Test zu The Last Blade: Beyond the Destiny - Nintendo Switch

Pixelspaß aus längst vergessener Zeit?

The Last Blade: Beyond the Destiny feierte vor gut 20 Jahren seine Premiere, damals auf dem Neo Geo Pocket Color. Nach all den Jahren kommt es als Portierung von SNK auf die Nintendo Switch. Hinter dem Titel verbergen sich sogar zwei Spiele. Hierbei handelt es sich nämlich um eine Adaption der beiden Spiele "The Last Blade" und "The Last Blade 2". Beide Spiele sind auf dem Neo Geo erschienen und wurden inzwischen auf zahlreichen anderen Systemen, unter anderem PC und nun Nintendo Switch portiert. Doch ist der Spielspaß trotz veralteter Optik groß genug?


In diesem Waffen-basierten Kombo-Fighter kämpft ihr euch in Street Fighter-Manier durch unterschiedliche Stages. In den Standardeinstellungen müsst ihr in jeder Stage zwei Mal gegen euren Gegner gewinnen. In den Einstellungen kann dies jedoch auf eine gewonnene Runde reduziert oder auf drei gewonnene Runden erhöht werden. Hier lässt sich auch die Dauer der Runden verändern. Normalerweise habt ihr nämlich nur 60 Sekunden Zeit, die Runde für euch zu entscheiden. Nach den 60 Sekunden gewinnt der Charakter, der den längeren Lebensbalken hat. Zu Beginn des Spiels könnt ihr aus neun verschiedenen Figuren wählen: Kaede, Moriya, Yuki, Keiichiro, Lee, Zantetsu, Akari, Okina und Hyo. Später könnt ihr noch weitere Charaktere freispielen. Anschließend müsst ihr noch auswählen, ob ihr mit der Speed-Leiste oder mit der Power-Leiste kämpfen wollt. Diese Auswahl hat unter anderem Auswirkungen auf die Combos, die euch im Kampf zur Verfügung stehen.


Die Grafik spricht vor allem Nostalgiker an.

© SNK CORPORATION

Jede Spielfigur besitzt ein festes Set an Standardaktionen. So könnt ihr mit eurer Waffe zuschlagen, mit euren Füßen den Gegner treten, einen gegnerischen Angriff blocken, springen, auf den Gegner zustürmen sowie von ihm wegrollen. Darüber hinaus gibt es für jede Figur noch unterschiedliche Combo-Angriffe, welche durch spezielle Tastenkombinationen ausgeführt werden. Eine Auflistung hierzu findet ihr im Menüpunkt "Manual", der das damals beigelegte Handbuch öffnet. Im Tutorial-Modus könnt ihr diese Combos dann üben, eine Auflistung innerhalb des Tutorials, wie es bei manch anderen Spielen dieser Art der Fall ist, fehlt hier leider. Daher müsst ihr immer wieder auf die entsprechende Seite blättern (die vorherige Position wird leider nicht gespeichert) und dort nachschauen. Oder ihr macht euch natürlich einen Screenshot der Seite und spart euch das viele Blättern.


Wie bereits anfangs erwähnt, spielt ihr beide Teile von The Last Blade. So erlebt ihr im ersten Durchlauf die Handlung des ersten Teils, im zweiten Durchlauf kommt dann der Nachfolger The Last Blade 2 zum Tragen. So zumindest in der Theorie, da ihr jedoch kaum Dialoge oder Zwischensequenzen seht, besteht der einzige wirkliche Unterschied in den Kämpfen am Ende des Spiels. So müsst ihr am Ende des ersten Durchlaufs gegen Shinnosuke Kagami, den Mörder eures Mentors, kämpfen. Später erwartet euch dann als Endgegner Kouryu, der mithilfe von vier Göttern das Höllentor öffnen will. All das bekommt ihr leider aber nur über Fanseiten erklärt, innerhalb des Spiels wird die Story nur durch kaufbare Schriftrollen serviert.


Besagte Schriftrollen sind auch die Langzeitmotivation des Spiels. Durch eure Kämpfe verdient ihr Punkte, diese Punkte könnt ihr dann im Menüpunkt "Gallery" in Schriftrollen investieren. Der Inhalt der Schriftrolle ist auf Anhieb nicht zu erkennen. Jedoch gibt es verschiedene Kategorien als Vorauswahl. Neben Storyschnipseln könnt ihr noch neue Charaktere, neue Fähigkeiten, Zwischensequenzen und Bilder freischalten. In der ursprünglichen Version des Spiels konnten diese Schriftrollen über ein Linkkabel mit anderen Spielern getauscht werden. Diese Menüpunkte sind auch in der Nintendo Switch-Version vorhanden, erfüllen hier jedoch (noch?) keinen Zweck.


