natürlich noch die Highscores, die ihr in jedem Spiel aufstellen könnt. Die simple Steuerung ist Segen und Fluch zugleich. So habt ihr in vielen Spielen nicht wirklich viel zu tun, was natürlich den Rest eurer Familie, die mit Videospielen nichts am Hut haben, gefallen dürfte. Wer jedoch des Öfteren zockt, wird sich unterfordert fühlen. Auch hören sich 40 Minispiele viel an, doch da viele davon nicht gerade lange andauern, relativiert sich das auch wieder. Doch genau das Simple macht Let's Party zu einem Party-Knüller. Zu viert um die Matte herum zu stehen und zu versuchen, sich gegenseitig zu überbieten, macht einfach Laune.
An der grafischen Front haben sich die Entwickler nicht viel Mühe gegeben. Stellenweise fühlt man sich an N64-Texturen erinnert. Auch die Effekte hauen niemanden vom Hocker. Von den Animationen ganz zu schweigen. Doch das interessante ist, dass all das während des Spielverlaufs gar nicht wirklich auffällt. Ihr seid entweder zu sehr damit beschäftigt, euch abzumühen oder den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Und im Multiplayer lenken euch die hektischen Zuckungen eurer Mitspieler ab.
Der Gitarrenriff während einiger Minispiele ist wirklich nett, nur fällt hier schnell auf, dass keine großen Variationen herrschen, was die musikalische Untermalung angeht. Besser sieht es hier schon mit den Effekten aus, die teilweise im Sekundentakt über euch hereinbrechen und sehr gut zum teils überzogenen Spielverlauf passen.
Unser Fazit
5
Für Genre-Fans