Test zu Ponpu - Nintendo Switch

Ponpu versus Entengott: Wer wird gewinnen?

Finstere Mächte bedrohen die Entengalaxie. Der Entengott schickt seine Soldaten aus, um alle Welten zu erobern. Unter diesen befindet sich auch Ponpu, noch in einem Meteor schlummernd. Doch es kommt anders als vom Entengott geplant. Eine andere Wesenheit, im Spiel als „mysteriöse Ente“ bezeichnet, überredet Ponpu, sich gegen den Entengott aufzulehnen und das Universum zu retten. So in etwa lässt sich die Rahmengeschichte von Ponpu zusammenfassen. Fortan müsst ihr also mit eurer kleinen schwarzen Ente durch die einzelnen Welten wandern und diese aus den Flossen des Entengottes befreien.


Sprüche wie dieser erwarten euch vor und nach jedem Boss.

© 2020 Purple Tree Studio © 2020 Zordix AB

Die Steuerung dieses bombermanähnlichen Abenteuers wird euch direkt im ersten Level Stück für Stück erklärt. Mit B legt ihr ein Ei, das nach kurzer Zeit explodiert und auch euch schaden kann. Daher solltet ihr es am besten schnellstmöglich mit A wegschubsen, wodurch es in einer geraden Linie über den Bildschirm saust. Aber Achtung, hier lauert schon die erste Todesfalle: Das Ei prallt nämlich an Hindernissen ab und rollt dann in der umgekehrten Richtung weiter. Steht ihr dann im Weg, bekommt ihr Schaden. Die meisten meiner Tode sind genau hierdurch entstanden. Mit der X-Taste könnt ihr ein kurzes Stück Sprinten und so z. B. auch Löcher überwinden oder schnell Angriffen ausweichen. Schließlich könnt ihr mit Y ein spezielles Ei legen, dass ihr euch zu Beginn des Abenteuers aussucht. Im normalen Abenteuer-Modus stehen das ferngesteuerte Ei und das Bohr-Ei zur Verfügung. Ersteres können wir selbst durch das erneute Drücken der Y-Taste zünden, letzteres bohrt sich in den Boden und verbleibt dort als eine Art Mine. Weitere Spezialeier hätten hier für mehr Abwechslung gesorgt, die insgesamt in diesem Spiel leider etwas zu kurz kommt.


Der Abenteuer-Modus erzählt die anfangs erwähnte Geschichte von Ponpus Kampf gegen den Entengott. Ihr wählt euren Ponpu aus vier verschiedenen Farben (Rot, Blau, Grün und Gelb) aus und befreit die sechs Welten von den Soldaten seiner gefiederten Göttlichkeit. Innerhalb jeder Welt erwartet euch neben unterschiedlichen normalen Leveln auch jeweils ein Bosslevel. Das Ziel in den normalen Welten ist immer das Gleiche: Findet den Schlüssel und öffnet den verschlossenen Ausgang. Hierbei bewegt ihr euch von Raum zu Raum, weicht Hindernissen aus und lasst gelegentlich Gegner explodieren. Nebenbei sammelt ihr bunte Federn ein, deren Zweck im Unklaren bleibt. Hier entpuppt sich die meiner Meinung nach größte Schwäche dieses Spiels: Es gibt keinerlei Charakterprogression. Ponpu wird das gesamte Spiel über nicht stärker. Ihr beginnt jedes Level mit nur drei Herzen. Zwar findet ihr hin und wieder in den Leveln zusätzliche Herzen, die sind jedoch nur temporär und spätestens am Levelende wieder weg. Gerade bei den teilweise doch sehr kniffligen Bossen sorgt das für Ohnmachtsgefühle und Frust. Ihr könnt euch einfach nicht besser auf den Boss vorbereiten.


Die Boss-Level selbst bestehen ausschließlich aus einem Vorraum und dem anschließenden Boss. Dieser wird jeweils von Ponpu mit einem Spruch begrüßt, der euch anfangs noch schmunzeln lässt. Da ihr jedoch mit großer Sicherheit öfter sterben werdet, bevor ihr den Boss besiegt, könnt ihr diese Sprüche leider irgendwann nicht mehr hören. Ein Überspringen dieser kurzen Sequenz ist leider nicht vorgesehen. Das Schlimmste an einem gescheiterten Bosskampf war für mich die anschließende erneute Intro-Sequenz. Habt ihr den Boss erfolgreich besiegt, kommt nochmals ein lustiger Ponpu-Spruch und auf geht es in die nächste Welt. Eine Belohnung für eure Mühen gibt es hier leider ebenfalls nicht.