Gegen besondere Frustmomente bietet euch das Spielmenü die Möglichkeit, das Spiel einige Sekunden zurückzuspulen.


Neben dem normalen Story-Modus gibt es noch zwei weitere Spielmodi: "Survival" und "Time-Attack". Diese bieten besonders beim Sammeln der Punkte ein wenig Abwechslung und sind auch etwas kurzweiliger als der Story-Modus. Im Survival-Modus kämpft ihr endlos gegen Gegner, bis ihr schließlich einen Kampf nicht schafft. Zusätzlich bekommt ihr in jedem Kampf ein Bonusziel, das ihr auch ablehnen könnt. Diese Ziele verlangen von euch in der Regel bestimmte Fähigkeiten innerhalb des Kampfes einzusetzen. Schafft ihr dies, bekommt ihr nochmals Bonuspunkte.


Splitscreen der etwas anderen Art. Ihr sitzt euch gegenüber.

© SNK CORPORATION

Im Time-Attack-Modus bekommt ihr wieder ein Zeitlimit gesetzt. Euer Ziel ist es, möglichst viele Gegner nacheinander zu besiegen, bevor eure Zeit abläuft. Diese Gegner werden Stück für Stück schwerer. Werdet ihr schließlich besiegt oder läuft die Zeit ab, so ist das Spiel beendet und ihr bekommt Punkte für jeden besiegten Gegner.


Abseits des Singleplayer-Modus stellt euch das Spiel noch einen Multiplayer-Modus zur Verfügung. Zusammen mit einer weiteren Person könnt ihr gegeneinander antreten und euer privates Turnier ausfechten. Hier ist besonders der Splitscreen-Modus zu erwähnen: Lasst ihr die Joy-Con an eurer Konsole angesteckt (oder verwendet eine Nintendo Switch Lite), so bekommt ihr einen Splitscreen der etwas anderen Art. Das Spiel ist dann darauf ausgelegt, dass ihr euch gegenübersitzt und jeder mit einem Joy-Con spielt. Wollt ihr doch lieber einen einzigen Bildschirm sehen, so könnt ihr einfach die Joy-Con abziehen oder andere Controller verwenden.


Wie bereits beim Original steht euch der Bildschirmtext in Japanisch und Englisch zur Verfügung. Eine sprachliche Vertonung gibt es, wie damals üblich, nicht. Da ohnehin nur wenige Dialoge vorhanden sind, stören die fehlenden deutschen Bildschirmtexte aber auch nicht weiter. Die Grafik setzt sehr auf die pixeligen Sprites des Neo Geo Pocket Colors. Hier hätte eine modernere Darstellung sowohl den Preis gerechtfertigt als auch weitere Zielgruppen angesprochen. Ähnliches erwartet euch bei den monotonen Soundeffekten. Dennoch sind sie in diesem Gesamtpaket stimmig, wenn auch nicht mehr zeitgemäß.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Philipp Freibauer

The Last Blade: Beyond the Destiny ist für mich ein sehr zwiespältiges Spiel. Es macht sehr viel Spaß und sorgt für richtige Erfolgserlebnisse, wenn man endlich eine der komplizierteren Combos hinbekommt und seinen Gegner damit niederstreckt. Auf der anderen Seite spricht es audiovisuell wohl ausschließlich Nostalgiker an. Warum wurde hier keine Option angeboten, auf modernere Grafik und Sound zu wechseln, wie man es von anderen Spielen kennt? Auch das häppchenweise Servieren von Story-Inhalten finde ich nicht sehr gut gelungen. Warum kämpfen wir? Wer sind denn überhaupt die Endgegner? Wenn ihr so was nicht unbedingt wissen müsst und euch der alte Neo-Geo-Pocket-Color-Look nicht abschreckt, dann könnt ihr jedoch bedenkenlos zugreifen. Durch das Sammeln der Schriftrollen habt ihr vermutlich einige Stunden was zu tun.
Mein persönliches Highlight: Als das erste Mal endlich Kaedes Donnerattacke funktioniert hat.

Communitywertung

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Auszeichnungen

The Last Blade: Beyond the Destiny hat von uns bisher keine Auszeichnung erhalten

Kommentare 2

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  • hobbit2k

    Turmritter

    Boah :ugly-classic:... hab mich die ganze Zeit gefragt wie der Author auf Neo Geo Pocket kommt, da ich wohl das Hirn nach dem lesen von Last Blade 1 und 2 ausgeschaltet hab :ugly:. Da stand ich jetzt locker 5 Minuten auf dem Schlauch :notlikethis:..

    Als kurzweiliges „Gimmick „ find ich die Idee des 2 Spieler Modus ganz nett.

  • Lehran

    Turmheld

    gings die etwa auch wie mir und hast dich gefragt ob hier nicht der Gameboy color gemeint ist? ^^

    Die Konsole war für mich komplett unbekannt