Test zu Pokémon Schwert - Nintendo Switch
„7.8 – Too Much Snow“ oder der gelungene Abschluss des Pokémon Schwert/Schild-Erweiterungspasses?
Gut ein Jahr nach der Erstveröffentlichung der Rollenspiele erhalten Pokémon Schwert und Pokémon Schild nun den letzten Teil ihres großen DLC-Pakets. Die Schneelande der Krone bietet ein neues großes Gebiet, viele „neue“ Pokémon und weitere Features. Wir haben uns das Ganze für euch angeschaut. Lohnt sich der Erweiterungspass von GAME FREAK?
Zuerst einmal sei gesagt, dass man zwar schon sehr früh den DLC starten kann, dieser aber eindeutig als Post-Game-Feature angesehen werden kann. Während im ersten Teil des Pakets, Die Insel der Rüstung, Level skaliert wurden, trefft ihr im neuen DLC direkt Pokémon auf Level 60 und höher. Zudem lassen sich manche Pokémon nur fangen, solltet ihr bereits Champ sein.
Angekommen in dem neuen Gebiet, der Kronen-Schneelande, die sich südlich eurer Heimatstadt befindet, trefft ihr auf die neuen Charaktere Peony und seine Tochter Mila. Diese wollten eigentlich ein tolles Vater-Tochter-Wochenende verbringen, doch davon begeistert ist nur der Vater. So werdet ihr kurzerhand der Kinderersatz und geht mit Peony auf Abenteuerjagd. Insgesamt drei Expeditionsmissionen könnt ihr bestreiten, die allesamt zu Legendären Pokémon führen. Der Fokus liegt natürlich ganz klar auf der Herausforderung, das seltene Taschenmonster Coronospa aufzuspüren. Dieses wird von den Bewohnern der Region jedoch nur als Märchen angesehen. Schnell findet ihr jedoch heraus, dass das Legendäre Pokémon wirklich existiert und es ist eure Aufgabe, es wieder in das Gedächtnis der Menschen zu hervorzurufen. Die beiden anderen Expeditionsmissionen drehen sich um die drei legendären Vögel Arktos, Zapdos und Lavados in ihrer Galar-Form, sowie die Giganten Regirock, Regice, Registeel und die neuen Pokémon Regieleki und Regidrago. Diese bieten jedoch so gut wie keine Story, sondern lassen sich lediglich finden und fangen. Ein weiteres bekanntes Trio taucht ebenfalls wieder auf. Die Mitglieder könnt ihr aufspüren, indem ihr ihre Fußabdrücke in der Welt findet. Habt ihr euch alle drei geschnappt, habt ihr die Möglichkeit, ein Mysteriöses Pokémon zu fangen, welches es bisher nur durch Event-Verteilungen gab.
Die Kronen-Schneelanden sind, wie die Naturzone und die Rüstungsinsel, ein offenes Gebiet, das ihr frei erkunden könnt. Die Kamera lässt sich frei steuern und ihr könnt jede Richtung ansteuern. War die Naturzone eine Enttäuschung und die Rüstungsinsel eine deutliche Verbesserung, so ist das neueste Gebiet das, was man sich von Beginn an gewünscht hätte. In der Tundra gibt es nicht nur vereiste Gebiete, sondern auch ein kleines Dorf. Orte ohne Schnee, Höhlen und Wiesen, Flüsse und das zugegebenermaßen recht kleine Meer existieren ebenfalls. Pokémon laufen wieder frei auf der Oberwelt herum. Überall lassen sich zudem Items finden. Neben einmaligen stationären Gegenständen trefft ihr auch auf leuchtende Punkte, die mit der Zeit neu auftauchen und zum Teil extrem wertvolle Dinge wie Minzen und mehr erhalten. Auch neue Beeren, darunter die mysteriöse Enigma-Beere, sind nun endlich in Galar heimisch. Die bekannten grafischen Pop-Ups aus dem Hauptspiel sind aber natürlich auch weiterhin ein großes Problem in den Kronen-Schneelanden. Da der DLC die gleiche Engine wie das Hauptspiel nutzt, ist dies aber auch nicht verwunderlich. Es hat mir viel Spaß bereitet, die diversen Ortschaften zu erkunden. Ich selbst bevorzuge zwar auch weiterhin die linearen Gebiete, wie wir sie seit Generation 1 der Reihe kennen, aber ohne Frage sind Ortschaften wie die neue Tundra das Ziel, welches GAME FREAK für ihre zukünftigen Projekte anstrebt.