Durch die fehlenden Belohnungen und sammelbaren Items, wie man sie aus anderen Spielen kennt, wird euch leider kein Anreiz gegeben, die einzelnen Level ausführlich zu erkunden. Ihr sucht den Schlüssel, rennt zum Ausgang und macht mit dem nächsten Level weiter. Auch hier hätten die bunten Federn vielleicht für mehr Motivation sorgen können. Statt dass es in jedem Level zufällig (und bei jedem Versuch wieder neue) Federn gibt, hätte man diese in den einzelnen Leveln begrenzen und den Fortschritt anschließend auf der Karte darstellen können. So jedoch verbleibt man mit dem Gefühl, das man an dieser Stelle so viel mehr hätte machen können.


Mehr Spaß erwartet euch im Multiplayer


Neben dem Abenteuer-Modus bietet Ponpu drei zusätzliche Multiplayer-Modi. Diese lassen sich sowohl lokal gegen Freunde, online gegen Fremde als auch lokal gegen den Computer bestreiten. Die Auswahl der Spezialeier wird im Multiplayer um das Gift-Ei und das Eis-Ei erweitert. Während das Gift-Ei eine betäubende Giftwolke erzeugt, friert das Eis-Ei euren Gegner kurzzeitig an Ort und Stelle ein. Alle Multiplayer-Modi teilen sich die gleichen acht Karten, die sich aufgrund ihrer Größe und der Platzierung der Hindernisse sehr gut eignen.


Beim Münzdiebstahl habt ihr eine unbegrenzte Anzahl an Versuchen. Ihr sterbt weiterhin, wenn ihr drei Mal getroffen werdet, könnt jedoch nach kurzer Zeit wieder am Spiel teilnehmen. Lediglich eure bis dahin gesammelten Münzen sind verloren. Diese Münzen bestimmen am Ende des Zeitlimits darüber, welcher Ponpu diese Runde gewonnen hat. Da ihr beim Sterben immer alle Münzen verliert, kann eine tote gegnerische Ente am Ende vielleicht doch noch das Blatt zu euren Gunsten wenden.


Das Mal-Duell ist ungewohnt bunt, sorgt aber für jede Menge Spaß.

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Für mehr Spannung sorgt der Todeskampf. Wie der Name vermuten lässt, kämpft ihr in diesem Spielmodus um Leben und Tod. Über jedem Ponpu wird eine kleine Lebensleiste angezeigt. Wird diese vollständig geleert, verliert der betroffene Spieler ein Leben. Habt ihr eure drei Leben verloren, ist für euch diese Runde beendet und ihr müsst warten, bis das Zeitlimit abgelaufen oder nur noch ein einzelner Ponpu übrig ist.


Falls euch die vorherigen beiden Multiplayer-Modi zu gewalttätig waren, könnte das Mal-Duell für euch das Richtige sein. Zwar könnt ihr immer noch mit euren explosiven Eiern eure Gegner besiegen, jedoch besteht das Ziel darin, die größte Fläche in eurer Farbe zu markieren. Hierfür verteilen die Eier beim Wegschubsen und Explodieren Farbe. Zusammen mit einem anderen Ponpu müsst ihr also nur möglichst viel Fläche in Orange oder Blau markieren. Stirbt ein Ponpu in diesem Modus, erscheint er wie beim Münzdiebstahl nach kurzer Zeit wieder.


Grafisch überzeugt das Spiel mit einem handgezeichneten Look, der durch die Schwarz-weiß-Optik an Filme wie Sin City erinnert. Lediglich bei den Federn und Schlüsseln sowie bei manchen Bosskämpfen sind Farben zu erkennen. Wie bei dieser Grafik zu erwarten, läuft das Spiel durchweg flüssig, bei den Bewegungen hatte ich jedoch zwischendurch das Gefühl, als würden die Eingaben nicht immer richtig erkannt bzw. die Bewegung verzögert ausgeführt. Dies hat besonders bei den Bosskämpfen für einige frustrierende Tode gesorgt.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Philipp Freibauer

Für mich ist Ponpu ein sehr zwiespältiges Spiel. Im jetzigen Zustand sorgt es für einige spaßige und einige frustrierende Stunden. Dennoch bleibe ich mit dem Gefühl zurück, dass viel Potenzial in diesem Spiel verschenkt wurde. Der fehlende Anreiz, die Level vollständig zu erkunden, sorgt spätestens ab der dritten Welt dafür, dass man nur noch den Schlüssel holt und durchrennt. Gegnern geht man meist aus dem Weg, da es auch keine Belohnung gibt, wenn diese getötet werden. Die einzelnen Multiplayer-Modi sind aus meiner Sicht sehr abwechslungsreich und gut gelungen. Da diese sowohl online als auch lokal möglich sind, sollte für jeden etwas dabei sein. Einziger Wermutstropfen: Online gegen Freunde zu spielen, ist derzeit nicht möglich. Hoffentlich bessert hier der Entwickler noch mal nach.
Mein persönliches Highlight: Als nach gefühlt tausend Versuchen der Leutnant Lead Developer besiegt wurde.

Communitywertung

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Auszeichnungen

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