Der vielleicht größte Kritikpunkt von Pokémon Schwert und Schild sind die fehlenden Taschenmonster. Die Schneelande der Krone fügt zwar viele der älteren Pokémon wieder hinzu, dennoch fehlen auch nach der Veröffentlichung des DLC hunderte Monster. Immerhin gibt es ab sofort ALLE Legendären Pokémon. Sind sie nicht in der Oberwelt zu finden, lassen sich diese in den Dynamax-Abenteuern finden. Dabei handelt es sich um das letzte große Feature und die finale Umsetzung der Dyna Raid-Kämpfe. Zusammen mit drei anderen Spielern betretet ihr ein Pokémon-Nest. Der Clou: Ihr dürft keine euren eigenen Pokémon verwenden, sondern bekommt stattdessen verschiedene Pokémon als Leihgabe zur Auswahl. Im Nest selbst könnt ihr euch für verschiedene Routen entscheiden, bei denen ihr unterschiedliche Pokémon antrefft, die ihr in klassischen Raid-Kämpfen bezwingt. Nach dem Kampf habt ihr die Chance, sie zu fangen. Die Fangrate liegt dabei bei 100 %. Ihr könnt dann das Pokémon für den weiteren Verlauf des Dynamax-Abenteuers verwenden. Ein Wechsel ist durchaus sinnvoll, da der eingesteckte Schaden, Statusveränderungen und verbrauchte Angriffspunkte übernommen werden. Ihr habt glücklicherweise die Chance, nach dem Betreten der Höhle zu sehen, welche Typen die gegnerischen Pokémon haben werden. Habt ihr drei Kämpfe bestritten, geht es zum Finale. Dort trefft ihr auf ein Legendären Pokémon wie Rayquaza oder Zygarde. Diese Pokémon haben es in sich. Da eure Pokémon über den ganzen Verlauf maximal drei Mal besiegen werden dürften, empfiehlt es sich, alle Versuche bis zum Finale mitzunehmen. Manche Pokémon sind jedoch deutlich einfacher zu besiegen als andere. Taschenmonster wie das eben erwähnte Zygarde gehören zu den anspruchsvollsten Kämpfen in der Seriengeschichte, selbst mit den passenden Pokémon und fähigen Mitspielern. Mit KI-Trainern ist das Ganze nahezu unmöglich, da diese ihre Pokémon niemals dynamaximieren. Zwischen den Kämpfen trefft ihr auf der Karte auch auf Forscher, die euch ein neues Pokémon für den Kampf anbieten, Backpacker, die nützliche Items wie Überreste und das Leben-Orb verleihen oder Haufen an Beeren, die euch heilen. Das Planen eurer Route sollte also auch diesen Fakt berücksichtigen. Ist das Dynamax-Abenteuer abgeschlossen, dürft ihr eines der gefangenen Pokémon behalten. Solltet ihr beispielsweise das Legendäre Pokémon ablehnen oder es nicht bezwingen, könnt ihr es nochmal probieren. Gerade für Fans von Schillernden Pokémon ist dies sinnvoll, da die Wahrscheinlichkeit, auf ein Taschenmonster mit besonderer Farbe zu treffen, in den Dynamax-Abenteuern ohne Schillerpin bei 1:300 und mit dem Item bei 1:100 liegt. Dies gilt auch für die Legendären Pokémon. Selten war es so einfach, an ein mächtiges Schillerndes Taschenmonster zu kommen. Ihr könnt jedoch nur ein Legendäres Pokémon jeder Art behalten. Nach Abschluss eines Abenteuers erhaltet ihr zudem Dyna-Erz. Dieses könnt ihr unter anderem gegen das Fähigkeiten-Pflaster eintauschen, das es ermöglicht, einem Pokémon seine Versteckte Fähigkeit beizubringen. Sollten euch die Legendären Pokémon nicht mehr interessieren, könnt ihr auch den Endlos-Modus auswählen. Dieser ist ideal, um Dyna-Erz anzusammeln.
Unser Fazit
